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Andrea Dovizioso wird 34: Seine Anfänge prägten ihn

Von Nora Lantschner
Ducati-Star Andrea Dovizioso feiert heute seinen 34. Geburtstag. Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister sieht sich selbst nicht als Held und verweist auf seine bescheidenen Anfänge.

Andrea Dovizioso beendete die MotoGP-WM in den vergangenen drei Jahren jeweils auf Rang 2 – geschlagen nur von einem übermächtigen Marc Márquez. Dabei hatte der Italiener vor dem Malaysia-GP 2016 siebeneinhalb Jahre lang kein MotoGP-Rennen gewonnen.

Andrea Dovizioso feierte im Regen von Silverstone im Juli 2009 auf der Repsol-Honda seinen ersten MotoGP-Sieg, danach musste er allerdings 2653 Tage lang warten, bis er am 29. Oktober 2016 auf der Ducati – wieder im Regenrennen – von Sepang triumphierte. Damals hätte kaum noch jemand damit gerechnet, dass der Italiener in den folgenden Jahren zum härtesten Widersacher von Seriensieger Marc Márquez werden würde.

Mit dem ersehnten MotoGP-Titel wurde es für «Dovi» zwar auch 2019 nichts, zumindest in Doha und Spielberg besiegte der Ducati-Werksfahrer Weltmeister Márquez aber auf den letzten Metern – und die Bilder gingen um die Welt.

Als Held sieht sich Dovizioso, der heute seinen 34. Geburtstag feiert, trotzdem nicht: «Das Fernsehen macht einem zum Star, aber wir sind ganz normale Leute – und vor allem vergessen wir nicht, woher wir kommen», unterstrich er einmal. «Natürlich ist jeder seinen eigenen Weg gegangen, aber meist kommt man von den Minimotos – und vielen Jahren, in denen man wie Zigeuner gelebt hat», schmunzelte er rückblickend.

«Jedes Wochenende war man mit dem Motorrad unterwegs – mit Eltern, die sicher etwas speziell sind, sonst hätten sie das nie gemacht: Sechs, sieben Jahre lang geben sie Geld aus, das eigentlich fast keiner hat. Man kommt irgendwie über die Runden und vielleicht hat man kein Geld, um vom Rennen wieder nach Hause zu fahren, aber am Rennen nimmt man trotzdem teil. So geht das, für viele Jahre», erinnerte sich der Italiener, der inzwischen 101 Mal auf dem WM-Podest stand. «Dann kommt man in die Weltmeisterschaft, wo es das Fernsehen gibt. Man wird zu einer Persönlichkeit gemacht – aber du bist derselbe wie vorher. Man tritt in eine riesige Welt ein, wo es Geld, TV und Medien gibt, aber man darf nicht vergessen, woher man kommt», bekräftigte der 125er-Weltmeister von 2004.

Eine entscheide Rolle spielte am Anfang sein Papa Antonio Dovizioso, der übrigens mit seinen 64 Jahren selbst immer noch gerne auf dem Motocross-Bike unterwegs ist. Daran erinnert der Sohnemann auch im Doku-Film «Undaunted»: «Mein Vater ist noch entschlossener als ich, er ist die entschlossenste Person, die ich je kennengelernt habe. Und es stimmt, dass ich ohne seinen Traum nicht hier wäre. Das Talent spielt keine Rolle, wenn keine verrückte Person dahintersteht, die dich in diese Position bringt. Denn wir sprechen hier von mindestens zehn Jahren, in denen das Geld für die Heimreise vom Rennen fehlt.»

Die Motocross-Leidenschaft teil Dovi mit seinem Vater: «Wenn wir von den Grand Prix nach Hause kommen, gehen wir gerne Motocross fahren, um so gut wie möglich auf das nächste Rennen vorbereitet zu sein. Es interessiert uns weniger, was wir mit den Einnahmen, die wir jetzt haben, alles machen könnten. So gesehen sind wir vielleicht 'normalere' Leute als andere Sportler, weil wir diesen Hintergrund haben. Man wächst so auf und das nimmt man mit, auch wenn man dann 15 Jahre und mehr in der Weltmeisterschaft unterwegs ist», erklärte Dovizioso, der es in bisher 18 WM-Jahren auf 23 GP-Siege brachte.

Das hätte sich der inzwischen 34-Jährige aus Forlì einst selbst nicht zugetraut: «Auch wenn ich auf den Minimotos um die Meisterschaft kämpfte, hätte ich nie gedacht, dass ich es in die Weltmeisterschaft schaffen würde. Das schien mir eine zu große Sache, vor allem in diesen Jahren. Es gab zwar Capirossi, Melandri und Valentino [Rossi], die sehr jung in die Weltmeisterschaft gekommen sind, und die Möglichkeit gab es, aber man hat nicht zu sehr daran gedacht.»

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