Pecco Bagnaia: «Kein Bike steht über den anderen»
Pecco Bagnaia: 2020 fuhr er noch eine GP20 in den Pramac-Farben
Zunächst mussten sich alle Beteiligten und die Fans lange gedulden, ehe im Juli in Jerez endlich der Startschuss in die MotoGP-WM 2020 fiel. Die auf 14 Grand Prix verkürzte Corona-Saison entschädigte dafür mit spannenden und abwechslungsreichen Rennen sowie neun unterschiedlichen Siegern. Fünf davon waren noch dazu Premierensieger – ein Novum. Insgesamt schafften 15 Fahrer zumindest einmal den Sprung auf das Podium – so viele wie nie zuvor in der MotoGP-Ära.
Francesco «Pecco» Bagnaia feierte beim Heim-GP in Misano seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse. Auch wenn er den möglichen Premierensieg beim Emilia Romagna-GP im Kiesbett begrub, reichte seine Performance (WM-Rang 16 bei drei verpassten GP) für die Beförderung ins Ducati-Werksteam, wo die Ansprüche 2021 deutlich höher sein werden.
Geht der 23-jährige Italiener davon aus, dass auch die kommende Saison jede Menge Überraschungen bereithält? Oder lag es 2020 nur am neuen Michelin-Hinterreifen und dem ungewohnten Corona-Kalender? «Das ist schwierig zu sagen, denn die Situation war in diesem Jahr wirklich merkwürdig: Doppel-Events auf ein und derselben Strecke, sehr wenig Zeit zwischen einem Grand Prix und dem nächsten... Die WM-Saison war ziemlich schwierig – für den Kopf, aber auch für die Teams», gestand Pecco.
Zur Leistungsdichte in der Königsklasse der Motorrad-WM ergänzte der Moto2-Weltmeister von 2018: «Ich glaube, dass die Situation im kommenden Jahr ziemlich ähnlich bleiben wird, weil die Bikes inzwischen einfach so nah beieinander sind. Es gibt nicht ein Bike, das über den anderen steht. Wer sich also am schnellsten an einen Reifen anpassen kann, kann dadurch den Unterschied machen. Und das ist auch das, was in dieser Saison ein bisschen passiert ist. Ab und zu hat Yamaha dominiert, gegen Ende war es eher Suzuki, wir waren in Misano unglaublich schnell… Es ist sehr schwierig, jetzt schon etwas über die nächste Saison zu sagen.»
«Was sicher ist: Als Ducati-Werksfahrer werde ich größere Verantwortung tragen», ist sich der Rossi-Schützling aus der VR46 Riders Academy bewusst. «Das Auf und Ab, mit dem ich in diesem Jahr zu kämpfen hatte, darf sicher nicht mehr passieren. Ich werde mich schneller an die verschiedenen Situationen anpassen müssen. Das ist klar. Ich habe den ganzen Winter vor mir, in dem ich versuche mich zu weiterzuentwickeln, damit ich dann diese ganzen Situationen lesen kann.»
Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:
1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Endstand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.
Endstand Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.
Alle MotoGP-Sieger 2020
Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)