Joan Mir (Suzuki): «Ich glaube an das Projekt»
Joan Mir auf dem Circuito de Jerez-Ángel Nieto
Die Corona-bedingte Zwangspause nutzten Suzuki und Joan Mir, um ihre Zusammenarbeit vertraglich bis 2022 auszubauen. «Es war eine einfache Entscheidung, ich bin erst in meinem zweiten Jahr mit dem einen Hersteller, das ist nicht viel Zeit. Normalerweise brauchst du ein Jahr, um dich an das Bike anzupassen, und dann kommen die Ergebnisse. Ein Zwei-Jahres-Vertrag gibt dir nicht viel Zeit. Ich hatte auch andere Möglichkeiten, aber ich habe entschieden, bei Suzuki zu bleiben, weil ich sehr an das Projekt glaube», betonte der 22-Jährige.
«Wir sind uns sehr ähnlich, wir wollen uns immer verbessern und uns entwickeln. Dadurch kann ich mich mit dem Projekt identifizieren», erklärt Mir. «Es war schön, dass ein paar andere Hersteller Interesse zeigten, aber ich habe mit keinem gesprochen. Meine Entscheidung war schon gefallen.»
Sein Rookie-Jahr in der Königsklasse beendete der Moto3-Weltmeister von 2017 nach zehn Top-10-Ergebnissen auf dem zwölften Gesamtrang. Damit war der Suzuki-Werksfahrer 2019 der zweitbeste Klassen-Neuling – obwohl er zwei Grand Prix verletzungsbedingt verpasste. Nur Fabio Quartararo war auf der Petronas-Yamaha noch besser. Mir hat einen fünften Platz auf Phillip Island als persönliche Bestleistung vorzuweisen, das stellte er zuletzt beim Andalusien-GP 2020 ein.
«Alles wird in diesem Jahr ernster, weil ich kein Rookie mehr bin», ist sich Mir bewusst. Der Spanier will darauf hinarbeiten, konstant in den Top-3 oder zumindest den Top-5 zu sein. «Das sind die Ergebnisse, die wir anstreben und die wir uns verdienen», gibt er sich selbstbewusst. Nach einem Ausfall im Auftaktrennen findet er sich aktuell allerdings nur auf dem 11. WM-Rang wieder.
«Auf den Strecken, die nicht gut für uns sind, müssen wir einfach so viele Punkte wie möglich sammeln und konstant sein. Das wird in der Weltmeisterschaft der Schlüssel sein. Und attackieren zu können, ohne zu stürzen, wird in diesem Jahr ein besonders kritischer Aspekt sein», meinte der Suzuki-Werksfahrer mit Blick auf den komprimierten WM-Kalender: 13 Grand Prix werden in 18 Wochen auf nur acht Strecken ausgetragen.
Vor allem ist der junge Spanier aber froh, dass trotz der Corona-Pandemie eine Saison auf die Beine gestellt wurde. Denn die lange Zwangspause konnte er nur schwer akzeptieren: «Während der gesamten Pre-Season habe ich mich auf das Rennen in Katar vorbereitet, meine Fähigkeiten und meinen Stil verbessert und mit dem Team wirklich hart gearbeitet. Bei den Tests haben wir dann nicht nur bestätigt, dass ich schnell war – wir waren sogar schneller, als wir gedacht hatten. Ich war einer der Top-3-Fahrer – und dann löste sich alles in Luft auf. Das war schade und jetzt ist es fast so, als wären wir wieder bei null gestartet.»
Im Ecstar Suzuki Team fühlt sich Mir aber auf jeden Fall wohl: «Auf meiner Seite der Box halten wir alle zusammen, es scheint bei Alex genauso zu sein. Ich bin sehr eng mit meinem Crew-Chief, meinem Daten-Ingenieur und meinen Mechanikern. Wenn du über das Rennfahren Bescheid weißt, dann weißt du, wie wichtig das ist. Wenn du dagegen ein schlechtes Gefühl oder irgendein Problem in der Box hast, dann bist du immer durch andere Dinge abgelenkt.»
Zur Zusammenarbeit mit seinem Teamkollegen Alex Rins und Testfahrer Sylvain Guintoli verriet Mir noch: «Mit Alex tauschen wir unsere Daten aus, aber wir sprechen nicht viel darüber. Sylvain ist sehr hilfreich, weil man problemlos mit ihm sprechen kann. Als ich ein Rookie war, habe ich ihn um ein paar Ratschläge gebeten, um meinen Fahrstil schneller anzupassen, und er war wirklich eine Hilfe. Er ist ein guter Kerl!»
Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 26. Juli:
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 41:22,666 min
2. Maverick Vinales (E), Yamaha, +4,495 sec
3. Valentino Rossi (I), Yamaha, +5,546
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +6,113
5. Joan Mir (E), Suzuki, +7,693
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +12,554
7. Pol Espargaro (E), KTM, +17,488
8. Alex Marquez (E), Honda, +19,357
9. Johann Zarco (F), Ducati, +23,523
10. Alex Rins (E), Suzuki, +27,091
11. Tito Rabat (E), Ducati, +33,628
12. Bradley Smith (GB), Aprilia, +36,306
13. Cal Crutchlow (GB), Honda, +45,683
WM-Stand nach 2 von 13 Rennen: 1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19. 5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.