Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Yamaha: Ist Marc Márquez (Honda) in greifbarer Nähe?

Von Nora Lantschner
Ungewohnte Bilder aus Jerez: Miller, Rins, Viñales, Marc Márquez, Quartararo, Rossi und Pol Espargaró im leeren Pressesaal

Ungewohnte Bilder aus Jerez: Miller, Rins, Viñales, Marc Márquez, Quartararo, Rossi und Pol Espargaró im leeren Pressesaal

Maverick Viñales gibt sich selbstbewusst und Fabio Quartararo übt sich noch in Zurückhaltung, während Valentino Rossi versichert: Die verkürzte Saison schmälere den Wert der MotoGP-WM 2020 nicht.

Aus Maverick Viñales spricht vor dem ersten MotoGP-Rennen des Jahres und nach der Bestzeit am Mittwoch das Selbstvertrauen: «Ich fühle mich fantastisch, die Atmosphäre im Team ist großartig, wir habe viel Harmonie in der Box. Ich glaube, dass alles vorhanden ist. Wir müssen den Job machen, den wir im Vorjahr begonnen haben. In Katar waren wir sehr gut in Form und hier in Jerez fühlte ich mich von der ersten Runde an unglaublich. Das Feeling stimmt.»

Im WM-Dritten des Vorjahres und seinem Markenkollegen Fabio Quartararo sehen viele die größten Herausforderer von Marc Márquez, der in sieben Jahren sechs MotoGP-Titel holte. Trauen sich die beiden zu, auf den Repsol-Honda-Star aufzuschließen? Und auf welche Stärken der M1 zählen sie dabei?

«Es ist besser, wenn man nicht über seine Stärken spricht», winkte Viñales lachend ab. «Aber klar, in der MotoGP ist es sehr wichtig, jeden Tag auf der Höhe zu sein, nicht nur an einem Tag. Es ist wichtig, die Konstanz des Motorrads zu verbessern, vor allem von einer Strecke zur anderen. Für die Zukunft brauchen wir sicher ein kleines Bisschen mehr Top-Speed, aber wir haben in diesem Jahr einen guten Sprung gemacht.»

Quartararo stimmte seinem zukünftigen Teamkollegen zu: «Der Top-Speed ist etwas, was wir noch verbessern müssen. Ich fühle mich aber sehr gut mit dem Bike, auch wenn ich im Vergleich zum Vorjahr noch ein paar Dinge hinbekommen muss. Um den Abstand zu Marc zu schließen, müssen wir aber einen sehr guten Job machen, weil wir wissen, dass er überall und bei allen Bedingungen schnell ist. Wir werden uns schnell an jegliche Situation anpassen müssen: Auch im Regen ist er so schnell, wir müssen uns da ebenfalls anpassen können.»

Angesichts der verkürzten Corona-Saison ergänzte der 25-jährige Spanier: «Es wird sehr wichtig sein, aus jedem Rennen das Beste herauszuholen und zu versuchen, an der Spitze zu sein. Das wird der Schlüssel sein. In dieser WM-Saison sind keine Fehler erlaubt.»

Übrigens: Als die Fahrer am Ende der Pressekonferenz in Jerez nach einer Prognose für die Weltmeisterschaft gefragt wurden, setzte sich Viñales auf Platz 1 – gefolgt von Marc Márquez und Fabio Quartararo. Der Petronas-Fahrer sieht dagegen auch 2020 den Repsol-Honda-Star vorne: «Und in meinem zweiten Jahr setzte ich mich auf Platz 2», ergänzte der WM-Fünfte von 2019.

Valentino Rossi enthielt sich der Stimme und kritzelte stattdessen nur die Top-5 der Saison 2019 auf seinen Zettel. «Ich mag es nicht, auf diese Dinge zu wetten», erklärte der neunfache Weltmeister, der erneut betonte, dass im Hinblick auf seine Zukunft eigentlich alles festgelegt sei: «Der Vertrag ist noch nicht bereit, weil wir noch das Team zusammenstellen müssen. Ich glaube, dass viele Leute von einem Team zum anderen wechseln werden, weil ich und Fabio den Platz tauschen. Wir werden uns so schnell wie möglich darum kümmern.»

Dass 2020 weniger Grand Prix im Kalender stehen, ändere nichts am Wert der Weltmeisterschaft, versicherte der 41-jährige Italiener zudem: «Normalerweise sollten es 19 oder 20 Rennen sein, aber es ist auch so, dass in der Vergangenheit – in den 70er- oder 80-Jahren – nur acht, neun, zehn oder zwölf Rennen gefahren wurden. Es wird eine kürzere WM-Saison für die moderne Ära, aber immer noch genug.»

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