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Offiziell: Bradley Smith ersetzt Iannone bei Aprilia

Von Günther Wiesinger
Bradley Smith

Bradley Smith

Mit welchem Fahrerduo geht Aprilia in die MotoGP-WM 2020? «Bradley Smith wird fahren, solange Iannone gesperrt ist», verrät Rennchef Massimo Rivola im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Massimo Rivola, CEO von Aprilia Racing, wird bei den ersten MotoGP-Rennen in diesem Jahr auf die Dienste des gesperrten Werkspiloten Andrea Iannone verzichten müssen, der 2019 mit Platz 6 in Phillip Island auf der RS-GP19 das beste Einzelergebnis der Saison erreichte. Bisher hat Testfahrer Bradley Smith (29) den verbannten Iannone bei den Tests 2020 vertreten – im Februar in Sepang und Losail und letzte Woche beim ersten Test nach dem Shutdown in Misano, wo Aleix Espargaró fehlte.

Aprilia Racing hat beim malaysischen WithU-Motorsport-Team noch nicht gemeldet, dass Smith für die MotoGP-WM vorgesehen ist und die Mannschaft von Johan Stigefelt einen Ersatzfahrer suchen muss. «Ich glaube, Bradley Managers hat das MotoE-Team inzwischen informiert, dass er Iannone bis auf Weiteres ersetzen wird. Aber Bradley ist unser Testfahrer und Ersatzfahrer. Deshalb wird er ganz sicher die Saison für uns beginnen. Es ist eine korrekte Entscheidung, wenn er jetzt vorläufig zum Stammfahrer befördert wird. Bradley wird solange fahren, bis Andrea Iannone wieder verfügbar ist. Wir werden irgendwann im Sommer erfahren, ob Andrea in diesem Jahr noch auf die Rennstrecke zurückkehren darf oder nicht.»

Beim ersten Misano-MotoGP-Test letzte Woche fehlte überraschend Aleix Espargaró im Aprilia-Aufgebot, der kurz zuvor für zweite weitere Jahre unterschrieben hat.

Warum schaffte der WM-Vierzehnte die Reise von Andorra nach Italien nicht, obwohl sein Bruder Pol schon zwei Wochen vorher aus Andorra via Frankfurt beziehungsweise Düsseldorf nach Wien und zurückfliegen konnte, als er in Spielberg für KTM testete?

Rivola: «Es gab keine direkten Flüge von Spanien nach Italien. Es war ein bisschen schwierig für Aleix, nach Italien zu reisen. Für Pol war es vielleicht leichter, einen Flug nach Österreich zu finden. Deshalb haben wir mit Smith und Savadori getestet. Aber in der kommenden Woche testen wir in Misano gemeinsam mit Ducati und KTM. Dort wird Aleix anwesend sein. Wir freuen uns, ihn wieder bei uns auf der Rennstrecke zu sehen.»

Wenn der Internationale Sportgerichtshof TAS in Lausanne im August die 18-monatige Sperre für Iannone bestätigt, musstAprilia für 2021 einen Ersatzfahrer für Iannone suchen.

Bisher haben Fahrer wie Oliveira, Bagnaia, Nakagami, Crutchlow und Zarco keinen neuen MotoGP-Vertrag, während sich Petrucci mit KTM geeinigt hat. «Für den Fall, dass uns Andrea für 2021 nicht zur Verfügung steht, bietet sich auf dem Markt noch eine schöne Auswahl an Fahrern an», hält Rivola fest. «Wenn diese erwähnten Fahrer verfügbar sind, bin ich froh, wenn wir einen von einen bekommen können. Wir müssen überlegen, ob wir einen Fahrer mit Erfahrung nehmen, weil unser Motorrad brandneu und noch nicht ausgereift ist und wir noch Entwicklung betreiben müssen. Ein Routinier wäre deshalb vielleicht vorteilhaft. Aber ehrlich gesagt: Vorläufig konzentrieren wir uns darauf, Andrea Iannone in absehbarer Zeit wieder verfügbar zu haben. Deshalb haben wir noch keine Verhandlungen mit Fahrern geführt. Aber sobald klar ist, dass wir Andrea ersetzen müssen, werden wir ernsthaft über die Fahrerfrage nachdenken.»

Die erwähnten Fahrer könnten in den nächsten Wochen neue Deals bei LCR, Pramac oder Avintia vereinbaren. Aprilia muss also irgendwann auf dem Fahrermarkt in Erscheinung treten.

Rivola: «Ja, ich weiß. Wir haben die Entscheidung getroffen, die TAS-Entscheidung für Andrea abzuwarten. Diese Entscheidung benachteiligt uns bei der Fahrersuche. Das ist mir bewusst. Gleichzeitig ist es fair unserem Fahrer gegenüber, wenn wir ihm unsere Loyalität beweisen und an seine Unschuld glauben. 18 Monate sind eine schwere Strafe für jemanden, der unschuldig ist. Andrea sollte gar keine Strafe bekommen haben. Aber damit müssen wir jetzt leben »

Kann Testfahrer Bradley Smith auch ein Stammfahrer-Kandidat für 2021 werden? «Ja, warum nicht? Er hat jetzt ein paar sehr gute Gelegenheiten, uns seinen Speed zu demonstrieren. Im Vorjahr befand sich Bradley bei seinen Wildcard-Einsätzen im ‚test rider‘-Modus. Wir sind aber zuversichtlich, dass er sich steigern wird, wenn er Stammfahrer wird und mehr Renneinsätze abwickeln kann», meint Rivola. «Als Rennfahrer muss man wieder einen Schalter im Hirn umlegen. Ich erwarte, dass Bradley diesen Schalter findet und konkurrenzfähig sein wird.»

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Von Ivo Schützbach
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