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Johann Zarco: Geht bei Repsol-Honda eine Tür auf?

Von Günther Wiesinger
Sollte Jorge Lorenzo aufhören, wird Zarco der erste Anwärter auf den freien Sitz sein

Sollte Jorge Lorenzo aufhören, wird Zarco der erste Anwärter auf den freien Sitz sein

Nachdem er in Österreich seinen KTM-Vertrag für 2020 aufgelöst hat, musste Johann Zarco in England Klinken putzen. Bei Repsol-Honda könnte sich jetzt eine Türe für den Franzosen öffnen.

Seit Johann Zarco mit KTM die Auflösung seines Zwei-Jahres-Vertrags per Saisonende vereinbart hat, kommt er mit der KTM RC16 besser zurecht. der 14. Startplatz galt als Lichtblick. So weit vorne war er in keinem trockenen Quali – mit einer Ausnahme: Auch in Le Mans fuhr er von der 14. Startposition los.

Abseits der Trainings in England wurde Zarco bei einige Werken und Teams vorstellig. Er sehnte sich nach einem Angebot als MotoGP-Testfahrer. Doch Ducati ließ ihn abblitzen, dort ist Michele Pirro als MotoGP-Tester seit 2013 gesetzt. Aprilia Racing ist nicht stark genug, KTM ist kein Thema, Suzuki will mit Testfahrer Sylvain Guintoli (37) weitermachen, Yamaha wartet auf die Entscheidung von Jonas Folger. Diese hängt davon ab, ob der Deutsche ein Moto2-Team für 2020 findet.

Johann Zarco, Moto2-Weltmeister 2015 und 2016, versicherte danach, er könne sich auch eine Moto2-Saison für 2020 vorstellen. Doch Petronas will Zarco nicht an der Seite von Xavi Vierge im Moto2-Team sehen. «Er passt nicht ins Konzept», lautete die Begründung.

Dann wurden Gerüchte verbreitet, der 29-jährige Franzose könnte 2020 Bestandteil des neuen Honda-Superbike-Teams werden. Aber dort sind Álvaro Bautista und Takumi Takahashi gesetzt.

Trotzdem könnte sich Zarco jetzt eine wundersame Lösung ergeben. Wenn Lorenzo am Saisonende aufhört, wird Zarco der erste Anwärter auf den freien Sitz sein. Denn arbeitslose Topfahrer mit MotoGP-Podestplätzen in den letzten zwei Jahren sind Mangelware.

Jorge Lorenzo pflegt einen ähnlich sanften Fahrstil wie Zarco, er kam mit der widerspenstigen Honda RC213V nie zurecht. Zarco hat bei KTM zuschauen müssen, wie Pol Espargaró dreimal so viele Punkte sammelte wie er.

Der Franzose hat sich in ein bodenloses Tief hineingeritten. Seine mentalen Probleme sind offenkundig. Er fühlt sich gestresst und lässt an der KTM seit zehn Monaten kein gutes Haar, während die Markenkollegen Pol Espargaró und Miguel Oliveira ansprechende Leistungen vollbringen.

Johann Zarco könnte jetzt trotz der bisher katastrophal verlaufenen KTM-Saison (22 Punkte nach zwölf Rennen!) noch einmal auf die Butterseite fallen und als Teamkollege von Marc Márquez bei Repsol-Honda für 2020 Unterschlupf finden.

Aber dort wäre das Leben des WM-19. auch nicht gemütlicher als bei Red Bull-KTM. Denn mit Marc Márquez, der 2020 seine achte Honda-MotoGP-Saison bestreitet, müsste sich Zarco dann am besten Fahrer der Gegenwart messen lassen.

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