Franco Morbidelli (Yamaha): «Nichts ist wie MotoGP»
Franco Morbidelli in Jerez: Am Mittwoch kann er das Moped gegen ein MotoGP-Bike tauschen
Wie stellt sich Franco Morbidelli die erste Kurve am Sonntag vor? «Ich erwartet, dass ich weit genug vorne bin, um keine Probleme zu haben – denn die wird es da hinten geben, nach acht Monaten ohne Rennen», gab er schmunzelnd zu bedenken. «Wir sind zuletzt auf der Ranch viel ‚renngefahren‘, aber mit kleineren Bikes – und nichts ist wie MotoGP. Ich hoffe also, dass ich schnell genug bin, um mich gleich in den ersten Kurven von den Schwierigkeiten fern zu halten», so der WM-Zehnte von 2019.
Nach der langen Zwangspause hält der Italo-Brasilianer Überraschungen für möglich, er bleibt aber vage: «Es war ein Bruch im normalen Rhythmus, jeder startet jetzt wieder neu. Sicher werden wir eine andere Balance sehen, aber ich weiß nicht, in welche Richtung es geht.»
Dass zwei Test-Sessions zu jeweils eineinhalb Stunden zu knapp bemessen sein könnten, fürchtet der Petronas-Yamaha-Pilot nicht: «Ich muss nicht viel testen, ich habe also kein Problem. Alles, was ich testen musste, habe ich bereits im Februar erledigt, aber auch da war es nicht viel. Ich bin also ziemlich frei und kann mich einfach auf meinen Fahrstil konzentrieren und das Bike gut für das Rennwochenende abstimmen. Das ist mein Plan für den Mittwochtest und für den Freitag.»
Was ist das Wichtigste, um in dieser außergewöhnlichen Saison erfolgreich zu sein? «Wie immer, der Speed ist das Wichtigste überhaupt. Alles andere kommt danach. Aber wenn dein Speed passt, kannst du verschiedene Probleme überwinden», so der 25-jährige Rossi-Schüler.
Davon macht der Moto2-Weltmeister von 2017 auch die Strategie für die Rennen abhängig. «Ich kann keine Strategie machen, wenn ich nicht weiß, wie mein Speed sein wird», erklärte er. «Ich weiß aber, dass ich in Katar sehr schnell und in Sepang schnell war. Ich hoffe also, dass ich diesen Speed halten kann, und wenn es so ist, werde ich alles versuchen, um Top-Platzierungen zu erreichen – im Wissen, dass kein Raum für Fehler bleibt, weil ein Fehler natürlich mehr Gewicht hat als in einer WM-Saison mit 20 Rennen.»
Wird «Franky», im letzten Wintertest vor der Corona-Pause nur 0,033 Sekunden hinter der Bestzeit, also konservativer an die Rennen herangehen? «Nein», lachte er. «Ich werde nur konzentrierter und fokussierter sein.»
Zeitplan für den heutigen Testtag in Jerez
08.30 bis 09.00 Uhr: MotoE-Test
09.10 bis 09.50 Uhr: Moto3-Test
10.00 bis 11.30 Uhr: MotoGP-Test
11.40 bis 12.20 Uhr: Moto2-Test
12.30 bis 13.00 Uhr: MotoE-Test
13.10 bis 13.50 Uhr: Moto3-Test
14.00 bis 15.30 Uhr: MotoGP-Test
15.40 bis 16.20 Uhr: Moto2-Test
16.30 bis 17.00 Uhr: MotoE-Test