Brünn-GP gerettet: Regierung erhöht Zuschuss
Vorerst bleibt der Brünn-GP im WM-Kalender
In dieser Woche wurde klar: Der traditionsreiche tschechische Grand Prix auf dem Masaryk-Ring von Brünn ist vorerst gesichert. Der Grund: Die tschechische Regierung hat die Förderung für die Veranstaltung deutlich erhöht.
Zuletzt war von 39 Millionen Kronen die Rede, die von öffentlicher Seite für den Event bereitgestellt werden sollten. Dann hieß es sogar, dass die Regierung in Prag gar keine Zuschüsse mehr gewähren wollte. Nun kam wieder alles anders: Die geforderten 65 Millionen Kronen gibt es zwar nicht, der Förderungsbetrag wurde seitens der Regierung im letzten Moment aber zumindest noch auf 55 Millionen Kronen (2,15 Millionen Euro) erhöht.
Der Vertrag zwischen MotoGP-WM-Promoter Dorna und den Streckenbetreibern von Brünn läuft eigentlich noch bis zum Jahr 2020. Man kann aber auch von einem Poker sprechen, der sich über die letzten Monate hingezogen hat. Dorna hatte Gespräche mit der tschechischen Regierung, der Brünner Stadtregierung und der Region Südmähren geführt. Der Promoter hatte den Tschechen zuvor bereits die Rute ins Fenster gestellt: Bei nicht Begleichung der offenen Forderungen hätte der Grand Prix keine Chance auf Vertragsverlängerung und könnte trotz des gültigen Vertrags bis 2020 aus dem Kalender purzeln.
Diskussionen wird es wohl weiterhin geben: Viele Tschechen, die nicht Motorsport-affin sind, sprechen sich mittlerweile vehement gegen die hohen Förderungen für den Motorrad-GP aus, die Regierung und die Kommunalpolitik argumentiert hingegen mit der hohen Umwegrentabilität für die gesamte Region.
Selfmade-Millionär und Streckenbesitzer Karel Abraham senior ist mittlerweile nur noch in der Beobachterrolle. Er vermietet die Piste seit 2016 an die eigens für den Grand Prix geschaffene Gesellschaft «Spolek pro GP CR» und kassiert über diesen Weg pro Grand Prix etwa 1,12 Millionen Euro.
Der Tschechien-GP auf dem Masaryk Ring findet in diesem Jahr von 2. bis 4. August statt.