MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Ducati: Gagen der Stars wegen Krise neu verhandelt

Von Günther Wiesinger
Auch er wird Einbussen hinnehmen müssen: Andrea Dovizioso

Auch er wird Einbussen hinnehmen müssen: Andrea Dovizioso

Da in diesem Jahr sicher keine 20 Grand Prix stattfinden können, wird auch bei Ducati mit allen sieben Werksfahrern über eine Lohnreduktion verhandeln. Aber zuerst muss die Anzahl der Rennen feststehen, sagt Ciabatti.

Ducati Corse hat insgesamt sieben Werksfahrer unter Vertrag. In der MotoGP-Klasse die beiden Winnow-Fahrer Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci, dazu das Pramac-Duo Jack Miller und Pecco Bagnaia sowie Johann Zarco bei Reale Avintia Racing. In der Superbike-WM hat Ducati die Stars Chaz Davies und Scott Redding unter Vertrag. Bei den MotoGP-Rennställen machen die Fahrergagen einen beträchtlichen Teil des Jahresbudgets aus. Man erinnere sich: Jorge Lorenzo kassierte 2017 und 2018 bei Ducati pro Jahr nicht weniger als 12,5 Millionen Euro an Fahrergage.

Doch in der Saison 2020 hat bisher kein MotoGP-Rennen stattgefunden. Ein Neustart erscheint frühestens im September möglich, weil die Reisefreiheit vorläufig überall viel zu stark eingeschränkt ist.

Wie viele Rennen in diesem Jahr noch stattfinden können und ob ein Neustart überhaupt machbar sein wird, bei dieser Frage tappen selbst die Mitglieder des Dorna-Krisenstabs im Dunkeln.

Denn niemand vermag vorläufig abzuschätzen, wie sich die Pandemie in Amerika (bereits 36.000 Tote), in Mittel- und Südamerika, in Afrika, Japan, Indien und Großbritannien noch ausbreiten wird. Und ob über irgendwelche Länder eine zweite Infektionswelle hereinbrechen wird.

Natürlich müssen jetzt alle Teams der drei GP-Klassen die Kosten senken, mit den Sponsoren über machbare Notlösungen verhandeln, es gibt Kurzarbeit und teilweise Entlassungen, denn bei einem Neustart wird das Personal in den Boxen stark reduziert werden – in der Moto3 eventuell auf zwei, in der Moto2 auf drei und in der MotoGP womöglich auf vier Mechaniker pro Fahrer.

Besonders die MotoGP-Werksteams müssen irgendwann mit ihren Werkspiloten wegen Gagenkürzungen verhandeln. Denn alle Beteiligten müssen einen Beitrag leisten, um dem MotoGP-Sport und seinen Protagonisten ein Überleben nach der Krise zu sichern.
«Es muss alles neu verhandelt werden, sobald wir wissen, wie viele Rennen wir 2020 absolvieren können», räumte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti gegenüber SPEEDWEEK.com ein. «Denn auch die Sponsoren werden nicht bereit sein, die vereinbarten Summen zu bezahlen, wenn wir zum Beispiel nur 50 Prozent der Rennen fahren können. Man muss die Lage in allen Bereichen völlig neu beurteilen. Aber zuerst muss klar sein, wann die Meisterschaft beginnen kann. Punkt. Und ich denke, jeder der Beteiligten wird dafür Verständnis haben.»

«Auch die Dorna wird alle Verträge mit den TV-Stationen, mit den Veranstaltern, mit den GP-Sponsoren, mit den Seriensponsoren neu verhandeln müssen», ist sich Ciabatti bewusst. «Die finanziellen Auswirkungen der Krise werden heftig sein – für alle Beteiligten. Aber bevor wir Verhandlungen mit den Sponsoren oder den Fahrern aufnehmen, müssen wir uns ein klares Bild über die unmittelbare Zukunft verschaffen.»

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