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Aleix Espargaró (Aprilia/16.): Fast verrückt geworden

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró auf der Aprilia in Jerez

Aleix Espargaró auf der Aprilia in Jerez

Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró rätselte in der Früh am Freitag in Jerez über seine triste Performance. Das Rätsel wurde gelöst, auch andere Schwachstellen der RS-GP wurden entdeckt. Deshalb gibt's weniger Drehzahl!

Nach der überragenden Leistung vom Mittwoch-Test, den Aleix Espargaró mit der neuen Aprilia RS-GP 20 an ausgezeichnete sechster Stelle beendete, kam der 30-jährige Spanier am Freitag beim Jerez-GP nicht richtig vom Fleck. Aleix blieb 0,7 Sekunden übers einer Mittwoch-Zeit und verlor als Gesamt-Sechzehnter nicht weniger als 0,8590 Sekunden.

«Das war heute kein einfacher Tag. Ich hatte mit der neuen RS-GP20 erstmals eine Menge Chattering», wunderte sich Espargaró, der die vierte Aprilia-Saison in Angriff nimmt und für zwei weitere Jahre unterschrieben hat. «Das Motorrad war beinahe unfahrbar. Zwischen den beiden Sessions sind wir fast verrückt geworden, weil wir keine Ahnung hatten, was da vor sich gegangen ist seit dem Test am Mittwoch und heute. Wir haben eine neue Kupplung probiert und haben dann für den Nachmittag alles zurückgebaut. Damit habe ich mich wieder sehr stark gefühlt, das Chattering war wieder komplett verschwunden. Auch mit dem Griplevel habe ich mich besser gefühlt. Wir haben den Hinterreifen nicht gewechselt, ich hatte am Schluss 28 Runden damit abgespult.»

«Trotz des Ergebnisses denke ich positiv, denn unsere Pace war sehr, sehr gut», versicherte Aleix Espargaró. «Ich bin beim Rennspeed dicht an den Top-6 dran, das ist sicher. Leider haben wir die FP1-Session verloren, dadurch muss ich im FP3 etwas mehr riskieren, um unter die Top-Ten vorzupreschen. Aber ich werde es probieren. und wir werden natürlich wieder mit der Standard-Kupplung fahren – wie am Mittwoch.»

Wie fühlt sich die neue Aprilia auf der Strecke im Vergleich zu den anderen Bikes an? Aleix: «Leider habe ich heute nicht viele Fahrer getroffen. Besonders im FP2 war ich die ganze Session allen unterwegs. Aber im FP1 in der Früh war ich zwei, drei Runden hinter Marc Márquez. da habe ich gesehen, dass wir in Zukunft in erster Linie am Drehmoment arbeiten müssen. Wenn wir das Motorrad aufrichten und voll beschleunigen, dann ist die Honda extrem stark, wirklich unglaublich. Natürlich ist Marc auch in der Lage, mit sehr viel Kurvenspeed zu fahren. das ist seien fahrerische Stärke. Ich glaube nicht, dass die Honda viel besser ist als die Aprilia, wenn es um die Bremskraft geht, auch beim Chassis sind wir konkurrenzfähig. In den schnellen Kurven konnte ich an ihm dran bleiben. Aber wenn es ums erste Gasaufdrehen geht, zeigt sich die Honda sehr, sehr stark. Sie bringen sehr viel Power auf den Boden. Das ist ein Bereich, an dem wir arbeiten müssen.»

Die Frage, warum die neue Aprilia der Hitze so gut zurechtkommt, beschäftigt Aleix nicht. «Für mich stellt sich eher die Ftrage, warum die Aprilia nicht stark ist, wenn die Piste viel Grip bietet. Wir sind eher konkurrenzfähig, wenn sich Low-Grip-Verhältnsse bieten. Dann kann ich mit diesen neuen Reifen sehr schnell fahren. Das macht mch happy, weil auch das Rennen am Sonntag um 14 Uhr gestartet wird. Ich gehe davon aus, das ich in der zweiten Rennhälfte sehr stark sein werde. Warum es mir nicht gelingt, in der Vormittag-Session bei viel Grip so schnell, zu fahren wie die andern, das müssen wir noch ergründen. Ich glaube: Wenn ich frische Reifen und viel Grip habe, dann drehe ich bei 60 Grad Schräglage das gas auf, aber ich habe nicht mehr Power zur Verfügung als bei wenig Grip. Wenn wir am Nachmittag wegen der Hitze weniger Grip haben, können die Gegner bei 60 Grad das Gas nicht mehr voll aufdrehen, sie müssen dann vorsichtiger sein, deshalb verlieren die Gegner bei solchen Verhältnissen mehr Zeit als ich. Denn sie können die Vorteile ihrer starken Motoren nicht mehr ausspielen, weil sie die Leistung nicht mehr auf den Boden bringen.»

Aprilia-Rennchef Massimo Rivola teilte am Freitag in Jerez mit, dass die RS-GP-20-Motoren jetzt nicht mehr dieselbe Power haben wie beim Februar-Test in Sepang, denn es gab etliche Motorschäden, also musste die Drehzahl gesenkt werden.

«Leider wissen alle, dass wir nach dem Sepang-Debüt der neuen RS-GP bei den folgenden Tests in Doha, in Misano und hier am Mittwoch kleine Probleme mit den neuen Motoren hatten», bestätigte Espargaró. «Wir wollen aber die Rennen beenden und Punkte sammeln, um am Ende der Meisterschaft in einer guten Position zu sein. Deshalb belasten wir die Motoren momentan bei den Drehzahlen noch nicht maximal. Wir brauchen mehr Kilometer, um rauszufinden, was wir den Triebwerken zumuten können. Ich hoffe, dass mir die Ingenieure am zweiten Jerez-Wochenende mehr Drehzahl geben können. Denn momentan spüre ich einen deutlichen Unterschied.»

Ergebnisse Spanien-GP, MotoGP, FP2:

1. Morbidelli, Yamaha, 1:38,125 min
2. Quartararo, Yanmaha, 1:38,152
3. Binder, KTM, 1:38,250
4. Marc Márquez, Honda, 1:38,369
5. Pol Espargaró, KTM, 1:38,372
6. Crutchlow, Honda, 1:38,390
7. Viñales, Yamaha, 1:38,596
8. Zarco, Ducati, 1:38,610
9. Dovizioso, Ducati, 1:38,614
10. Bagnaia, Ducati, 1:38,625
11. Nakagami, Honda, 1:38,687
12. Lecuona, KTM, 1:38,816
13. Petrucci, Ducati, 1:38,836
14. Rins, Suzuki, 1:38,845
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,904
16. Mir, Suzuki, 1:38,933
17. Oliveira, KTM, 1:39,004
18. Miller, Ducati, 1:39,156
19. Rabat, Ducati, 1:39,181
20. Rossi, Yamaha, 1:39,222
21. Alex Márquez, Honda, 1:39,604
22. Smith, Aprilia, 1:39,703

Kombinierte MotoGP-Zeitenliste am Freitag:

1. Marc Márquez, Honda, 1:37,350 min
2. Viñales, Yamaha, 1:37,374, + 0,024 sec
3. Crutchlow, Honda, 1:37,438, + 0,088
4. Dovizioso, Ducati, 137,471, + 0,121
5. Mir, Suzuki, 1:37,481, + 0,131
6. Miller, Ducati, 1:37,487, + 0,137
7. Rins, Suzuki, 1:378,569, + 0,219
8. Pol Espargaró, KTM, 1:37,712, + 0,362
9. Lecuona, KTM, 1:37, 714, + 0,364
10. Binder, KTM, 1:37,923, + 0,573
11. Zarco, Ducati, 1:37,940, + 0,590
12. Morbidelli, Yamaha, 1:37,982, + 0,632
13. Rossi, Yamaha, 1:38,118, + 0,768
14. Nakagami, Honda, 1:38,129, + 0,779
15. Quartararo, Yamaha, 1:38,152, + 0,802
16. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,209, + 0,859
17. Alex Márquez, Honda, 1:38,212, + 0,862
18. Bagnaia, Ducati, 1:38,316, + 0,966
19. Rabat, Ducati, 1:38,337, + 0,987
20. Oliveira, KTM, 1:38,506, + 1,156
21. Petrucci, Ducati, 1:38,507, + 1,157
22. Smith, Aprilia, 1:38,730, + 1,380

Ergebnisse FP1 Jerez, Freitag, 17. Juli

1. Marc Márquez, Honda, 1:37,350 min
2. Viñales, Yamaha, 1:37,374, + 0,024 sec
3. Crutchlow, Honda, 1:37,438, + 0,088
4. Dovizioso, Ducati, 137,471, + 0,121
5. Mir, Suzuki, 1:37,481, + 0,131
6. Miller, Ducati, 1:37,487, + 0,137
7. Rins, Suzuki, 1:378,569, + 0,219
8. Pol Espargaró, KTM, 1:37,712, + 0,362
9. Lecuona, KTM, 1:37, 714, + 0,364
10. Binder, KTM, 1:37,923, + 0,573
11. Zarco, Ducati, 1:37,940, + 0,590
12. Morbidelli, Yamaha, 1:37,982, + 0,632
13. Rossi, Yamaha, 1:38,118, + 0,768
14. Nakagami, Honda, 1:38,129, + 0,779
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,209, + 0,859
16. Alex Márquez, Honda, 1:38,212, + 0,862
17. Quartararo, Yamaha, 1:38,245, + 0,895
18. Bagnaia, Ducati, 1:38,316, + 0,966
19. Rabat, Ducati, 1:38,337, + 0,987
20. Oliveira, KTM, 1:38,506, + 1,156
21. Petrucci, Ducati, 1:38,507, + 1,157
22. Smith, Aprilia, 1:38,730, + 1,380

Jerez-Test, MotoGP, 15. Juli, kombinierte Zeitenliste:

1. Viñales, Yamaha, 1:37,793 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:37,911 min, + 0,118 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:37,941, + 0,148
4. Rins, Suzuki, 1:38,193, + 0,400
5. Rossi, Yamaha, 1:38,222, + 0,429
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,285 + 0,492
7. Crutchlow, Honda, 1:38,313, + 0,520
8. Miller, Ducati, 1:38,348, + 0,555
9. Mir, Suzuki, 1:38,380, + 0,587
10. Bagnaia, Ducati, 1:38,417, + 0,624
11. Oliveira, KTM, 1:38,426, + 0,633
12. Zarco, Ducati, 1:38,513, + 0,720
13. Pol Espargaró, KTM, 1:38,592, + 0,799
14. Morbidelli, Yamaha, 1:38,646, + 0,853
15. Dovizioso, Ducati, 1:38,779, + 0,986
16. Nakagami, Honda, 1:38,873, + 1,080
17. Smith, Aprilia, 1:38,942, + 1,149
18. Binder, KTM, 1:39,016, + 1,223
19. Lecuona, KTM, 1:39,089, + 1,296
18. Alex Márquez, Honda, 1:39,151, + 1,358
21. Petrucci, Ducati, 1:39,249, + 1,456
22. Rabat, Ducati, 1:39,407 + 1,614 

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