Jack Miller und der geheime «ride height adjuster»
Jack Miller
Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller gelang am ersten Abend beim IRTA-Test auf dem Losail Circuit in Katar gestern nur die 13. Zeit. Und nach dem Sonntag-Test hält er sich an 15. Position; er liegt 1,156 Sekunden hinter der Bestzeit. Der 25-jährige Australier hat bisher Mühe mit den neuen Michelin-Reifen in Doha. «Ich habe den Medium-Hinterreifen schon am Samstag bei Tageslicht probiert, er war sogar bei höheren Temperaturen zu hart. Und der weiche Reifen ist auf der rechten Seite ein bisschen zu weich. Das wird problematisch. Aber es gibt noch Testreifen, mit denen ich am Montag einen Long-run fahren will», sagte Miller.
«Aber im Großen und Ganzen sind wir für die Saison 2020 gut vorbereitet», hält der Moto3-Vizeweltmeister von 2014 fest, der 2016 im Regen in Assen für Marc VDS Honda ein MotoGP-Rennen gewonnen hat. «Am Sonntag habe ich keinen Sinn darin gesehen, eine schnelle Zeit zu fahren. Bei diesem Test geht es in erster Linie um Long-runs, damit wir verstehen, wie das neue Bike, der neue Motor und die Elektronik über die Renndistanz funktionieren und wie stark die Reifen beansprucht werden. Wir haben das Maximum von 24 Runden mit den Reifen absolviert, das sah sehr gut aus. Die flotten Rundenzeiten fallen mir leicht. Ich bin mit einem weichen Hinterreifen, der schon 19 Runden hinter sich hatte, nur 0,2 sec über meiner besten Zeit geblieben.»
Jack Miller verfügt an seiner Werks-Ducati GP20 auch über jenes System, mit dessen Hilfe er das Heck der Maschine auf der Geraden absenken kann. Ducati bezeichnet diese Vorrichtung als «ride height adjuster», also als System zur Anpassung der Fahrhöhe. Inzwischen ist durchgesickert, dass Jack Miller dieses System bereits 2019 heimlich beim Thailand-GP eingesetzt hat.
«Aber dieses System ist alles andere als einfach. Es gibt 19.000 Möglichkeiten damit. Und man muss sich blitzartig für die richtige Einstellung zum richtigen Zeitpunkt entscheiden… Ich weiß noch, was letztes Jahr beim Thailand-GP passiert ist... Aber ich verstehe jetzt, wann und wie wir das neue System einsetzen. Wir haben ein gutes Set-up dazu. Es bedeutet einen Entwicklungsschritt vom ‚holeshot device‘, das nur beim Start verfügbar ist. Der neue ‚adjuster‘ hilft jetzt nicht nur beim Start, sondern überall beim Beschleunigen. Es ist wie eine Launch Control, die aber nur beim Start aktiviert wird, der 'ride height adjuster' kann nach jeder Kurve aktiviert werden. Aber wir werden es zum Beispiel in Phillip Island nicht verwenden, dort macht es keinen Sinn.»
Katar-Test, MotoGP, 23. Februar, 18 Uhr MEZ
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,038
2. Alex Rins, Suzuki, + 0,162 sec
3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,226
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,443
5. Pecco Bagnaia, Ducati, + 0,482
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,527
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,574
8. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,624
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,702
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,721
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,724
12. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,814
13. Pol Espargaró, KTM, + 0,852
14. Marc Márquez, Honda, + 1,055
15. Jack Miller, Ducati, + 1,156
16. Tito Rabat, Ducati, + 1,314
17. Miguel Oliveira, KTM, + 1,562
18. Iker Lecuona, KTM, + 1,606
19. Alex Márquez, Honda, + 1,687
20. Brad Binder, KTM, + 2,140
21. Cal Crutchlow, Honda, + 2,140
22. Bradley Smith, Aprilia, + 2,369
Katar-Test, MotoGP, 22. Februar, 18 Uhr MEZ
1. Rins, Suzuki, 1:54,462 min
2. Mir, Suzuki, 1:54,464 min, + 0,002 sec
3. Viñales, Yamaha, 1:54,494, + 0,032
4. Petrucci, Ducati, 1:54,634, + 0,172
5. Morbidelli, Yamaha, 1:54,700, + 0,238
6. Marc Márquez, Honda, 1:54,823, + 0,361
7. Rossi, Yamaha, 1:54,876, + 0,414
8. Quartararo, Yamaha, 1:55,074, + 0,612
9. Bagnaia, Ducati, 1:55,204, + 0,742
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:55,268, + 0,806
11. Dovizioso, Ducati, 1:55,308, + 0,846
12. Zarco, Ducati, 1:55,360, + 0,898
13. Miller, Ducati, 1:55,430, + 0,968
14. Pol Espargaró, KTM, 1:55,449, + 0,987
15. Nakagami, Honda, 1:55,627, + 1,165
16. Binder, KTM, 1:55,644, + 1,182
17. Rabat, Ducati, 1:55,707, + 1,245
18. Oliveira, KTM, 1:55,737, + 1,275
19. Crutchlow, Honda, 1:55,757, + 1,295
20. Lecuona, KTM, 1:56,135, + 1,673
21. Alex Márquez, Honda, 1:56,552, + 2,090
22. Smith, Aprilia, 1:57,027, + 2,565