Gianni Rolando: Auf Suzuki 500 trotz Knochenkrebs
Gianni Rolando beim GP in Le Mans 2019
Der populäre Italiener Gianni Rolando gehörte in den 1970er-Jahren zu den besten Privatfahrern in der 500-ccm-Weltmeisterschaft, er galt als Herrenfahrer und Kumpel von Weltmeister Barry Sheene. Später kehrte er als Renndienstchef von Agip in das GP-Fahrerlager zurück und war als ehemaliger Rivale von Graziano Rossi auch bald mit dessen Sohn Valentino Rossi eng befreundet.
Doch beim Misano-GP 2018 erschraken die Bekannten und Freunde des populären Gianni Rolando, er wirkte abgemagert und konnte sich nur mit Mühe auf Krücken fortbewegen. Er geriet nach einer Chemotherapie rasch außer Atem und musste alle 50 Meter zum Atemholen stehen bleiben.
Knochenkrebs, lautete die dramatische Prognose für den lebenslustigen Gianni. Er gab sich aber kämpferisch, arbeitete verbissen an seinem Comeback und sah im vergangenen März beim Katar-GP 2019 schon wieder viel besser aus.
Auch beim Le Mans-GP bewegte sich Gianni (bestes Ergebnis: Platz 6 beim Silverstone-GP 1978) zwar vorsichtig und mit Krücken fort, denn besonders der linke Unterschenkel hat arg gelitten. Ein Knochenbruch würde verheerende Folgen haben, weiß er. «Aber ich bin im April beim 100-Meilen-Rennen in Imola eine Parade mit einer Barrye-Sheene-Suzuki-500-Replica gefahren», schilderte Gianni, der heute am 24. Mai 66 Jahre alt wird. Er zeigte Bilder aufs einem iPhone. «Schau, links musste ich einen Mokassin tragen, nur rechts konnte ich einen Rennstiefel anziehen. Und ich durfte auf keinen Fall stürzen. Die Ärzte sagten, das könnte sonst mein Ende sein.»
Übrigens: Der bald 80 Jahre alte Phil Read erlitt bei diesem Classic Event in Imola eine Herzschwäche, musste ins Spital gebracht werden, hat sich aber inzwischen wieder gut erholt.