Während die Spanien-Radrundfahrt Vuelta bisher klaglos über die Bühne geht, wächst die Besorgnis in Zusammenhang mit den restlichen drei MotoGP-Events.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Spanien hat den Alarmzustand ausgerufen, Portugal den Katastrophenfall. In ganz Europa werden zumindest regionale oder "sanfte" Lockdowns verhängt oder angedroht, es gibt vermehrt wieder Ausgangssperren, Reisewarnungen. Selbst Reisende von der Schweiz oder Österreich noch Deutschland müssen fünf Tage in Quarantäne, erst dann können sie sich freitesten.
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Kein Wunder, wenn angesichts der drastisch ansteigenden Covid-19-Infektionszahlen in ganz Europa auch bei den Motorrad-GP-Teams die Verunsicherung wächst. Immer häufiger wird die Frage gestellt, ob die letzten drei Grand Prix in Valencia und Portimão (22.11.) noch wie geplant über die Bühne gehen können. Die spanische Region Valencia ist stark betroffen. In der Region Valencia plant Premier Ximo Puig eine Ausgangssperre von Mitternacht bis 6 Uhr früh. Sie soll in wenigen Tagen wirksam werden und bis 9. Dezember dauern. Davon werden auch die Grand Prix am 8. und 15. November betroffen sein.
Für den Portugal-GP von 20. bis 22. November rechnete Paulo Pinheiro, Geschäftsführer des Autódromo Internacional do Algarve nahe Portimão, Anfang August noch mit der Erlaubnis von 50.000 Zuschauern. Das Interesse war nach dem MotoGP-Sieg von Miguel Oliveira in Spielberg riesig. Heute ist gar nichts mehr gesichert, die Infektionszahlen nehmen auch in Portugal bedrohlich zu.
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Inzwischen fühlen sich viele Teammitglieder an die Situation vor dem Ausbruch der Coronakrise Anfang März erinnert. Damals wurden Rennstrecken gesperrt, Jerez zum Beispiel am 13. März), in Italien durften die Bewohner ihre Regionen nicht verlassen, und der MotoGP-Lauf in Doha/Katar wurde gestrichen, weil die Italiener bei der Einreise in Doha 14 Tage in Quarantäne gesteckt worden wären. In den folgenden Wochen wurde ein Grand Prix nach dem anderen verschoben oder abgesagt.
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Auch Peter Öttl, Teamteilhaber des Sterilgarda Max Racing Teams mit den Husqvarna-Moto3-Piloten Romano Fenati und Alonso Lopez, macht sich Sorgen. "Ich habe den Beginn meiner Reiseplanung für die letzten drei Grand Prix auf heute verschoben", erklärte Peter Öttl gegenüber SPEEDWEEK.com.
Auch bei Jürgen Lingg, Teamprinzipal und Technical Director beim Liqui Moly Intact-GP-Team mit Lüthi und Schrötter, macht sich Besorgnis breit. "Ich mache mir schon so meine Gedanken, auch wenn versichert wird, dass die drei Grand Prix durchgezogen werden", räumte Lingg ein. "Was ich in der Zeitung lese und in den Nachrichten höre, ist beunruhigend für mich, wenn ich ehrlich bin." "Bisher hat die "Bubble" (Blase) mit den 1300 erlaubten Fahrerlager-Insassen die zehn Europa-GP seit Jerez am 19. Juli gut überstanden. Im MotoGP-Sport wurden bisher die Fahrer Jorge Martin, Valentino Rossi und Riccardo Rossi positiv getestet. Moto3-Pilot Tony Arbolino musste auf den Aragonien-GP verzichten, weil er gemeinsam mit einer infizierten Person im Flugzeug saß und dadurch als Kontaktperson-1 galt.
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In Spanien (gestern 18.418 neue Fälle) steigt die Anzahl der Neuinfektionen seit Wochen rasant an, in Frankreich (gestern 33.417 neue positive Tests) droht die Situation außer Kontrolle zu geraten. Auch Länder wie Belgien, Tschechien und die Schweiz sind zu Corona-Hotspots geworden. Doch Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta bemüht sich, Fans, Teams, Fahrer, Veranstalter und Werke zu beruhigen. "Im Moment hat sich nichts verändert. Ein Alarmzustand in Spanien wirkt sich prinzipiell nicht auf unsere Situation aus. Wir arbeiten während der Rennen bis zum Abend; wenn es Einschränkungen nach 22 Uhr bis zum Morgen gibt, dann betrifft uns das nicht. Im Moment können wir weitermachen. Wie immer stehen wir in engem Kontakt zu den lokalen Behörden, aktuell haben wir keine weiteren Informationen dazu erhalten", stellte er am Sonntag beim Teruel-GP fest. Auch KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer hofft auf eine Fortsetzung der Rennsaison. Er musste allerdings am Sonntag vor dem Event in Lommel/Belgien in der MXGP-WM mit Jorge Prado erstmals einen Motocross-WM-Titelanwärter wegen eines positiven Corona-Tests in Quarantäne schicken. "Wenn wir uns alle ordentlich an das Protokoll halten, bin ich zuversichtlich, dass wir in Portimão ein geniales MotoGP-Finale erleben werden", macht der KTM-Stratege allen Zweifeln Mut. Gleichzeitig gesteht er: "Ich freue mich auf die Zeit, wenn wir wieder normal reisen können."
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Jetzt heißt es Daumen drücken, dass in Ländern wie Italien und Frankreich die Bewegungsfreiheit nicht weiter eingeschränkt wird, die Teammitglieder und Fahrer nächste Woche ungehindert nach Spanien reisen und dann nach dem zweiten Valencia-GP (15.11.) weiter nach Portugal (22.11.) aufbrechen können. Die Politiker haben uns jedoch auch in der ersten März-Hälfte täglich versichert, es werde nicht zu Grenzschließungen kommen. "Denn das Virus schert sich nicht um Landesgrenzen", hieß es. Wenig später wurden alle Grenzen für sechs Wochen und länger abgeriegelt. In der MotoGP-WM herrscht ein Wettlauf mit der Zeit.
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Sobald auch nur ein Titelanwärter nicht zu einem Event reisen kann, muss die Saison wohl abgebrochen werden. "Entweder alle oder keiner", sagte Red Bull-KTM-Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal im März vor der Absage des MotoGP-Events in Katar. Moto3-Fahrer-WM-Stand nach 12 von 15 Rennen: 1. Arenas, 157 Punkte. 2. Ogura 138. 3. Vietti 137. 4. Masia 133. 5. Arbolino 121. 6. McPhee 119. 7. Fernandez 93. 8. Binder 90. 9. Suzuki 83. 10. Rodrigo 79. 11. Fenati 70. 12. Foggia 69. 13. Alcoba 57. 14, Migno 47. 15. Sasaki 43. 16. Toba 40. 17. Garcia 37. 18. Antionelli 33. 19. Deniz Öncü 32. 20. Nepa 26. 21. Salac 23. 22. Lopez 21. 23. Tatay 14. 24. Yamanaka 13. 25. Riccardo Rossi 5. Konstrukteurs-WM
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