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Franco Morbidelli: Rossi lobt die «Meisterleistung»

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli entschuldigte sich für die Verspätung

Franco Morbidelli entschuldigte sich für die Verspätung

Petronas-Yamaha-Pilot Franco Morbidelli darf sich seit Sonntag MotoGP-Sieger nennen, dafür gab es in Misano anerkennende Worte von Lehrmeister Valentino Rossi – aber nicht nur: Das Duo sorgte auch für einige Lacher.

Franco Morbidelli feierte am vergangenen Sonntag beim Heim-GP in Misano seinen ersten MotoGP-Sieg. Den anschließenden Testtag am Dienstag ließ er aber aufgrund einer Magenverstimmung aus («Ich glaube nicht, dass mir dadurch etwas abgeht, weil die Bedingungen bei einem Test immer recht anders sind») – und die Pressekonferenz am Donnerstag hätte er wohl verschlafen, wenn sein Mentor Valentino Rossi nicht das Telefon gezückt hätte, um den 25-Jährigen daran zu erinnern, dass er längst erwartet wird.

«Was für ein Typ», schmunzelte der 41-Jährige anschließend und verriet mit einem Achselzucken, dass «Franky» gerne in seiner eigenen Welt ist: «Er fährt sein Bike, aber sonst weiß er nichts. Letzte Woche hat er mich gefragt, wo das nächste Rennen sei. In Misano, Franco, immer noch in Misano, habe ich ihm gesagt.»

Geht es um die Leistung des Petronas-Yamaha-Piloten, hat der «Dottore» aber nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil: «Er war am Sonntag in großartiger Form und ist von der ersten Runde an am Maximum gefahren, ohne Fehler zu machen. Er war sehr stark auf der Bremse und konnte das Bike sehr schnell umlenken. Ich glaube, das war eine Meisterleistung – ein großartiges Rennen: Er ist Erster gestartet und hat die Pace das gesamte Rennen über gehalten, ohne Fehler zu machen», lobte der neunfache Weltmeister.

Franky selbst meinte zu seiner Steigerung in dieser Saison einmal, er würde jetzt mehr trainieren und weniger Party machen. «Das stimmt», lachte Rossi. «Er hat in diesem Jahr wirklich sehr hart trainiert. Manchmal wird das zum Problem für uns, weil er an jedem Tag um 9 Uhr bereit ist, um Laufen zu gehen. Er setzt uns unter Druck, vor allem mich und Pecco. Er ist in einer großartigen Form, das ist sehr wichtig. Was die Partys angeht, das weiß ich nicht so genau. Aber Franco ist eigentlich ruhig und nimmt das Motorradfahren ernst.»

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg sei die smoothe Fahrweise des Italieners mit brasilianischen Wurzeln. «Vale» kann das nur bestätigten: «Mit der Yamaha musst du sanft umgehen, du musst sie so fahren, wie sie es will. Franco kommt aus der Moto2 und ist im ersten Jahr eine Honda gefahren. Er brauchte also etwas Erfahrung und einige Kilometer, um zu verstehen, wie man die M1 fahren muss.»

Morbidelli ist übrigens der 113. Sieger in der Geschichte der «premier class», der vierte Premierensieger dieser verrückten MotoGP-Saison. Wie fühlt sich der Petronas-Fahrer? «Ein Sieg gibt dir viele Dinge, dazu gehört sicher das Selbstvertrauen, wenn du auf die Strecke gehst. Ich erinnere mich noch daran, als ich mein erstes Moto2-Rennen gewonnen hatte. Als ich dann wieder auf die Strecke ging, wollte ich es wiederholen. Wenn du nie ein Rennen gewonnen hast, dann fühlst du es nicht wirklich, auch wenn du darauf abzielst. Aber wenn du erst einmal gewonnen hast, fühlst du es etwas mehr, was dir auf der Strecke das Extra geben kann, um noch einen Sieg zu holen, und noch einen, und noch einen… Ich hoffe, dass mein Sieg vom vergangenen Wochenende mir das gegeben hat – und ich hoffe, es in Zukunft vielleicht zu wiederholen», ergänzte Franky.

Mit Blick auf den anstehenden Grand Prix der Emilia Romagna, dem zweiten Teil des Misano-Doppels, sagte der WM-Siebte auch: «Es wird wichtig, das Level zu bestätigen, das wir im letzten Rennen gezeigt haben. Und es wird wichtig, dass wir uns ein bisschen steigern. Denn ich glaube, wenn man den Platz halten will, muss man etwas mehr tun. Und es wäre auch wichtig, dass es mir noch ein bisschen besser geht.»

Fahrer-WM nach 6 von 14 Rennen:

1. Dovizioso 76 Punkte. 2. Quartararo 70. 3. Miller 64. 4. Mir 60. 5. Viñales 58. 6. Rossi 58. 7. Morbidelli 57. 8. Binder 53. 9. Nakagami 53. 10. Oliveira 48. 11. Pol Espargaró 41. 12. Rins 40. 13. Zarco 31. 14. Bagnaia 29. 15. Petrucci 25.

Konstrukteurs-WM nach 6 von 14 Rennen:

1. Yamaha 113 Punkte. 2. Ducati 107. 3. KTM 88. 4. Suzuki 73. 5. Honda 53. 6. Aprilia 23.

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