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Brad Binder: Endlich Ausreise aus Südafrika möglich

Von Günther Wiesinger
Brad Binder kann aufatmen

Brad Binder kann aufatmen

Der südafrikanische Red Bull-KTM-MotoGP-Werksfahrer Brad Binder versucht seit 14 Tagen vergeblich, nach Europa zu fliegen. Erst jetzt werden die Reiseverbote für ihn gelockert.

Der Engländer Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, machte sich vor der Saison wegen der die Wintertest-Bestzeiten von Maverick Viñales berechtige Hoffnungen auf den Titelgewinn, zumal Marc Márquez wegen seiner Schulterverletzung angeschlagen war und außerdem die neuen Werks-Honda RC213V in Katar keinen starken Eindruck hinterließ.

Deshalb ist Jarvis jetzt gespannt auf den Neustart der Saison am 19. Juli in Jerez. Aber jetzt muss zuerst einmal abgeklärt werden, welche der Teammitglieder aus insgesamt zehn Nationalen von Italien über Belgien bis Irland und Australien und Neuseeland angesichts der Reiseverbote und Reisebeschränkungen im Flugverkehr bis Juni oder Juli aus Übersee rechtzeitig nach Europa kommen können. Selbst das private LCR-Team beschäftigt Mitarbeiter aus 15 Nationen, das Red Bull KTM Factory Team meldet Mitglieder aus 17 Nationen.

Selbst bei manchen Fahrern ist bisher unklar, ob sie rechtzeitig nach Europa kommen können. In Amerika halten sich zum Beispiel der Moto2-WM-Vierte Joe Roberts und der Engländer Cal Crutchlow auf. Doch aus Städten wie Miami und Los Angeles gehen immer wieder Flüge nach London oder Amsterdam.

Strenger sind die Bestimmungen zum Beispiel in Japan, Malaysia und Südafrika, wo sich momentan Brad und Darryn Binder aufhalten.

Red Bull KTM will unbedingt vor dem Jerez-GP noch irgendwo private MotoGP-Testfahrten abwickeln. Denn die «concession teams» Aprilia und KTM unterliegen im Gegensatz zu den Rennställen Yamaha, Honda, Suzuki und Ducati nicht den rigorosen Testbeschränkungen, die nur fünf private Testtage von WM-Finale zu WM-Finale erlauben. Davon ausgenommen sind nur die IRTA-tests (Valencia, Jerez, Sepang, Doha, Misano) und die drei Montag-GP-Tests.

Brad Binder bemüht sich seit einiger Zeit, aus Südafrika nach Spanien zu kommen, wo er an der Costa Blanca südlich von Valencia seinen Europa-Wohnsitz hat. Denn er will als Rookie keinen MotoGP-Test von KTM verpassen. «Brad versucht seit 14 Tagen aus Süafrika nach Europa zu reisen. Aber das ist wegen der Flugverbote nicht einfach», erklärte KTM-Renndirektor Pit Beirer.

Das für die Ersatzteile zuständige KTM-Teammitglied steckt sogar auf den Philippinen fest.

Aber zumindest für Brad und Darryn Binder hat sich die Situation am gestrigen Samstag gebessert. Manchen Südafrikanern wird jetzt erlaubt, zu ihren Wohnsitzen zurückzukehren, hat Heimatschutz-Minister Dr. Aaron Motsoaledi am Samstag verlautbart.

Nach Beratungen mit dem Außenministerium und der nationalen Coronavirus Task Force dürfen die Südafrikaner jetzt wieder reisen, wenn sie dringende geschäftliche Gründe (Arbeit, Studium) namhaft machen können. Auch Verwandtenbesuche oder Auslands-Aufenthalte aus medizinischen Gründen sind erlaubt.

Brad Binder muss jetzt nur seinen gültigen südafrikanischen Pass, eine Wohnsitzbestätigung in Spanien und das gültige Flugticket vorweisen sowie eventuell eine Bestätigung des Red Bull KTM Teams mit einem Aufgebot zu einem MotoGP-Test in Mitteleuropa. Dann kann er Südafrika endlich wieder verlassen.

Unter ähnlichen Gesichtspunkten sollte es dann auch den Australiern wie Jack Miller, den Japanern (Nakagami, Nagashima, Ogura, Kunii, Toba, Sasaki, Suzuki, Yamanaka) den Malaysiern Syahrin, Bin Kasmayudin und Pawi, dem Thailänder Chantra und dem Indonesier Izdihar möglich sein, nach Europa zu reisen.

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