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Stefan Bradl: «Das muss Marc Márquez selber wissen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Stefan Bradl will sich in die Frage, ob Marc Márquez 2020 noch einmal um WM-Punkte fährt, nicht einmischen. Beim Valencia-GP möchte der Bayer wieder punkten.

Stefan Bradl hat zwar an den ersten beiden Jerez-GP-Events nicht teilgenommen, aber er hat Weltmeister Marc Márquez seit Brünn dauerhaft ersetzt, wobei er am ersten Misano-Weekend wegen der Ellbogenbeschwerden nach dem FP1 einpacken musste. Jetzt geht er davon aus, dass er auch die beiden Valencia-Rennen am 8. und 15. November für Repsol-Honda bestreiten wird. «Doch Honda bietet mich immer nur für ein Rennen auf. Also fliege ich jetzt nach Spanien und fahre das Valencia-Rennen Nummer 1. Dann schauen wir, wie es weitergeht.»

Doch Bradl vertritt schon seit zwei Wochen die Meinung, dass Márquez in diesem Jahr nicht mehr auf die Rennstrecke zurückkehren wird. Würde ein Comeback im 15.11. in Valencia oder am 22.11 in Portimão überhaupt Sinn machen? Bradl: «Das kann ich nicht beurteilen; das muss Marc selber wissen. Das Team steht mit ihm in Kontakt. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»

Bradl schaffte bei den letzten drei Grand Prix einen achten, einen 17. und einen zwölften Rang, obwohl er als Testfahrer bei den Grand Prix immer wieder neues Material testen muss.

So setzte Stefan beim Teruel-GP (23. bis 25. Oktober) drei Tage lang ein neues mit Karbon verstärktes Chassis ein, erstmals auch im Rennen. «Ich habe das Motorrad beim Teruel-GP mit diesem Chassis im FP4 beim Sturz beschädigt, aber für das Rennen am Sonntag wurde es wieder instandgesetzt. Das Chassis selbst ist beim Crash unbeschädigt geblieben.»

Schon vor einem Jahr testete Bradl ab September ein mit Karbon verstärktes Chassis, auch Crutchlow und Marc Márquez probierten es aus. «Das war eine andere Version. HRC hat immer wieder Veränderungen gebracht. Es ist in diesem Zusammenhang nicht unbedingt ausschlaggebend, ob da seitlich mehr oder weniger Karbonverstärkungen zu sehen sind. Das hat eher mit anderen Werten zu tun, mit mehr oder weniger Steifigkeit zum Beispiel.»

Das neue Chassis offenbart allerdings nicht nur Vorteile. Bradl: «Der Nachteil war, dass ich beim Bremsen ein bisschen was verloren habe. Dafür gab es ein besseres Feedback vom Vorderrad. Manche Sachen sind positiv, manche negativ. Dann muss man halt diese Punkte gegeneinander stellen und schauen, ob ein Renneinsatz Sinn ergibt. Generell war es kein Riesenunterschied, da geht es um Kleinigkeiten.»

Das Ziel für Valencia? «Punkte sind immer das Ziel, ja. Ich möchte gut mit dabei sein. Der Wetterbericht ist sehr wechselhaft, mit vielleicht viel Regen am Freitag und Samstag, aber immerhin 21 bis 25 Grad. Wir werden sehen, wie wir am Freitag in die ersten Trainings reinkommen. Es wird sich herausstellen, ob es neue Teile zu probieren gibt. Ich hoffe, dass wir wieder punkten können. Das ist das Ziel.»

Wie kam die Steigerung bei Honda seit Misano zustande? «Wir haben am ersten Aragón-Wochenende für Samstag eine radikale Änderung der Fahrwerks-Geometrie vorgenommen. Wir wollten den Hinterreifen besser verstehen und herausfinden, wie wir ihn anpacken müssen, damit er funktioniert, auch über eine einzelne schnelle Runde. Deshalb haben wir bei der Geometrie signifikante Veränderungen vorgenommen. Das scheint besser zu funktionieren. Nakagami war einer der ersten, der diese radikalen Veränderungen gemacht hat und sich vielleicht mit dem 2019-Chassis etwas leichter getan hat. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Situation bei Honda besser wird.»

«Das Motorrad hat sich technisch nicht verändert», stellte der Bayer fest. «Aber wir haben die Geometrie und das Set-up angepasst, damit der Hinterreifen besser zum Arbeiten kommt. Da kann man mit Schwingenlängen experimentieren, man kann die Balance verändern, man kann das Motorrad rotieren. Auch beim Pivot gibt es Möglichkeiten, es exististieren Möglichkeiten ohne Ende. Es hat eh lange gedauert, Wir haben in Spielberg noch massive Probleme gehabt. In Misano ist es dann ein bisschen besser geworden. Au Valencia bin ich gespannt. Aragón ist der Honda in der Vergangenheit immer schön entgegengekommen. Valencia könnte Yamaha bevorzugen. Ich weiß es nicht. Schwierig zu sagen, wie gut die Honda am Wochenende funktionieren wird.»

Ergebnisse MotoGP Teruel-GP, 25.10.

1. Franco Morbidelli, Yamaha, 23 Runden in 41:47,652 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,205 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +5,376
4. Pol Espargaró, KTM, +10,299
5. Johann Zarco, Ducati, +12,915
6. Miguel Oliveira, KTM, +12,953
7. Maverick Viñales, Yamaha, +14,262
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,720
9. Iker Lecuona, KTM, +17,177
10. Danilo Petrucci, Ducati, +19,519
11. Cal Crutchlow, Honda, +19,708
12. Stefan Bradl, Honda, +20,591
13. Andrea Dovizioso, Ducati, +22,222
14. Tito Rabat, Ducati, +26,496
15. Bradley Smith, Aprilia, +31,816
– Aleix Espargaró, Aprilia
– Alex Márquez, Honda
– Pecco Bagnaia, Ducati
– Takaaki Nakagami, Honda
– Brad Binder, KTM
– Jack Miller, Ducati

Stand Fahrer-WM nach 11 von 14 Rennen:

1. Mir 137 Punkte. 2. Quartararo 123. 3. Viñales 118. 4. Morbidelli 112. 5. Dovizioso 109. 6. Rins 105. 7. Nakagami 92. 8. Pol Espargaró 90. 9. Miller 82. 10. Oliveira 79. 11. Petrucci 71. 12. Binder 67. 13. Alex Márquez 67. 14. Zarco 64. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 12. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 208 Punkte. 2. Ducati 171. 3. Suzuki 163. 4. KTM 143. 5. Honda 117. 6. Aprilia 36.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 242 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 235. 3. Ducati Team 180. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 176. 5. Red Bull KTM Factory Racing 157. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 118. 8. Red Bull KTM Tech3, 106. 9. Repsol Honda Team 79. 10. Esponsorama Racing 74. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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