Alex Rins (Suzuki/5.): «Bin nicht bei 100 Prozent»
Was sich am Freitag mit ein wenig Muskelkater bereits angedeutet hatte, ist am Sonntag eingetreten: Alex Rins musste am Ende des San Marino-GP einsehen, dass seine körperliche Verfassung nach dem Sturz zu Saisonbeginn noch nicht ausreicht, um über die gesamte Renndistanz ganz vorne mitzumischen. Der spanische Suzuki-Pilot biss sich an Valentino Rossi die Zähne aus, verpasste dadurch den Sprung auf das Podest und wurde am Ende auch noch von seinem Teamkollegen Joan Mir aufgeschnupft.
Der jüngere Teamkollege schnappte sich in der letzten Runde auch noch Rossi und stahl Rins dadurch die Show. Dementsprechend war der WM-Zwölfte trotz der guten Leistung ein wenig enttäuscht: «Es ist schade. Wir haben gezeigt, dass wir einen guten Rhythmus haben. Das Rennen lief über weite Strecken auch perfekt für mich, aber dann bin ich zu Valentino aufgeschlossen. Er hat sich clever verteidigt und ich habe Probleme bekommen.»
Es war aber nicht nur die starke Verteidigung des neunfachen Weltmeisters, die Rins zu schaffen machte, sondern vor allem das Belastungs-Kompartmentsyndrom. Es ist besser unter dem Begriff «arm pump» bekannt. LCR Honda-Pilot Cal Crutchlow hatte beispielsweise den San Marino-GP wegen einer «arm pump»-OP verpasst.
Rins sagte: «Die letzten drei Runden war es fast unmöglich, weiterzufahren. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Die Schulter bereitet mir keine Schmerzen mehr, aber die Muskulatur ist noch nicht wieder aufgebaut. Um dem entgegenzuwirken, habe ich eine Menge mit dem Arm arbeiten müssen und dann kamen eben die Schmerzen.»
Trotzdem haben sich Rins und Mir teuer verkauft und gezeigt, dass mit ihnen auch beim zweiten GP in Misano am kommenden Sonntag zu rechnen sein wird. Der 24-Jährige bestätigt: «Wir werden versuchen, zu gewinnen. Wir können mit Franco mithalten.»
Was muss besser laufen als beim ersten Rennen auf dem «Misano World Circuit Marco Simoncelli»? Rins kennt die Antwort: «Wir müssen eine bessere Leistung in der Qualifikation zeigen, dann starten wir weiter vorne und kommen nicht in solche Probleme.»
Lob gab es auch von Team Manager Davide Brivio: «Wir wären noch stärker gewesen, wenn wir von weiter vorne gestartet wären. Alex hat ein gutes Rennen gezeigt und eine unglaubliche Pace gehabt, bis er die Probleme mit seinem Arm hatte. Trotzdem war es insgesamt beeindruckend.»
Angesprochen auf die Situation in der WM-Gesamtwertung meint Rins: «Der Fahrer, der die wenigsten Fehler macht, wird Weltmeister. Viele von uns, auch ich, haben bereits Fehler gemacht. Es geht um Konstanz.»
In den vergangenen Rennen - den Österreich-GP einmal ausgeklammert - hat Rins ordentlich gepunktet. Er pirscht sich in der WM heran. Daran möchte er am kommenden Sonntag anknüpfen.
Ergebnis, MotoGP, San Marino-GP
1. Morbidelli, Yamaha, 27 Runden in 42:02,,272 (= 162,8 km/h)
2. Bagnaia, Pramac Ducati, + 2,217 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,290
4. Rossi, Yamaha, + 2,643
5. Rins, Suzuki, + 4,044
6. Viñales, Yamaha, + 5,383
7. Dovizioso, Ducati, + 10,358
8. Miller, Pramac Ducati, + 11,155
9. Nakagami, Honda, + 10,839 (eine Position zurückversetzt)
10. Pol Espargaró, KTM, +12,030
11. Oliveira, KTM, + 12,376
12. Binder, KTM, + 12,405
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,142
14. Lecuona, KTM, + 19,914
15. Zarco, Ducati, + 20,152
16. Petrucci, Ducati, + 22,094
17. Alex Márquez, Honda, + 22,473
18. Bradl, Honda, + 37,856
19. Smith, Aprilia, + 1:18,831 min
Fahrer-WM nach 6 von 14 Rennen
1. Dovizioso 76 Punkte. 2. Quartararo 70. 3. Miller 64. 4. Mir 60. 5. Viñales 58. 6. Rossi 58. 7. Morbidelli 57. 8. Binder 53. 9. Nakagami 53. 10. Oliveira 48. 11. Pol Espargaró 41. 12. Rins 40. 13. Zarco 31. 14. Bagnaia 29. 15. Petrucci, 25.
Konstrukteurs-WM nach 6 von 14 Rennen
1. Yamaha 113 Punkte. 2. Ducati 107. 3. KTM 88. 4. Suzuki 73. 5. Honda 53. 6. Aprilia 23.