Mika Kallio: Warum er zur Startnummer 82 wechselt
Mika Kallio: Mit der Nummer 66 wird er nicht mehr zu sehen sein
Mit dem 36-jährigen Mika Kallio kehrt ein KTM-Urgestein ins MotoGP-Werksteam der Oberösterreicher zurück. Denn der Finne kämpfte schon 2005 auf der 125-ccm-Werksmaschine aus Mattighofen um die Weltmeisterschaft und verlor sie um 5 Punkte an Tom Lüthi (Honda), nicht zuletzt, weil sich Gabor Talmacsi in Doha nicht an die Stallorder hielt und ihm den Sieg wegschnappte. Kallio bestritt nachher auch die 250er-WM auf der Red Bull-KTM und beendete sie 2007 als Fünfter und 2008 als Dritter. Dann zog sich KTM wegen der Wirtschaftskrise aus den Zweitaktklassen zurück.
Kallio absolvierte 2009 und 2010 zwei MotoGP-Saisonen auf der Pramac-Ducati, kehrte nachher in die Mittelgewichtsklasse zurück und glänzte 2014 dort im Marc VDS-Team hinter seinem Teamkollegen Tito Rabat mit dem zweiten WM-Rang.
Als KTM im Herbst 2015 einen routinierten MotoGP-Testfahrer für die neue 1000-ccm-V4-Maschine brauchte, wurde Mika Kallio engagiert. Er leistete wertvolle Entwicklungsarbeit und sorgte auch für das MotoGP-Debüt von KTM mit einer Wildcard beim Valencia-GP 2016 und erkämpfte später in Spielberg 2017 und Jerez 2018 zwei zehnte Plätze mit der KTM RC16.
Doch Kallio verletzte sich im Juli 2018 beim Wildcard-Einsatz am Freitag auf dem Sachsenring schwer: Er stürzte in Kurve 8, er schlug samt seiner KTM RC16 in den Airfences ein und wurde im Klinikum Chemnitz mit einer niederschmetternden Diagnose geschockt: Innenband und hinteres und vorderes Kreuzband im rechten Knie gerissen.
Die Ärzte prophezeiten eine sechsmonatige Pause, doch Kallio saß im Dezember 2018 im Jerez wieder im Rennsattel. KTM besorgte ihm dann aber keine Wildcards mehr, weil auch dauernd neues Material für das neue Tech3-Kundenteam gefertigt werden musste und die Kapazitäten nicht ausreichten.
Da Suzuki-Pilot Joan Mir für die MotoGP-WM 2019 die Startnummer 36 beantragte und Stammfahrer bei diesen Wünschen Vorrang haben, musste sich Kallio für 2019 eine neue Startnummer wählen. Er entschied sich für die 66 statt für die gewohnte 36.
Übrigens: Zuletzt testete Kallio auf dem KymiRing am 19./20. August für KTM.
Bei den restlichen sechs Grand Prix, die Mika statt Zarco bestreiten wird, wird der 16-fache GP-Sieger, der in den kleinen WM-Klassen total 49 Podestplätze eingeheimst hat, aber mit der Nummer 82 ausrücken.
«Denn mit der #66 verbindet mich gar nichts, damit gibt es keinen gemeinsam Background», stellt Kallio im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Doch mit der #82 habe ich 2001 mein erstes Wildcard-Rennen in der 125er-WM bestritten. Außerdem ist 1982 mein Geburtsjahr.»