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Doohan: «Neues Team als Motivation? Besser aufhören»

Von Nora Lantschner
Marc Márquez und Mick Doohan

Marc Márquez und Mick Doohan

Marc Márquez bleibt Honda treu, Jorge Lorenzo sitzt in vier Jahren auf dem dritten Motorrad. Die Einschätzung der MotoGP-Legenden Mick Doohan, Giacomo Agostini, Kevin Schwantz und Wayne Rainey.

Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi verließ Honda Ende 2003 nach seinem dritten WM-Titel in der «premier class», um auf Yamaha vier weitere Weltmeisterschaften zu gewinnen. Nach einem erfolglosen Intermezzo bei Ducati (2011-2012) kehrte er wieder auf die M1 zurück. Jorge Lorenzo träumt davon, als fünfter Fahrer mit drei verschiedenen Herstellern einen GP-Sieg zu feiern, während sein neuer Teamkollege Marc Márquez mit Repsol Honda seit seiner MotoGP-Debüt-Saison 2013 von Erfolg zu Erfolg eilt.

«Wenn du ein gutes Team und ein gutes Motorrad hast, warum solltest du dann wechseln?» – das fragt sich nicht nur Rekordweltmeister Giacomo Agostini. «Wenn der Hersteller glücklich ist und du auch, dann ist es meiner Meinung nach besser bei einem Team zu bleiben, weil du alles kennst», erklärte der 76-jährige Italiener im Interview mit «motogp.com».

Agostini eroberte 13 seiner insgesamt 15 WM-Titel auf MV Agusta. Das Team wurde dabei zu seiner zweiten Familie, erzählte er: «Meine Mechaniker wurden zu meinen Freunden, sie wussten, was ich wollte und brauchte und kannten meine Mentalität.»

In die gleiche Kerbe schlug Suzuki-Legende Kevin Schwantz: «Das Team lernt dich kennen, die Ingenieure und das Werk verstehen dich besser, wenn du etwas brauchst, wenn du nach etwas fragst oder dich über etwas beklagst», zählte der 500-ccm-Champion von 1993 auf.

Der dreifache 500er-Weltmeister (1990, 1991, 1992) Wayne Rainey blieb in seiner Karriere Yamaha treu: «Für mich persönlich war es die perfekt Lösung, nur bei Yamaha zu bleiben. Das hat sehr, sehr gut funktioniert, ich hätte nirgendwo anders fahren wollen. Wenn ich drei, vier oder fünf Jahre länger Rennen gefahren wäre, hätte sich die Beziehung vielleicht verändert, vielleicht hätte es eine neue Motivation gegeben, irgendwo anders hin zu gehen. Aber das ist nie passiert.»

Trotzdem hat der Amerikaner Verständnis, wenn ein Fahrer sich anders entscheidet: «Das ist eine große Herausforderung, auf einem anderen Motorrad zu gewinnen. Das ist nicht der normale Weg, den viele andere Champions gehen, aber manchmal braucht ein Fahrer das, um motiviert zu bleiben.»

«Ich glaube, das ist eine individuelle Entscheidung», meinte Mick Doohan, der für Honda in der Königsklasse von 1994 bis 1998 fünf Titel in Folge holte. «In meiner Karriere hatte ich viele Möglichkeiten, aber die volle Bekenntnis von den anderen Herstellern war nicht gegeben. Ich war auch immer transparent gegenüber Honda, wenn es darum ging, was mir die anderen Teams angeboten haben, um alles nach oben zu fahren – nicht nur den finanziellen Aspekt, sondern die technische Seite. Wenn du anfängst, dich gegenseitig zu pushen, findest du heraus, wer wirklich mehr tut, um zu gewinnen.»

«Manche Fahrer brauchen die Motivation, um weiterhin Rennen zu fahren. Für mich ist das ein Zeichen, dass du aufhören solltest», schmunzelte der Australier.

«Wenn dein Bike nicht so gut wie andere Werksmotorräder ist, dann kannst du natürlich wechseln. Aber wenn das Bike gut ist und der Fahrer gut ist, dann glaube ich, dass es besser ist, wenn man zusammen bleibt», fasste Agostini zusammen.

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