Razlan Razali: «Nicht wegen seiner Popularität»
Zur Freude seines neuen Teams macht Valentino Rossi weiter
Lange musste sich Team Principal Razlan Razali gedulden, ehe die Tinte unter dem Vertrag von Valentino Rossi trocken war. Aber der Chef von Petronas Yamaha SRT harrte aus und wartete auf sein neues Aushängeschild. Rossi, der neunfache Weltmeister, rückt den Rennstall in den Fokus, bringt Massen an Fans mit und verleiht dem Team Glanz.
Eines möchte Razali aber herausstellen: «Es ist falsch anzunehmen, dass wir Rossi wegen seiner Popularität bei uns haben wollen. Wir wollen ihn wegen seiner Begeisterung und wegen seines Wunsches wettbewerbsfähig zu sein und Rennen zu gewinnen.»
Dass das Team das kann, haben Fabio Quartararo und Franco Morbidelli in dieser Saison bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der französische Shootingstar, der im Gegenzug in das Yamaha-Werksteam wechseln wird, stand in dieser Saison schon drei Mal ganz oben. Morbidelli holte in Misano seinen Premieren-Sieg in der Königsklasse.
Razali traut dem Routinier Rossi die Rückkehr an die Weltspitze zu, zeigt sich aber beinahe ehrfüchtig: «Wir werden uns bemühen, ihm dabei zu helfen, und wir danken ihm, dass er uns sein Vertrauen geschenkt hat. Es kann nicht einfach sein, vom Werksteam zu uns zu wechseln, aber er hat gesehen, was wir in den ersten zwei Jahren getan haben.»
Zudem gehört Morbidelli zu den Zöglingen von Rossi in der von ihm betriebenen VR46 Riders Academy. Eine interessante Paarung: Der Lehrmeister und sein Schüler unter einem Dach. Razali glaubt an dieses Gespann: «Hoffentlich macht ihn das zuversichtlich. Franky hat sich ebenfalls bei ihm für uns ausgesprochen.»
Außerdem glaubt Razali an einen weiteren Vorteil bei Petronas: «Wir haben hier eine andere Arbeitsweise als im Werksteam. Wir haben erfahrene Leute bei uns, aber die Atmosphäre ist anders.» An der Zielsetzung ändert sich dadurch nichts, nur an der Herangehensweise, meint Razali: «Wir wollen gewinnen, aber wir wollen auch Spaß haben.»
Eine Mischung, die Rossi zusagt. Schließlich fährt der 41-Jährige Motorrad, weil er Spaß haben möchte. Seine Motivation hat auch in seiner aktuell 25. Saison in der Weltmeisterschaft nie gelitten: «Ich habe viel nachgedacht, bevor ich diese Entscheidung getroffen habe, weil die Herausforderung immer härter wird. Um in der MotoGP an der Spitze zu sein, musst du viel und hart arbeiten, jeden Tag trainieren und das Leben eines Athleten führen. Aber mir gefällt es noch immer und ich will noch immer fahren.»
So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus
Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró
Ducati Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia
Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Fabio Quartararo
Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir
Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira
Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Andrea Iannone? Cal Crutchlow?
Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco
Esponsorama Avintia Ducati Racing
Enea Bastianini, Luca Marini? Tito Rabat?
Petronas Yamaha SRT
Valentino Rossi, Franco Morbidelli
LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami
Red Bull KTM Tech3
Danilo Petrucci, Iker Lecuona