Domenicali (Ducati): «Jorge Lorenzo alleine gelassen»
2018 gelang Jorge Lorenzo in Mugello mit seinem ersten Sieg auf Ducati ein Befreiungsschlag, 2019 landete der Repsol-Honda-Neuzugang nur auf Rang 13. Auf der RC213V fühlt er sich noch nicht wohl, weshalb der Mallorquiner jetzt nach Japan fliegt, um persönlich mit den Ingenieuren zu sprechen und eine Lösung zu suchen. Denn WM-Rang 14 – mit 96 Punkten Rückstand auf seinen Teamkollegen und WM-Leader Marc Márquez – ist nach sechs Grand Prix alles andere als zufriedenstellend.
Auch auf der Desmosedici musste Lorenzo eineinhalb Jahre warten, ehe er ausgerechnet beim Heim-GP des Herstellers aus Borgo Panigale das erste von insgesamt drei Rennen als Ducati-Werksfahrer gewann. Ducati-CEO Claudio Domenicali hatte zu diesem Zeitpunkt selbst nicht mehr an den Spanier geglaubt und deutliche Kritik geäußert. Ein Jahr später verteidigt er seinen ehemaligen Fahrer, der bei Honda ganz offensichtlich Mühe hat.
«Ich bin sehr traurig und es ärgert mich, weil ich glaube, dass Jorge ein großartiger Bursche ist. Ich glaube, dass man ihn zu sehr allein gelassen hat», erklärte Domenicali gegenüber der spanischen Sportzeitung «Marca». «Ich glaube, dass Dinge, die er gesagt hat, ihm nicht gut getan haben, weil er sich Feinde geschaffen hat und die nicht braucht», verwies er unter anderem auf die Aussage von Lorenzo, dass er nicht nur ein guter Fahrer, sondern ein Champion sei.
«Er ist ein guter Junge, aber er ist alleine, was mir leid tut, weil er sehr schnell ist. Nur mit dem Timing hat es bei uns im Vorjahr nicht gepasst, aber er war auf unserem Motorrad von Mugello an unglaublich stark, er hätte fast alle Rennen gewinnen können. Deshalb tut es mir für ihn sehr leid, ganz ehrlich», fügte der Ducati-Chef hinzu.
Was die Zukunft im Ducati-Werksteam angeht: Danilo Petrucci ist nach seinem ersten MotoGP-Sieg in Mugello in der «Pole-Position» für eine Vertragsverlängerung, bestätigte Domenicali. Man würde sich mit einer endgültigen Entscheidung aber noch Zeit lassen: «Darüber müssen wir nachdenken. Aber es ist sicher, dass er mit dem, was er tut, zeigt, dass er in diesem Moment einer der vier oder fünf stärksten Fahrer ist, was ihn zu einem guten Kandidaten macht.»
Der WM-Stand nach 6 von 19 Rennen:
1. Marc Márquez 115. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 88. 4. Petrucci 82. 5. Rossi 72. 6. Miller 42. 7. Crutchlow 42. 8. Viñales 40. 9. Nakagami 40. 10. Pol Espargaró 38. 11. Morbidelli 34. 12. Quartararo 31. 13. Aleix Espargaró 27. 14. Lorenzo 19. 15. Mir 12.