Jack Miller (4.): «Rins ist ein Idiot, Marc bummelte»
Driftkönig Jack Miller in Sepang
Jack Miller, der in diesem Jahr auf der Ducati Desmosedici GP19 des Pramac-Teams schon vier Podestplätze erobert hat, spielte seine prächtige Form auch beim Malaysia-GP aus – er sicherte sich den vierten Startplatz.
Der 24-jährige Australier verlor auf dem 5,543 km langen Sepang International Circuit (gespickt mit 15 Kurven) nur 0,422 sec auf die Bestzeit seines Kumpels Fabio Quartararo, der wie er in Andorra lebt. «Ich bin wirklich happy mit meiner heutigen Pace und mit dem vierten Startplatz in der zweiten Reihe. Klar, ich wäre gerne in die Front-row gebraust, aber es hat sich gestern schon abgezeichnet, dass Yamaha die ersten Plätze beschlagnahmen wird.»
Miller: «Wir haben die Reifen genau analysiert, die wir gestern und heute fürs Rennen getestet haben. Wir haben sie zerschnitten und angeschaut, wie sie innen ausschauen. Wir haben die Soft und Medium probiert. Ich denke, die weiche Mischung könnte bei mir auch im Rennen tauglich sein. Hinten und vorne. Die Medium-Reifen sind hier dem Soft-Compound sehr ähnlich. Man muss nur auf der Reifenkante aufpassen, wenn das Bike zu viel untersteuert. Der harte Hinterreifen ist keine echte Option, den behalten wir bestenfalls in Reserve…»
«Das FP4 war ein bisschen besorgniserregend, denn wir haben immer wieder Regentropfen auf der Verkleidungsscheibe gesehen. Man musste nie, wie hart man pushen könnte. Ich denke aber, dass wir im Rennen eine gute Chance gegen die Yamaha haben. Die funktionieren im Training immer gut. Die Yamaha-Leute haben ihre Hausaufgaben gemacht. Aber es wird sich zeigen, welche Fahrer mit ihren Reifen am besten haushalten. Ich weiß, ich kann viele Rennrunden in 1:59 min fahren. Ob Maverick viel schneller ist in der Rennpace, wird sich morgen herausstellen. Ich meine, alles Yamaha werden ziemlich stark sein. Ich werde in der ersten Rennhälfte die Reifen schonen wie in Australien. In den ersten 10 bis 15 Runden werden wir ein Katz-und-Mausspiel erleben. Aber in dieser Phase entscheidet sich das Rennen nicht, eher in den letzten fünf. Ich werde ruhig bleiben und versuchen, den Reifen nicht zu stark zu zerstören. Ich bin in Australien recht schlau gefahren. Morgen wir diese Methode hier auch zum Erfolg führen.»
Sah Miller den wilden Crash von Marc Márquez im TV? «Rins hat ich in der Zielkurve von der Linie gedrängt. Er ist gefahren wie ein Vollidiot, ohne irgendeinen erkennbaren Grund. Er ist einfach innen bei mir reingestochen und hat mich an den Streckenrand befördert, als die Quali-Runde begann. Dann kam ich zu Turn 1 und sah den Highsider von Marc. Ich weiß genau, was ihm widerfahren ist. Er hat so gebummelt, dass die linke Reifenseite hinten abgekühlt ist. Deshalb hat er diesen Highsider gehabt. Ich habe mir die Szene im Replay im TV angeschaut, das hat nicht schön ausgesehen. Er hat die Hände nicht in die Höhe gebracht. Er ist voll auf das Gesicht geflogen. Ich hoffe, er ist okay. Er hatte einen ‘game plan‘ und spielte Katz und Maus. Keiner weiß das, außer ihm. Normal ist er ein meisterhafter Taktiker. Aber heute ist ihm dieser Plan auf den Kopf gefallen, die Strategie hat ihn in den Arsch gebissen... Er steht jetzt auf Platz 11. Er ist Weltmeister, also kann er tun, was er will. Er ist nach dem Crash wegspaziert? Dann wird er morgen wieder in Ordnung sein.»
MotoGP-Ergebnis, Sepang, Q2:
1. Quartararo, Yamaha, 1:58,303 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,103 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,129
4. Miller, Ducati, + 0,422
5. Crutchlow, Honda, + 0,648
6. Rossi, Yamaha, + 0,697
7. Rins, Suzuki, + 0,787
8. Petrucci, Ducati, + 0,794
9. Zarco, Honda, + 0,836
10. Dovizioso, Ducati, + 0,870
11. Márquez, Honda, + 0,875
12. Bagnaia, Ducati, + 1,337
Die weitere Startaufstellung:
13. Mir, Suzuki
14. Aleix Espargaró, Aprilia
15. Pol Espargaró, KTM
16. Abraham, Ducati
17. Iannone, Aprilia
18. Lorenzo, Honda
19. Kallio, KTM
20. Syahrin, KTM