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Repsol Honda nach Pole-Position böse auf Marc Marquez

Von Ivo Schützbach
Marc Marquez steht in der MotoGP-Klasse zum 58. Mal auf Pole

Marc Marquez steht in der MotoGP-Klasse zum 58. Mal auf Pole

Weil er sich am Ende des MotoGP-Qualifyings in Brünn auf teilweise nasser Strecke für Slick-Reifen entschied, gelang Marc Marquez die famose Bestzeit. «Ich gehe zu viel Risiko ein, das ist meine Schwäche», meinte er.

Marc Marquez (Repsol Honda) und Jack Miller (Pramac Ducati) gehörten zu den wenigen, die das Wagnis eingingen, in den letzten Minuten des Brünn-Qualifyings den Einsatz von Slick-Reifen zu riskieren – und wurden mit den Startplätzen 1 und 2 belohnt.

Marquez fuhr 2,524 sec schneller als Miller und blieb 2,598 sec vor dem Dritten Johann Zarco, der Schnellster mit Regenreifen war und KTM zum ersten Mal in die vorderste Startreihe brachte.

Als Marquez mit Slicks auf die Strecke fuhr, waren die Honda-Verantwortlichen dem Herzinfarkt nahe. «Natürlich bin ich glücklich, dass ich auf Pole-Position stehe, das war erstaunlich», grinste der Spanier nach seinem Husarenritt. «Letztlich ging ich aber ein unnötiges Risiko ein. Ich sah ihm Parc fermé gleich, dass einige der Teammitglieder sehr glücklich waren und andere – die wichtigen – waren böse, weil ich ein zu hohes Risiko einging. Das Ziel war die erste Startreihe. Die Pole ist wichtig, das Ziel hatte ich aber schon vorher erreicht. Das Team leistete hervorragende Arbeit, die Taktik passte, sie waren auf alles vorbereitet und das zweite Motorrad stand parat, als es nötig wurde. Es regnete leicht, ich hatte einige Tropfen auf dem Visier, aber die Chance war da und ich gab 100 Prozent. Glücklicherweise wurde es die Pole – noch mehr freut mich aber, dass ich nicht gestürzt bin.»

«Es war immer schon meine Schwäche, dass ich zu viel Glauben hatte oder es zu arg versuchte», analysierte Marquez nach seiner 58. MotoGP-Pole. «Manchmal sind Risiken nicht nötig, aber so ist mein Charakter. Letztlich ist das meine Pace. Deshalb ist es wichtig, dass ich Leute um mich habe, die mir gewisse Dinge sagen – ich müsste nur auf sie hören.»

Gehst du so hohe Risiken ein, weil du es dir selbst beweisen willst? Oder weil du den Gegnern zeigen willst, um wie viel schneller du bist?

«Der Grund dafür war Jack Miller», schmunzelte der Weltmeister. «Er hatte auch Slicks drauf, ich wusste aber nicht, um wie viel er sich damit verbessern würde. Also versuchte ich mein Limit zu finden. Das war meine letzte Runde – nächstes Mal werde ich das nicht mehr tun. Mein Ziel war die erste Reihe. Jetzt bin ich 2,5 sec vorne. Der Unterschied im Rennen am Sonntag zwischen Startplatz 1 und 2 wird aber der gleiche wie immer sein.»

Bruder Alex tat es Marc Marquez gleich, setzte im Moto2-Qualifying ebenfalls auf Slicks und fuhr ebenso überragend Bestzeit. «Ich unterbrach meine Sitzung mit den Honda-Technikern, und wir schauten uns das Moto2-Quali an», erzählte Marc. «Ich fragte, was er da tut mit Slicks. Sie schauten mich an und meinten, ich solle den Mund halten, ich sei nicht besser. Wenn du dir so etwas von außen anschaust, ist das etwas komplett anderes, weil du die Risiken anders einschätzt. Letztlich zeigt das nur, dass wir die gleichen Ambitionen haben.»

Ergebnisse MotoGP-Qualifying:

1. Marc Marquez, Honda, 2:02,753 min
2. Jack Miller, Ducati, +2,524
3. Johann Zarco, KTM, +2,598
4. Andrea Dovizioso, Ducati, +2,837
5. Pol Espargaro, KTM, +2,957
6. Alex Rins, Suzuki, +3,419
7. Valentino Rossi, Yamaha, +3,480
8. Danilo Petrucci, Ducati, +3,704
9. Maverick Vinales, Yamaha, +3,873
10. Fabio Quartararo, Yamaha, +3,895
11. Cal Crutchlow, Honda, +4,370
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +6,651

Weitere Startaufstellung:

13. Takaaki Nakagami, Honda
14. Pecco Bagnaia, Ducati
15. Sylvain Guintoli, Suzuki
16. Miguel Oliveira, KTM
17. Stefan Bradl, Honda
18. Aleix Espargaro, Aprilia
19. Joan Mir, Suzuki
20. Karel Abraham, Ducati
21. Hafizh Syahrin, KTM
22. Tito Rabat, Ducati
23. Andrea Iannone, Aprilia

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