Mehr als leeres Gerede? Suzuki plant Satelliten-Team
Honda hat mit LCR, Yamaha mit Petronas, Ducati mit Pramac und KTM mit Tech3 ein Satelliten-Team. Nur Suzuki und Aprilia haben lediglich zwei Motorräder in der Startaufstellung; Avintia ist das letzte verbliebene Team ohne engere Herstellerbindung.
Erfüllen sich die Wünsche von Promoter Dorna, übernimmt 2021 Aprilia Racing den Platz des immer klammen Avintia-Teams, die Italiener haben als einziger Hersteller keinen eigenen Startplatz in der MotoGP-WM, sondern mussten sich mit dem Gresini-Team verbünden, um dabei sein können.
Klappt das, könnte Gresini das Satelliten-Team von Suzuki übernehmen.
«Wir überlegen, wie wir das mit einem Satelliten-Team bewerkstelligen und organisieren können», sagte Suzukis MotoGP-Projektleiter Shinichi Sahara. «Wir sind noch zu keinem Ergebnis gekommen. Sicher ist, dass wir nächstes Jahr noch kein Satelliten-Team haben werden, das ist erst ab 2021 möglich.»
Teammanager Davide Brivio sagte bereits 2017: «Mit mehr Fahrern auf der Strecke hätten wir viel mehr Informationen. Das wäre förderlich für die Entwicklung. Wir alle wollen ein zweites Team, das uns unterstützt. Diese Diskussion wird innerhalb von Suzuki schon länger geführt. Ich hoffe, dass wir das schaffen. Wir haben das im Blick.»
Nach elf von 19 Rennen im Jahr 2019 liegen die Suzuki-Werksfahrer Alex Rins und Joan Mir in der Weltmeisterschaft auf den Rängen 4 und 13. Shinichi Sahara mit seinem bisherigen Saisonfazit.
Shinichi, wie zufrieden bist du mit dem Erreichten?
Unsere Saison lief ganz okay, abgesehen von den Stürzen von Alex in Assen und auf dem Sachsenring. Aber so ist das im Rennsport, manchmal agieren Fahrer zu aggressiv und stürzen. Wir sind trotzdem glücklich, auch mit den Fortschritten, die wir mit dem Motorrad erzielt haben und wie das Bike und die Fahrer zusammenpassen. Joan Mir lernt mit jedem Rennen dazu.
Es gibt Diskussionen über Änderungen des technischen Reglements ab 2022. Wie steht Suzuki dazu?
Sollten sich zum Beispiel die Vorgaben für die Motoren ändern, ergäben sich daraus eventuell Möglichkeiten. Die Gespräche darüber laufen.
Heute sind MotoGP-Motoren mit vier Zylindern vorgeschrieben, außerdem sind Hub und Bohrung fix. Wünscht sich Suzuki offenere Regeln?
Früher hatten wir den V4-Motor, wir kennen die Stärken und Schwächen der verschiedenen Konfigurationen. Mit dem jetzigen Reihenvierzylinder haben wir für uns eine gute Balance gefunden, deshalb werden wir damit auch in Zukunft weitermachen.
Für Teams, die nicht unter die Konzessionsregeln fallen, ist die Motorenentwicklung während der Saison eingefroren. Soll das so bleiben?
Dürften wir während der Saison eine Motorausbaustufe bringen, wäre das natürlich hilfreich. Wir müssen aber auch an die Kosten denken. Deshalb sind wir mit den aktuellen Regeln recht glücklich. Aber wir diskutieren diesen Punkt innerhalb der MSMA.
Welche Auswirkungen hat es auf die Entwicklung des Motorrads, wenn immer weniger getestet werden darf?
Unser Testfahrer Sylvain Guintoli trägt einen großen Teil zur Entwicklung bei – wir haben das im Griff.