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Andrea Dovizioso: «Der Druck war nicht das Problem»

Von Otto Zuber
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Ducati-Abschiedskandidat Andrea Dovizioso sprach im ServusTV-Interview über seine überraschende WM-Führung sowie über seine alten und neuen Gegner im WM-Titelkampf.

Andrea Dovizioso wird sich nach acht Ducati-Jahren vom Hersteller aus Borgo Panigale trennen. Und die Ungewissheit über seine MotoGP-Zukunft lässt den Italiener, der seine WM-Führung im zweiten Misano-Rennen mit dem achten Platz behaupten konnte, nicht kalt. Im ServusTV-Interview mit Eve Scheer sagte der WM-Zweite der letzten drei Jahre: «Ich mag es nicht, wenn es keinen konkreten Plan für meine Zukunft gibt.»

Allerdings wisse er, was er wolle, fügte der 34-Jährige eilends an. «Und glücklicherweise kämpfe ich um den Titel. Wir befinden uns somit in einer guten Position», machte er sich Mut. Dass er die WM aktuell anführt, bezeichnet Dovi als «verrückt». «Und das, obwohl ich so viele schlechte Ergebnisse hatte«, wunderte er sich. «Ich hatte es nach dem ersten Misano-Rennen nicht erwartet, Tabellen-Leader zu sein. Auch weil das Rennen eigentlich schlecht lief.»

Doch ohne den verletzten Dauersieger Marc Márquez reichen die bisherigen Ergebnisse, um sich knapp an der Spitze der Gesamtwertung zu halten. «Es ist anders, wenn er nicht dabei ist. Seine Herangehensweise ist einzigartig, er ist so aggressiv, so schnell. Es ist eigenartig ohne ihn», erklärte der 24-fache GP-Sieger mit Blick auf den Weltmeister der letzten Jahre. «Aber ich vermisse ihn überhaupt nicht», stellte er grinsend klar.

An Gegner mangelt es ihm auch ohne den Repsol-Honda-Star nicht. «In der MotoGP besteht dieses Problem immer», erklärte Dovizioso lachend. Die grössten Sorgen bereitet ihm derzeit aber kein Kontrahent, sondern sein Feeling fürs Bike und die Reifen. «Die Reifen noch mehr als das Bike», verriet er, und betonte noch einmal: «Ja, ich führe die WM an, aber es ist sehr eng.»

Natürlich wurde Dovizioso auch auf die anstehende Ducati-Trennung angesprochen. Auf die Frage, wie viel Druck bei der Bekanntgabe von seinen Schultern fiel, antwortete er: «Es war nicht wirklich der Druck, aber mit Ducati hat es sich nicht mehr gut angefühlt. In dieser Situation gibt es keinen Grund, mit ihnen weiterzumachen und um einen Vertrag zu kämpfen. Aber der Druck war nicht das Problem. Es waren die Umstände bei Ducati.»

Ergebnis MotoGP, Emilia Romagna-GP, 20. September

1. Viñales, Yamaha, 27 Runden in 41:55,846 min
2. Mir, Suzuki, + 2,425 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 4,528
4. Quartararo, Yamaha, + 6,419
5. Oliveira, KTM, + 7,368
6. Nakagami, Honda, + 11,139
7. Alex Márquez, Honda, + 11,929
8. Dovizioso, Ducati, + 13,113
9. Morbidelli, Yamaha, + 15,880
10. Petrucci, Ducati, + 17,682
11. Zarco, Ducati, + 23,144
12. Rins, Suzuki, + 24,962
13. Smith, Aprilia, + 30,008

Fahrer-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Dovizioso 84 Punkte. 2. Quartararo 83. 3. Viñales 83. 4. Mir 80. 5. Morbidelli 64. 6. Miller 64. 7. Nakagami, 63. 8. Oliveira 59. 9. Rossi 58. 10. Pol Espargaró 57. 11. Binder 53. 12. Rins 44. 13. Zarco 36. 14. Petrucci 31. 15. Bagnaia 29. 16. Alex Márquez 24. 17. Aleix Espargaró 18. 18. Lecuona 15. 19. Smith 11. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Yamaha 138 Punkte. 2. Ducati 115. 3. KTM 104. 4. Suzuki 93. 5. Honda 63. 6. Aprilia 26.

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