MotoGP-Titelkampf: Erfahrung gegen Unbeschwertheit
Selten war das MotoGP-Feld so eng beisammen wie 2020
Drei Wochenenden vor Ende einer außergewöhnlichen Saison führt der noch sieglose Joan Mir mit 15 Punkten Vorsprung das Gesamtklassement der MotoGP-WM an. Zum Titelfavoriten will ServusTV-Experte Alex Hofmann den Suzuki-Piloten dennoch nicht erklären: «2020 hat uns gelehrt, dass es immer anders kommt, als man denkt.»
Top-6 durch 32 Punkte getrennt
18-mal fiel die Zielflagge einer MotoGP-Saison in Valencia. In diesem Herbst bietet die drittgrößte Stadt Spaniens die Bühne für einen Double-Header vor dem ultimativen Showdown in Portimão. Neu ist nicht nur der Kalender, sondern auch die Ausgeglichenheit gegenüber den letzten Jahren in einer derart späten Phase der WM – aktuell sind die Top-6 nur durch 32 Punkte getrennt. «Allein mit einem Sieg bist du sofort wieder in Schlagdistanz», betont Hofmann.
Doch was spricht für wen? «Joan Mir weiß angesichts seines WM-Triumphs 2017 in der Moto3, was es heißt, um Titel zu fahren», erklärt Hofmann. Und genau dieser Vorteil würde Fabio Quartararo fehlen. «Er konnte bisher ,nur‘ im Jugendalter die spanische CEV-Meisterschaft gewinnen.» Maverick Viñales sei wiederum sehr lange dabei, habe die Erfahrung und wisse, wie man mit Druck umgeht. «Und dann kommen noch die Unbeschwerten wie Franco Morbidelli, die sich denken, wenn die da vorne nicht wollen, bin ich da.»
Rennen wird in Schräglage entschieden
Das Layout des Stadioncharakter aufweisenden Circuit Ricardo Tormo käme jedenfalls Yamaha und Suzuki entgegen, Andrea Dovizioso auf Ducati räumt der ServusTV-Experte hingegen nur dann reelle Chancen ein, wenn die angekündigte Schlechtwetterfront tatsächlich über Valencia zieht. «Bis auf die lange Start-Ziel-Geraden mit über 800 Metern spielt sich alles in einem recht engen, komplizierten Infield ab, wodurch das Rennen über Schräglage, Grip und die Balance des Bikes entschieden wird.»
Fahrer isolieren sich vor Showdown
In Anbetracht steigender Fallzahlen läuft im Saisonfinish freilich auch die Angst um, aufgrund einer Corona-Infektion aus der Titelentscheidung genommen zu werden. Hofmann: «Bis zum Ende der Weltmeisterschaft bleiben wir auf der iberischen Halbinsel. Die meistens Fahrer leben in Spanien oder Andorra, haben keine Kinder und können sich in ihrer eigenen Blase isolieren. Sie müssten also schon sehr nachlässig sein, wenn sie sich jetzt noch anstecken und sich dadurch die Chance nehmen, ihren Traum zu verwirklichen.»
Hochspannung in allen drei Klassen
Rund um die Rennaction beschäftigt sich ServusTV mit dem engen WM-Fight in allen drei Klassen: Neben dem Sechskampf in der MotoGP liegen in der Moto2 die Top-3 nur 23 Punkte auseinander, in der Moto3 fehlen dem Viertplatzierten vor dem finalen Triple-Header 24 Zähler auf den Spitzenreiter. Zudem gibt es alle News zum Corona-Drama um Valentino Rossi. Kommentator Christian Brugger und Experte Alex Hofmann führen am ersten Valencia-Wochenende durch das Programm.
Gran Premio de Europa bei ServusTV:
Samstag (7. November)
13:00 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
13:15 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
14:10 Uhr: 4. freies Training MotoGP LIVE
14:50 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
15:50 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
Sonntag (8. November)
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:20 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE