MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Miguel Oliveira (Sturz): «Brad war zu optimistisch»

Von Isabella Wiesinger
Chaos in der ersten Kurve: Binder (33) hat Oliveira (am Boden) abgeschossen, dahinter Smith und Rins

Chaos in der ersten Kurve: Binder (33) hat Oliveira (am Boden) abgeschossen, dahinter Smith und Rins

Der Portugiese Miguel Oliveira wurde von seinem KTM-Kollegen Brad Binder gleich in der ersten Kurve in Jerez aus dem Sattel befördert. Über die Sturzursache gab es unterschiedliche Ansichten.

Miguel Oliveira vom Red Bull KTM Tech3-Team wurde im MotoGP-Rennen beim Grossen Preis von Andalusien gleich in der ersten Kurve der Startrunde von seinem KTM-Markenkollegen Brad Binder von hinten berührt und abgeschossen, er musste nach dem Sturz aufgeben und ging daher leer aus. Und das, obwohl er vom fünften und somit seinem bisher besten Startplatz in der Königsklasse losgefahren war.

«Ich bin hart auf dem Boden aufgeschlagen, aber bis auf ein wenig Rückenschmerzen geht es mir gut», erzählte Oliveira am Sonntagn achmittag in Jerez. «Wenn ich mir die Filmaufnahmen anschaue, habe ich das Gefühl, dass Brad ein wenig zu optimistisch in die erste Kurve eingebogen ist und dabei zu wenig Platz hatte, um auszuweichen. Deshalb hat er meinen Hinterreifen berührt, worauf ich gestürzt bin.»

Binder und sein Red Bull KTM Race-Manager Mike Leiter marschierten direkt nach dem Rennen bei Oliveira, um sich bei ihm zu entschuldigen. «Brad sagt, dass er Danilo an seiner Innenseite in der Kurve nicht gesehen hat und deshalb das Bike aufrichten musste. Dabei hat er mein Hinterrad touchiert. Meiner Meinung nach war das anders, aber ich akzeptiere die Entschuldigung natürlich. Er wird nächstes Jahr im KTM Factory Team mein Teamkollege sein und da soll es keine Streitigkeiten zwischen uns geben. So ist nun einmal der Rennsport.»

«Mein Start war heute nicht so gut wie bei den Start-Übungen am  Rest des Wochenendes. Meine Kupplung hat sich überhitzt», überlegte der KTM-Pilot. «Ich konnte deshalb nicht so starten, wie ich es gerne gewollt hätte. Das wäre aber nicht das Schlimmste gewesen. Ich hatte einen guten Startplatz und eine gute Pace und viele Fahrer sind nicht ins Ziel gekommen. Es ist deshalb noch enttäuschender, ein grossartiges Wochenende so zu beenden.»

Von 7. bis 9. August wird in Brünn der nächste Grand Prix ausgetragen und darauf folgen zwei Rennwochenenden in Spielberg in Österreich am 16. und 23. August. «Diese beiden Strecken liegen uns gut», freut sich Oliveira auf die nächsten Einsätze. «In Brünn haben wir kürzlich mit Dani Pedrosa getestet. Es ist schwer zu sagen, was bei den Wettkämpfen im August passieren wird.»

«Spielberg ist eine sehr kurze Strecke und wir liegen momentan alle sehr eng beieinander. Aber ich hoffe natürlich, dass wir in der Heimat von KTM um Spitzenplätze kämpfen können.»

In Jerez waren es auch die hohen Temperaturen, die den Fahrern zu schaffen machte. «Es war hier schwer zu erkennen, wer wirklich der Stärkste war», meinte der Portugiese. «Wir werden sehen, welche Fahrer sich von Rennen zu Rennen weiterentwickeln. Ich denke, dass wir selbst hohes Potenzial haben und das Team ist sehr motiviert, trotz des heutigen Tages.»

Allgemein wird der Circuito de Jerez – Ángel Nieto als Strecke bezeichnet, auf der man lernt, ob ein Rennmotorrad konkurrenzfähig ist. «Ich hoffe, das ist wirklich der Fall», lachte Oliveira nach dem zweiten Rennen. «Man sagt, wenn das Bike hier funktioniert, funktioniert es überall. In der Vergangenheit hatten wir in Jerez oft Probleme, was diesmal nicht der Fall war. Natürlich betrachte ich das aber nicht als selbstverständlich. Ich weiß, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 26. Juli

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 41:22,666 min
2. 
Maverick Viñales (E), Yamaha, +4,495 sec
3. Valentino Rossi (I), Yamaha, +5,546
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +6,113
5. Joan Mir (E), Suzuki, +7,693
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +12,554
7. Pol Espargaró (E), KTM, +17,488
8. Alex Marquez (E), Honda, +19,357
9. Johann Zarco (F), Ducati, +23,523
10. Alex Rins (E), Suzuki, +27,091
11. Tito Rabat (E), Ducati, +33,628
12. Bradley Smith (GB), Aprilia, +36,306
13. Cal Crutchlow (GB), Honda, +45,683

WM-Stand nach 2 von 13 Rennen:

1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19. 5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.

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