Pernat: Gründe für Generationswechsel in der MotoGP
Marc Márquez wird von Morbidelli und Quartararo verfolgt
MotoGP-Insider Carlo Pernat glaubt, in Jerez den Grand Prix des Generationswechsels erlebt zu haben. Immerhin schnappte der 20-jährige Fabio Quartararo Weltmeister Marc Márquez den Rekord als jüngster Pole-Setter in der Geschichte der MotoGP-Klasse weg.
«Als ich den MotoGP-Start mit Quartararo und Franco Morbidelli auf dem zweiten Startplatz sah, dachte ich zu träumen. Vielleicht ist es noch früh, um sie auf dem Podest zu sehen, aber man muss sagen, dass sie in Jerez sehr nahe dran waren, vor allem der Franzose, der von einem technischen Defekt an seiner Yamaha aufgehalten wurde, als er mit dem Phänomen Márquez um den Sieg kämpfte», schrieb der Italiener in seinem Blog auf GPone.com. Auch der 24-jährige Morbidelli war bis zur Hälfte des Rennens im Kampf um das Podest dabei, aber als die Reifen nachließen, musste der Moto2-Weltmeister von 2017 zurückstecken.
Woran liegt es, dass sich die Jugend in der «premier class» immer mehr durchsetzt? Pernat glaubt die Antwort zu kennen: «Man muss unterstreichen, dass die Jungen heute eine größere Chance haben, um sich zu zeigen, weil die Anzahl der konkurrenzfähigen Motorräder sich vergrößert hat und es vor allem nicht mehr diesen Unterschied von ein Motorrad auf ein anderes gibt, der manchmal beschämend war.»
Dies sei der Verdienst von WM-Promoter Dorna: «Mit der Einführung des einheitlichen Reifenlieferanten und der Einheitselektronik sind die Hersteller enger zusammengerückt», so der MotoGP-Insider und Manager. «Dann darf man auch nicht vergessen, dass die sogenannten Kunden- oder Satelliten-Bikes sich aus technischer Sicht stark entwickelt haben und das den jungen Talenten sicherlich entgegenkommt.»
In der aktuellen MotoGP-WM gäbe es 14 konkurrenzfähige Motorräder: «Acht Werks- und sechs Kunden-Bikes machen die Weltmeisterschaft wirklich faszinierend und voller Knalleffekte», schwärmte das Paddock-Urgestein. Die Favoritenrolle gehört aber weiterhin dem fünffachen MotoGP-Champion Marc Márquez: «Es ist schnell gesagt, dass Marc gewinnt, weil er eine Honda fährt, aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Der japanische Hersteller gewinnt, weil ein Phänomen wie der Spanier das Motorrad steuert.»
Während Honda-Neuzugang Jorge Lorenzo auch auf einer seiner Lieblingsstrecken in Jerez als 12. auf ganzer Linie enttäuschte, zeigen Suzuki und Alex Rins, dass sie bereit sind, im Titelkampf ein Wörtchen mitzureden. Und Routinier Valentino Rossi (Yamaha)? «Er muss noch lernen, gute Trainings-Sessions zu fahren, weil man nicht in die Nähe des Podests kommen kann, wenn man aus der dritten Startreihe losfährt – weil die Konkurrenz heute wirklich groß ist», stellte Pernat fest.