Superbike-WM: Toprak erwachte in einem Albtraum

Max Biaggi: «MotoGP-Piloten sind nicht verrückt»

Von Nora Lantschner
Weltmeister Marc Márquez flog in Buriram im FP1 per Highsider ab

Weltmeister Marc Márquez flog in Buriram im FP1 per Highsider ab

Der sechsfache Titelträger Max Biaggi spricht über das Riskio und die außergewöhnlichen Fähigkeiten, mit denen ein MotoGP-Ass wie Marc Márquez die Welt verblüfft.

In Buriram hielt Marc Márquez nach einem heftigen Abflug im FP1 am Freitagvormittag die MotoGP-Welt in Atem, als er für Kontrollen in das Krankenhaus gebracht werden musste. Doch der Repsol-Honda-Star kam mit schmerzhaften Prellungen am Rücken, am Fuß und im Hüftbereich relativ glimpflich davon und saß keine vier Stunden später wieder auf seiner RC213V – und kürte sich am Sonntag bekanntlich zum achtfachen Weltmeister.

Max Biaggi, vierfacher 250er-Weltmeister und zweifacher Titelträger in der Superbike-WM, nahm den Crash des 26-jährigen Spaniers zum Anlass, um sich Gedanken über das Risiko im Leben eines Motorrad-Stars zu machen.

«Ich glaube, dass es, wenn du auf ein Motorrad steigst – auch wenn du ein Weltmeister bist – ausschlaggebend ist, dass du immer von deinem Arbeitsgerät überzeugt bist. Auch wenn du viele Weltmeisterschaften gewonnen hast und ein Kapitel in der Geschichte des Motorsports schreibst. Obwohl man sich bewusst ist, viel zu riskieren, ist es unerlässlich, voll entschlossen zu sein, um wieder auf das Motorrad zu steigen und die Performance eines Champions zu wiederholen», schrieb der 48-jährige Italiener auf seiner Facebook-Seite.

«Das alles kommt daher, dass ein professioneller Motorradfahrer, der das schon in zartem Alter gemacht hat, Prioritäten setzt, die nichts mit gewöhnlich zu tun haben: Schnell und mit jeder Bewegung perfekt zu sein, jedes noch so kleine Detail zu verbessern – das hat für einen Fahrer Vorrang», unterstrich Biaggi, der 2017 nach einem schweren Supermoto-Unfall selbst tagelang im kritischen Zustand im Krankenhaus lag. «Das Risiko ist kein Feind, mehr ein Verbündeter – und an den Tod denkt man nicht. Daran darf man gar nicht denken! Denn das Leben mit einer Geschwindigkeit von mehr als 300 km/h erfordert höchste Konzentration und erlaubt keine Ablenkung.»

«Aber aufgepasst, die Fahrer sind nicht verrückt! Es sind nur Menschen, die über eine Kontrollvermögen verfügen, das außerordentlich ist», bekräftigte Biaggi.

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