Franco Morbidelli (Yamaha/4.): Auf Anhieb wohlgefühlt
Franco Morbidelli war am Freitag Vierter
Insgesamt zog Petronas Yamaha SRT-Pilot Franco Morbidelli in Jerez de la Frontera ein positives Fazit. Er beendete den Freitag nach zwei Trainingseinheiten auf dem vierten Platz mit 0,353 sec Rückstand auf die Bestzeit von Marken-Kollege Maverick Vinales. Morbidelli bilanzierte: «Ich habe mich auf Anhieb wohlgefühlt. Wir haben eine Menge gearbeitet. Es sind ein paar Sachen aufgeploppt, aber ich hoffe, dass wir diese Dinge in den Griff bekommen.»
Zu den Problempunkten gehören unter anderem die Vorderreifen. Da aber jeder Pilot über Probleme klagt, will sich Morbidelli nicht beschweren: «Wenn es einen Weg gibt, die Probleme zu lösen, dann kenne ich ihn noch nicht. Wir sind im Austausch mit Michelin, aber es ist ein bekanntes Problem. Wir müssen lernen, damit umzugehen und müssen versuchen, den Problemen aus dem Weg zu gehen.»
Speziell bei der Verfolgung eines Rivalen werden die Reifen zum Thema. Morbidelli kennt die Situation, hinter einem Fahrerkollegen festzustecken und nicht vorbeizukommen. Am vergangenen Samstag hing der Italiener hinter Ducati-Pilot Francesco «Pecco» Bagnaia fest. Experten sagten, er habe, nachdem ihn Weltmeister Marc Márquez überholt hatte, den Schalter umgelegt. Da widerspricht der Fünfte beim WM-Auftakt aber: «Ich bin einfach nicht vorbeigekommen. Als Marc an mir und dann an Pecco vorbeiging, machte Bagnaia einen Fehler und ich konnte ihn ebenfalls attackieren. Aber danach bin ich an die Podiumsanwärter nicht mehr herangekommen. Einen Schalter habe ich aber nicht umgelegt.»
Im Gegensatz zu den Yamaha-Kollegen fehlt Morbidelli aktuell noch die sogenannte «hole shot device» zur Verbesserung der Rennstarts. Das könnte sich aber bald ändern, bestätigt Morbidelli: «Ich werde das System bald nutzen können.» Wann genau? «So schnell wie möglich», meint der Moto2-Weltmeister von 2017.
Seinen Plan für das Wochenende hat sich Morbidelli ebenfalls zurechtgelegt: «Ich möchte direkt in die zweite Qualifikation kommen und dort eine gute Runde hinlegen. Um im Rennen schnell zu sein, ist es wichtig, dass man von weit vorne startet.» Das würde unter anderem auch dem Reifenmanagement in die Karten spielen, wobei sich hierbei schon einiges zum Positiven verändert hat. Denn im Vergleich zum Vorjahr scheint Morbidelli keine Probleme mehr mit den Hinterreifen zu haben. «Warum das so ist, weiß ich auch nicht», sucht auch der achtmalige Moto2-Sieger selbst noch nach einer Erklärung.
Klar ist aber: Nach dem Auftaktsieg von Fabio Quartararo sind die Yamaha-Piloten auch beim zweiten Rennen auf dem Circuito de Jerez-Ángel Nieto in einer guten Verfassung. Das unterstreicht auch die Leistungssteigerung von Valentino Rossi, der ab 2021 wohl der neue Teamkollege von Morbidelli sein wird. Beeindruckt ist der 25-Jährige, der noch auf seinen ersten Sieg in der Königsklasse wartet, von der starken Zeit seines Landsmanns nicht: «Er ist ein neunfacher Weltmeister. Ich weiß, dass er in der Lage ist, schnell zu sein. Was die Abstimmung angeht, scheint er die richtige Wahl getroffen zu haben und besser zurechtzukommen.»
Die Qualifikation beginnt am Samstag um 14.10 Uhr (Q1). Das Rennen, bei dem 25 Runden gedreht werden müssen, startet am Sonntag um 14 Uhr.
Andalusien-GP, MotoGP, FP2:
1. Nakagami, Honda, 1:37,715 min
2. Zarco, Ducati, + 0,155 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 0,174
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,295
5. Viñales, Yamaha, + 0,392
6. Quartararo, Yamaha, + 0,417
7. Mir, Suzuki, + 0,429
8. Rossi, Yamaha, + 0,577
9. Bagnaia, Ducati, + 0,594
10. Miller, Ducati, + 0,670
11. Binder, KTM, + 0,726
12. Dovizioso, Ducati, + 0,727
13. Petrucci, Ducati, + 0,828
14. Rabat, Ducati, + 0,842
15. Oliveira, KTM, + 0,927
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,007
17. Lecuona, KTM, + 1,053
18. Alex Márquez, Honda, + 1,091
19. Crutchlow, Honda, + 1,132
20. Rins, Suzuki, + 1,386
21. Smith, Aprilia, + 1,761
Ergebnisse MotoGP Jerez, 24. Juli, kombinierte Zeitenliste:
1. Viñales, Yamaha, 1:37,063 min
2. Rossi, Yamaha, 1:37,205, + 0,142 sec
3. Binder KTM, 1:37,370 min, + 0,307 sec
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,353
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,379
6. Oliveira, KTM, + 0,429
7. Miller, Ducati, + 0,503
8. Nakagami, Honda, + 0,529
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,672
10. Dovizioso, Ducati, + 0,676
11. Mir, Suzuki, + 0,686
12. Lecuona, KTM, + 0,769
13. Zarco, Ducati, + 0,807
14. Quartararo, Yamaha, + 0,829
15. Alex Márquez, Honda, + 0,894
16. Petrucci, Ducati, + 0,934
17. Bagnaia, Ducati, + 1,246
18. Rabat, Ducati, + 1,330
19. Smith, Aprilia, + 1,629
20. Crutchlow, Honda, + 1,784
21. Rins, Suzuki, + 2,038