Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jack Miller (5.) «Unsere Rakete schafft 355,2 km/h»

Von Günther Wiesinger
Pramac-Ducati-Werkspilot Jack Miller beendete den Katar-Test als Fünfter und bester Ducati-Pilot. Er lobt die neue GP20, bewundert Viñales und den Top-Speed seiner Rakete.

Jack Miller hat bei den vier Wintertests in Valencia, Jerez, Sepang und Doha die Ränge 6, 10, 5 und 5 herausgefahren. Er hat somit die Ducati-Werksfahrer-Kollegen inklusive Dovizioso und Petrucci in den Schatten gestellt, seinen Teamkollegen Bagnaia ebenfalls. Der 25-jährige Australier geht mit großen Erwartungen in seine sechste MotoGP-Saison. Er will sich einen Platz im Werksteam für 2021 und 2022 sichern, er will seinen ersten Grand Prix in der Königsklasse auf trockener Fahrbahn gewinnen – und am liebsten den Heim-GP in Australien, den er 2019 schon auf Platz 3 beendet hat.

Miller freute sich über den sagenhaften Top-Speed seiner Ducati GP20, er lobte den neuen Hinterreifen von Michelin, deshalb will er dank seiner Erfahrung jetzt konstant unter den Top-5 mitmischen. Schon letztes Jahr hat der unerschrockene Aussie fünf Podestplätze erzielt.

«Ich war schon am Sonntag zuversichtlich», stellte Jack nach dem dritten Abend auf dem Losail Circuit fest. «Obwohl es nach zwei Tagen mit den zwei Stürzen noch nicht fantastisch ausgesehen hat. Am Montag haben wir dann zwei ‚time attacks‘ inszeniert. Dazu kamen zwei Long-runs. Im ersten war ich nicht so happy, denn im ersten passte der Vorderreifen nicht, ich habe einen Testreifen probiert, deshalb habe ich den Run bei Halbzeit abgebrochen. Ungefähr nach zwölf Runden. Nachher haben wir einen Standard-Soft-Frontreifen und einem Medium-Rear genommen. Mit diesen Reifen haben ich dann weitere zwölf Runden gedreht und mich wirklich komfortabel gefühlt. Über die Renndistanz sehen wir im Vergleich zu Viñales nicht übel aus. Mein Rennspeed kann sich sehen lassen. Aber seine Rennpace ist wirklich eindrucksvoll. Das ist zu bewundern. Er fährt eine 1:54-min-Runde nach der anderen. Wir haben also noch etwas Arbeit. Trotzdem blicken wir dem ersten Grand Prix mit Zuversicht entgegen. An den ersten zwei Tagen hatten wir ein bisschen Drama, die zwei Stürze haben uns eingebremst. Deshalb freut es mich, dass der letzte Tag zum Abschluss tadellos gepasst hat.»

«Ich verliere im Sektor 3 noch zu viel Zeit. Dort müssen wir uns bis zum Rennen noch steigern», ergänzte Miller. «Die lange Beschleunigung beim Rausfahren aus Turn 10 ist meine Schwachstelle. Das müssen wir uns anschauen. Ich bin nur zwei Zehntel von der Spitze weg. Wenn wir dort etwas Zeit finden, wäre es hilfreich.»

Ist die GP20 ein klarer Fortschritt gegenüber der GP19? Miller: «Ja, wir sind in allen Bereichen besser geworden. Ich sage ‘wir', aber ich bin nur der Fahrer... Unser Rennmotorrad ist eine Rakete. 355,2 km/h Top-Speed, und ich fahre konstant mit 355 km/h über die Gerade. Das Bike ist definitiv schnell genug. Aber es benimmt sich auch Fahrer-freundlich. Es ist nicht zu aggressiv, wie es in der Vergangenheit manchmal der Fall war. Man kann jetzt die Power konstant und sanft verwenden. Das ist nett.»

Auch Danilo Petrucci hat den «ride height adjuster» in Doha drei Tage lang verwendet. Miller hält fest: «Er ist eigentlich keine richtiger Neuigkeit, wir haben ihn seit einiger Zeit im Programm. Aber die Journalisten haben das System erst jetzt entdeckt... Ihr seid einfach zu langsam. Der 'adjuster' hilft einfach beim Beschleunigen. Das ist alles.»

Miller hat das System 2019 heimlich erstmals beim Thailand-GP eingesetzt. Erst beim Sepang-Test im Februar 2020 fiel den ersten Gegnern auf, dass Jack das Ducati-Heck beim Rausfahren aus den Kurven absenken konnte. Miller: «Rins hat mich deshalb dort immer wieder auf der Strecke aus nächster Nähe beobachtet.»

Katar-Test, MotoGP, 24. Februar, 20 Uhr (18 Uhr MEZ)

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:53,858 min
2. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:53,891 min, + 0,033 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:54,068, + 0,210
4. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,077, + 0,219
5. Jack Miller, Ducati, 1:54,105, + 0,247
6. Joan Mir, Suzuki, 1:54,129, + 0,271
7. Marc Márquez, Honda, 1:54,149, + 0,291
8. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,239, + 0,381
9. Brad Binder, KTM, 1:54,283, + 0,425
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:54,312, + 0,454
11. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:54,326, + 0,468
12. Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,332, + 0,474
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,432, + 0,574
14. Pol Espargaró, KTM, 1:54,623, + 0,765
15. Tito Rabat, Ducati, 1:54,674, + 0,816
16. Danilo Petrucci, Ducati, 1:54,752, + 0,894
17. Johann Zarco, Ducati, 1:54,760, + 0,902
18. Cal Crutchlow, Honda, 1:54,830, + 0,972
19. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,008, + 1,150
20. Iker Lecuona, KTM, 1:55,301, + 1,443
21. Alex Márquez, Honda, 1:55,519, + 1,661
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:55,916, + 2,058

Katar-Test, MotoGP, kombinierte Zeitenliste 3 Tage

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:53,858 min
2. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:53,891 min, + 0,033 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,038, + 0,180
4. Alex Rins, Suzuki, 1:54,068, + 0,210
5. Jack Miller, Ducati, 1:54,105, + 0,247
6. Joan Mir, Suzuki, 1:54,129, + 0,271
7. Marc Márquez, Honda, 1:54,149, + 0,291
8. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,239, + 0,381
9. Brad Binder, KTM, 1:54,283, + 0,425
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:54,312, + 0,454
11. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:54,326, + 0,468
12. Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,332, + 0,474
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,432, + 0,574
14. Johann Zarco, Ducati, 1:54,565, + 0,707
15. Pol Espargaró, KTM, 1:54,623, + 0,765
16. Danilo Petrucci, Ducati, 1:54,634, + 0,776
17. Tito Rabat, Ducati, 1:54,674, + 0,816
18. Cal Crutchlow, Honda, 1:54,830, + 0,972
19. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,008, + 1,150
20. Iker Lecuona, KTM, 1:55,301, + 1,443
21. Alex Márquez, Honda, 1:55,519, + 1,661
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:55,916, + 2,058

Katar-Test, MotoGP, 23. Februar, 18 Uhr MEZ

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,038
2. Alex Rins, Suzuki, + 0,162 sec
3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,226
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,443
5. Pecco Bagnaia, Ducati, + 0,482
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,527
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,574
8. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,624
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,702
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,721
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,724
12. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,814
13. Pol Espargaró, KTM, + 0,852
14. Marc Márquez, Honda, + 1,055
15. Jack Miller, Ducati, + 1,156
16. Tito Rabat, Ducati, + 1,314
17. Miguel Oliveira, KTM, + 1,562
18. Iker Lecuona, KTM, + 1,606
19. Alex Márquez, Honda, + 1,687
20. Brad Binder, KTM, + 2,140
21. Cal Crutchlow, Honda, + 2,140
22. Bradley Smith, Aprilia, + 2,369 

Katar-Test, MotoGP, 22. Februar, 20 Uhr

1. Rins, Suzuki, 1:54,462 min
2. Mir, Suzuki, 1:54,464 min, + 0,002 sec
3. Viñales, Yamaha, 1:54,494, + 0,032
4. Petrucci, Ducati, 1:54,634, + 0,172
5. Morbidelli, Yamaha, 1:54,700, + 0,238
6. Marc Márquez, Honda, 1:54,823, + 0,361
7. Rossi, Yamaha, 1:54,876, + 0,414
8. Quartararo, Yamaha, 1:55,074, + 0,612
9. Bagnaia, Ducati, 1:55,204, + 0,742
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:55,268, + 0,806
11. Dovizioso, Ducati, 1:55,308, + 0,846
12. Zarco, Ducati, 1:55,360, + 0,898
13. Miller, Ducati, 1:55,430, + 0,968
14. Pol Espargaró, KTM, 1:55,449, + 0,987
15. Nakagami, Honda, 1:55,627, + 1,165
16. Binder, KTM, 1:55,644, + 1,182
17. Rabat, Ducati, 1:55,707, + 1,245
18. Oliveira, KTM, 1:55,737, + 1,275
19. Crutchlow, Honda, 1:55,757, + 1,295
20. Lecuona, KTM, 1:56,135, + 1,673
21. Alex Márquez, Honda, 1:56,552, + 2,090
22. Smith, Aprilia, 1:57,027, + 2,565 

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