Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Miguel Oliveira (KTM/6.): «Quali kostete den Sieg»

Von Johannes Orasche
Im Rennen von Brünn: Joan Mir (36) vor Oliveira (88) und Lecuona, der stürzte und Mir mitriss

Im Rennen von Brünn: Joan Mir (36) vor Oliveira (88) und Lecuona, der stürzte und Mir mitriss

Nicht nur Pol Espargaró, sondern auch Miguel Oliveira hätte in Brünn statt Binder gern für den ersten MotoGP-Sieg von KTM gesorgt.

Im Jubel um den MotoGP-Premieren-Sieg von Red Bull KTM durch Brad Binder ging das beste MotoGP-Ergebnis von Miguel Oliveira fast ein wenig unter. Das MotoGP-Rennen in Brünn wurde zu einem Fest für KTM. Neben dem Sieg von Rookie Brad Binder wetzte Red Bull KTM-Tech3-Pilot Miguel Oliveira von Startplatz 13 auf Platz 6; er hätte sich um ein Haar auch noch Valentino Rossi geschnappt.

Auch Oliveiras Tech3-Teamboss Hervé Poncharal und KTM-Rennsportchef Pit Beirer lagen sich nach dem Rennen in den Armen und herzten sich. KTM-Berater Heinz Kinigadner hievte Beirer bei den frenetischen Umarmungen sogar schwungvoll aus dem Rollstuhl.

Im Jubel um den Sieg von Binder und dem Pech seines Red Bull-KTM-Teamkollegen Pol Espargaro ging die Leistung von Oliveira fast ein wenig unter. Der Portugiese kämpfte sich von P14 in der Startrunde auf den sechsten Rang. "Ich habe ein gutes Rennen erwartet. Am Ende bin ich glücklich über das Ergebnis. Aber mit einer besseren Startposition hätte es ein komplett anderes Ergebnis werden können. Das ist das einzige negative an diesem Wochenende. Der Sturz in FP1 hat mich einen Platz in Q2 gekostet.»

Oliveira räumt ein: «Wenn man von Platz 13 startet, ist es nicht einfach. Klar, ich habe einige Fahrer überholt, aber der Reifen lässt dann natürlich nach. Meine Pace war aber ähnlich wie jene von Brad ab Runde 7. Das ist der Grund, warum ich happy bin. Es ist ein Ergebnis, dass mich positiv stimmt vor den zwei Rennen auf der Strecke in Spielberg, auf der wir sicher gut sein werden.»

Der künftige Zahnarzt, der wie Binder aus dem Red Bull-Rookies-Cup kommt, erklärte zudem: «Es ist schwierig zu sagen, was hier in Brünn den Unterschied gemacht hat. Unser Bike funktionierte in Brünn recht gut. Aber das war auch schon in den letzten Rennen der Fall. In Jerez waren Brad, Pol und ich wirklich schnell. Iker ist etwas zurück, aber auch er war schnell. Ich denke, wir haben ein viel stärkeres Paket als früher. Wir haben jetzt eine bessere Chance.»

Zu den Eigenheiten von Brünn: «Mit dem geringen Grip hier konnten wir spielen, es ging um wenig Schräglage, dafür starkes Bremse, damit verheizt man den Reifen nicht so schnell. Der Sieg war natürlich nicht erwartet, speziell durch Brad. Aber er war da und hat die Chance genützt. Er hat einen gute Job gemacht und das Potenzial gezeigt. Auch ich bin zudem von relativ weit hinten gekommen. Hoffentlich kommen die Ergebnisse auch bei den nächsten Rennen.»

Zum Sensationssieg von Brad Binder sagte sein Ex-Teamkollege Oliveira: «Sicher war ich happy für Brad. Gleichzeitig konnte ich  über mich nicht unzufrieden sein. Was mich einen Sieg gekostet hat, war das Qualifying. Ich bin nicht neidisch auf Brad. Er vertraut dem Vorderreifen sehr. Man kann eigentlich nicht viel mehr sagen. Ich habe mein bisher bestes MotoGP-Rennen gezeigt. Mehr kann man nicht wollen. Wir müssen weniger Vergleiche anstellen und einfach unseren Job machen. Jeder hat auch seinen eigenen Arbeitsstil.»

Ergebnis Brünn-GP, MotoGP, 9. August:

1. Binder, KTM, 41:38,764 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 5,266 sec
3. Zarco, Ducati, + 6,470
4. Rins, Suzuki, + 6,609
5. Rossi, Yamaha, + 7,517
6. Oliveira, KTM, + 7,969
7. Quartararo, Yamaha, + 11,827
8. Nakagami, Honda, + 12,862
9. Miller, Ducati, + 15,013
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,087
11. Dovizioso, Ducati, + 16,455
12. Petrucci, Ducati, + 18,506
13. Crutchlow, Honda, + 18,736
14. Viñales, Yamaha, + 19,720
15. Alex Márquez, Honda, + 24,597
16. Rabat, Ducati, + 29,004
17. Smith, Aprilia, + 32,290
18.
Bradl, Honda, + 55,977

WM-Stand nach 3 von 14 Rennen:

1.Quartararo, 59 Punkte. 2. Viñales 42. 3. Morbidelli 31. 4. Dovizioso 31. 5. Binder 28. 6. Zarco 28. 7. Rossi 27. 8. Nakagami 27. 9. Miller 20. 10. Rins 19. 11. Pol Espargaró 19. 12. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 13. 14. Mir 11. 15. Petrucci 11. 16. Bagnaia 9. 17. Rabat 7. 18. Aleix Espargaró 6. 19. Crutchlow 6. 20. Smith 5.

Konstrukteurs-WM nach 3 von 14 Rennen:

1. Yamaha 70. 2. KTM 44. 3. Ducati 42. 4. Honda 27. 5. Suzuki 24. 6. Aprilia 11.

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