Pol Espargaró zu Zarco: «Er hat einfach Gas gegeben»
Pol Espargaró am Startplatz in Brünn
Pol Espargaró muss das Brünn-MotoGP-Wochenende schnellstens abhaken. Am Samstag wurde ihm seine schnellste Runde gestrichen. Espargaro verlor somit Startplatz 2, weil er auf seiner schnellsten Runde in der Hitze des Gefechts die gelbe Flagge übersehen hatte. Am Sonntag wurde er von Avintia-Ducati-Mann Johann Zarco von der Piste gekegelt, nachdem er den Franzosen bereits überholt hatte, jedoch etwas von der Ideallinie abkam. Zarco fuhr dann trotz eine Long-Lap-Strafe als Dritter ins Ziel.
«Es war kein gutes Wochenende», stöhnte der jüngere der Espargaró-Brüder. «Es hat schon gestern begonnen mit dem Qualifying, als mir die beste Zeit gestrichen wurde und ich voin P2 auf P6 zurückfiel. Dann das, was heute passiert ist – es war für uns wirklich unfair. Aber das ist der Rennsport, wir müssen mit solchen Dingen damit zurechtkommen.»
Zum Rennen sagt Pol Espargaró: «Das Rennen lief zunächst gut. Ich war direkt hinter Brad, habe den Abstand gehalten und mit den Elektronik-Optionen alles kontrolliert um sicher zu gehen, dass ich am Ende stark bin. Wir haben gesehen, dass am Ende alle nur noch 1:59er gefahren sind. Ich fühlte mich so, dass ich die letzten Runden dann in mittleren 1:58er-Zeiten fahren hätte könnte. Ich habe versucht, entspannt zu sein, aber dann ist es leider passiert."
Der Stachel sitzt tief. Espargaró: «Ich konnte leider mein Potenzial nicht zeigen. Ich konnte für KTM leider nicht das erste Rennen gewinnen. Ich freue mich für Brad, er verdient es. Er ist ein guter Kerl, er ist schnell. Am Ende hat sich meine Arbeit über vier Jahre bezahlt gemacht. Aber ich bin sehr enttäuscht. Ich glaube, ich hätte heute eine Siegchance gehabt, ich hätte es schaffen können. Aber jemand sie mir weggenommen. Genau wie gestern die erste Startreihe.»
Zum Zarco-Zwischenfall sagt Pol: «Ich war vorne – er hätte den Kontakt verhindern können, er wollte es aber nicht. Er hat einfach Gas gegeben und mich von der Linie gestoßen. Er hat nur einen Long-Lap-Penalty bekommen auf einer Piste, wo diese Linie ein Witz ist und er hat trotzdem das Podium geholt. Also stellt euch vor: Er hat mir das Podium genommen, ich war einen Platz vor ihm, er war dann trotzdem auf dem Podium. Ich will nicht mehr sagen, ich bin jetzt wirklich am Kochen! Ich habe drei oder vier Jahre gekämpft, um in dieser Position zu sein.»
«Endlich haben wir bei KTM das Bike, mit dem wir um Siege fahren können. Ich bin aber wirklich frustriert, weil ich nicht weiß, ob wir das wiederholen können. Solche Sachen passieren oft nur einmal im Jahr. Ich hoffe, wir sind in Spielberg auch stark und das Bike ist dort stabil. Aber ich habe eine große Chance verpasst, die mir unfair genommen worden ist. Trotzdem: Es ist wirklich positiv, dass wir um den Sieg gekämpft haben. Wir werden sehen, wie es beim nächsten Rennen in dieser seltsamen WM sein wird.»