Von Capirossi bis Dovi: 50 MotoGP-Siege für Ducati
Mit seinem dritten Spielberg-Triumph sorgte Andrea Dovizioso am Sonntag nicht nur dafür, dass Ducati auf dem Red Bull Ring weiter ungeschlagen ist. Gleichzeitig bescherte der 34-jährige Italiener, der nur einen Tag zuvor die Trennung von seinem Arbeitgeber zum Saisonende öffentlich gemacht hatte, den Roten aus Borgo Panigale auch den insgesamt 50. Sieg in der Königsklasse der Motorrad-WM.
Mit der Viertakt-Ära begann auch die MotoGP-Geschichte von Ducati: Beim Italien-GP 2002 stellte der italienische Hersteller seinen MotoGP-Prototyp vor. Für die erste Saison in der «premier class» setzte Ducati 2003 auf Troy Bayliss, der dem italienischen Werk 2001 den Superbike-WM-Titel beschert hatte, und den dreifachen Weltmeister Loris Capirossi (1990 und 1991 in der 125er-, 1998 in der 250er-Klasse).
Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Capirossi sorgte beim Saisonauftakt in Suzuka als Dritter für den ersten Podestplatz. Beim Barcelona-GP am 15. Juni 2003 landete der Italiener ganz vorne und bescherte Ducati im sechsten Rennen den ersten Sieg.
Seither ist viel passiert – von Casey Stoners überragender Saison auf dem Weg zum Weltmeistertitel 2007 über die gescheiterte «himmlische Ehe» mit Superstar Valentino Rossi (2011-2012) bis hin zum Abschied von Jorge Lorenzo 2018.
Stoner ist zweifellos der erfolgreichste Ducati-Pilot in der bisherigen MotoGP-Geschichte: Der Australier holte nicht nur den bisher einzigen WM-Titel für den Hersteller aus Borgo Panigale, auch an die 23 GP-Siege kam noch keiner heran – zehn davon holte er allein in seiner Weltmeistersaison 2007. Lange Zeit schien es so, als wäre er der einzige Fahrer, der auf dem eigenwilligen Motorrad gewinnen konnte. Als er sich nach der Saison 2010 zu Repsol Honda verabschiedete, musste Ducati sechs lange Jahre warten, bis Andrea Iannone beim Österreich-GP am 14. August 2016 wieder ein Sieg gelang. Für den Italiener blieb es bei diesem einen Erfolg.
Am 30. Oktober 2016 holte dann Dovizioso in Sepang den ersten von bisher 15 GP-Siegen in Rot. Seit 2018 ist der inzwischen dreifache MotoGP-Vizeweltmeister auf Platz 2 der Ducati-Bestliste zu finden. Hinter ihm folgen Capirossi (7 Siege) und 25-Millionen-Mann Lorenzo (3 Siege). Neben Iannone trugen sich auch Bayliss und im Vorjahr Danilo Petrucci mit jeweils einem Erfolg in die Siegerlisten in Borgo Pangiale ein.
Übrigens: Die 50 Siege kamen auf 19 unterschiedlichen Strecken zu Stande: Motegi, Sepang, Doha und der Red Bull Ring liegen den Roten mit jeweils fünf Triumphen am besten. In Mugello, Barcelona und auf Phillip Island sind es bisher vier Siege, in Valencia und Brünn drei sowie in Misano und Donington zwei. Jeweils einmal jubelte Ducati auf dem Sachsering, in Assen, Jerez, Silverstone, Laguna Seca, Aragón, Shanghai und Istanbul.
Bisher gab es sechs Doppelsiege, insgesamt steht Ducati in der MotoGP-Klasse bei 155 Podestplätzen (136 durch das Werksteam, 19 durch Satelliten-Fahrer).
Die 50 MotoGP-Siege von Ducati
Casey Stoner: 23 Siege (2007: Doha, Istanbul, Shanghai, Barcelona, Donington Park, Laguna Seca, Brünn, Misano, Phillip Island, Sepang; 2008: Doha, Donington Park, Assen, Sachsenring, Phillip Island, Valencia; 2009: Doha, Mugello, Phillip Island, Sepang; 2010: Aragón, Motegi, Phillip Island)
Andrea Dovizioso: 14 Siege (2016: Sepang; 2017: Mugello, Barcelona, Spielberg, Silverstone, Motegi, Sepang; 2018: Doha, Brünn, Misano, Valencia: 2019: Doha, Spielberg; 2020: Spielberg)
Loris Capirossi: 7 Siege (2003: Barcelona; 2005: Motegi, Sepang; 2006: Jerez, Brünn, Motegi; 2007: Motegi)
Jorge Lorenzo: 3 Siege (2018: Mugello, Barcelona, Spielberg)
Troy Bayliss: 1 Sieg (2006: Valencia)
Andrea Iannone: 1 Sieg (2016: Spielberg)
Danilo Petrucci: 1 Sieg (2019: Mugello)