Aleix Espargaró: «Brauche Iannone für Podestplatz»
Andrea Iannone, Bradley Smith und Aleix Espargaró: Nach der Teamvorstellung brodelte es bei Aprilia
«Ehrlich gesagt, ich würde gerne schlafen gehen und im Juni oder Juli aufwachen, sobald wir mit dem Rennfahren anfangen können», fasste Aleix Espargaró die aktuelle Lage angesichts der Coronakrise zusammen. «Denn Aprilia hat im Winter einen beeindruckenden Job gemacht und zu sehen, wie die Situation sich jetzt gestaltet, vor allem für Aprilia, die in der besonders hart getroffenen Region Venetien zu Hause ist, tut mir wirklich weh.»
Auch dem Aprilia-Werksfahrer, der mit seiner Familie in Andorra lebt und dort derzeit nur im Haus trainiert, ist klar: Nach der Verschiebung von Jerez werden weitere Terminänderungen folgen. Der Spanier hofft auf einen Saisonauftakt im Juni. «Ich will es glauben, sonst werde ich noch verrückt», seufzte er im Interview mit «Sky Sport». «Es wird Zeit brauchen, aber wenn wir verantwortungsvoll sind, müsste es im Juni besser sein. Viele Rennen in kurzer Zeit zu fahren, wird für die Fahrer und Teams nicht einfach sein, aber ich hoffe, dass wir im Juni anfangen können.»
Dann sei es besonders wichtig, ein gutes Verhältnis zu allen Teammitgliedern zu haben. Apropos: Andrea Iannone hatte es in einem Instagram-Livestream bereits angedeutet, nun schlägt auch Aleix Espargaró wieder versöhnlichere Töne an, nachdem es in Doha zum Zerwürfnis gekommen war. Denn der 30-jährige Italiener hatte in einer unbedachten Aussage erklärt, die neue RS-GP sei das Ergebnis seiner Entwicklungsarbeit.
«Das hat mir wirklich nicht gefallen, als Andrea diese Dinge gesagt hat. Es hat sich nicht gut angefühlt, auch weil ich Andrea immer verteidigt habe», bedauerte Espargaró. «Wir haben eigentlich ein gutes Verhältnis und als ich diese Dinge gehört habe, war das für mich unverständlich. Ich habe mit ihm am Tag darauf gesprochen und er meinte, dass er es nicht auf diese Weise sagen wollte, dass ich es nicht richtig verstanden hätte und dass wir darüber sprechen würden, sobald wir uns an der Strecke wiedersehen würden. Ich habe ihm gesagt, dass es für mich in Ordnung geht. Ich habe auch über die sozialen Netzwerke mit ihm kommuniziert, denn es gefällt mir nicht, ein schlechtes Verhältnis zu meinem Teamkollegen zu haben. Es ist sehr wichtig, dass in der Box eine gute Atmosphäre herrscht.»
Denn der Ältere der Espargaró-Brüder hat noch Großes vor: «Mein Ziel ist es nicht, meinen Teamkollegen zu zerstören. Ich will um das Podest kämpfen und nicht unbedingt meinen Teamkollegen schlagen. Ich glaube, dass ich für den Podestplatz auch Andrea brauche, weil er ein starker Fahrer ist, der mir bei der Entwicklung des Motorrads helfen wird. Vor allem aber brauche ich ihn, um entschlossener, schneller und stärker zu sein. Ehrlich gesagt, ich hoffe ihn beim ersten Rennen zu sehen. Seine Situation ist aber keine einfache», verwies der 30-jährige Spanier auf das noch immer ausstehende Urteil im mutmaßlichen Dopingfall.
Der aktuelle Motorrad-GP-Kalender 2020
08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
17. Mai: Le Mans/F
31. Mai: Mugello/I
07. Juni: Barcelona/E
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/SF
09. August: Brünn/CZ
16. August: Red Bull Ring/A
30. August: Silverstone/GB
13. September: Misano/I
27. September: Aragón/E
04. Oktober: Buriram/TH
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS
01. November: Sepang/MAL
15. November: Texas/USA
22. November: Las Termas
29. November: Valencia/E
Ohne Datum: Jerez/E