Carlo Pernat: «Wir dürfen nicht wie in der F1 denken»
Andrea Dovizioso erntet viel Lob von Carlo Pernat
Im Flutlicht-GP von Katar sorgten Champion Marc Márquez und Andrea Dovizioso mit ihrem Duell für Unterhaltung, doch kaum war die schwarz-weiss karierte Flagge gefallen, waren es die Ingenieure und Techniker, die für Diskussionen sorgten. Denn die vier Werke Honda, Suzuki, KTM und Aprilia haben Einspruch gegen den Hinterradflügel der Ducati-GP19-Piloten Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci eingelegt.
Der Protest wurde zwar von den FIM-Stewards abgelehnt, doch die Hersteller habe diese Entscheidung angefochten. Deshalb musste beim FIM Appeal Steward eine weitere Anhörung stattfinden. Die drei Funktionäre dort erklärten jedoch, dass man nicht genügend Informationen habe, um eine faire Entscheidung zu treffen, deshalb wird nun der Court of Appeal des FIM eine endgültige Entscheidung treffen müssen. Das heisst auch: Das Ergebnis der ersten WM-Runde bleibt erstmal inoffiziell.
Dass die vier Werke gegen Ducati zusammenspannen, bereitet dem MotoGP-Insider Carlo Pernat Sorgen. Er warnt in seiner «GPOne.com»-Rennanalyse: «Nach diesem Rennen ist die MotoGP sehr politisch geworden, weil die Teams Suzuki, Honda, Aprilia und KTM gegen Ducati zusammenspannen. Dieser Einspruch ist eher konzeptioneller denn praktischer Natur. Und ich hoffe sehr, dass wir nicht wie in der Formel 1 anfangen werden, denn so dürfen wir bei den Bikes nicht denken.»
Sehr viel positiver fällt Pernats Urteil über Sieger Andrea Dovizioso aus: «Dovizioso ist ein Phänomen! In einem eher langweiligen Rennen erlebten wir eine letzte Runde, die uns begeistert hat, als Marc Andrea überholte, doch Dovi ruhig blieb und zurückschlagen konnte.» Er ist sich sicher: «Die Honda und die Ducati waren leistungsmässig ähnlich stark unterwegs.»
Und noch ein Fahrer erntete viel Lob vom Manager von Andrea Iannone. Mit Blick auf Yamaha-Altmeister Valentino Rossi, der von Startplatz 14 auf den fünften Rang vorfuhr, schwärmte er: «Valentino hat wieder einmal bewiesen, wie sehr ihm das Rennfahren im Blut liegt, denn nur er ist in der Lage, ein Comeback in diesem Stil zu zeigen. Rossi ist – und bleibt auch für lange Zeit – die Nummer 1 von Yamaha.»