Wie Cecchinello die Steigerung von Nakagami erklärt
MotoGP-Pole in Aragón: Takaaki Nakagami in Jubelpose
2020 erlebten die MotoGP-Fans in 14 Grand Prix neun unterschiedliche Sieger und 15 verschiedene Fahrer auf dem Podium. Allen voran Takaaki Nakagami hätte diese Statistik noch erweitern können, mit dem ersten Podestplatz in der Königsklasse klappte es für den Honda-Piloten schlussendlich aber noch nicht.
Die beste Chance darauf vergab der 28-jährige Japaner beim Teruel-GP in Aragón, als er erstmals auf der Pole-Position stand, dann aber schon kurz nach dem Start stürzte. Damit verabschiedete er sich gleichzeitig aus den Top-5 der WM-Tabelle. Gesamtrang 10 war am Ende der Saison trotzdem persönliche MotoGP-Bestleistung für den LCR-Fahrer, der sich für 2021 eine aktuelle RC213V gesichert hat.
War Lucio Cecchinello überrascht von Nakagamis Performance? «Ich habe in diesem Jahr eine Verbesserung von Taka erwartet, weil er schon in den vorherigen Saisonen sein sehr gutes Potenzial gezeigt hatte – vor allem wenn man bedenkt, dass er 2019 noch auf dem 2018er-Bike unterwegs war, das nicht so konkurrenzfähig wie das 2019er-Modell war. Das sehen wir klar an den Daten und auf der Strecke», schickte er voraus.
Gleichzeitig gestand der LCR-Teambesitzer aber auch: «Ich habe eine Steigerung erwartet, aber nicht so signifikant, wie er es in der zweiten Saisonhälfte gezeigt hat, als er sich als einer der stärksten MotoGP-Fahrer erwiesen hat.»
Dazu führten mehrere Faktoren, zählte der 51-jährige Italiener auf: «Taka hat sich in ein paar Aspekten verbessert. Zunächst hat er verstanden, dass man eine neue Fahrtechnik anwenden muss, wenn man auf einem MotoGP-Bike schnell sein will – vor allem mit der Honda. Im Grunde geht es darum, das Motorrad früher in Schräglage zu bringen, was zu einer größeren Kontaktfläche des Reifens und dadurch zu einer besseren Performance in der Bremsphase führt. Ein weiterer Fortschritt war, dass er seinen maximalen Schräglagenwinkel gesteigert hat. Dadurch konnte er engere Linien fahren und Zeit gutmachen.»
Verbesserungspotenzial sieht der Teamchef im Hinblick auf 2021 aber auch noch: «Wenn ich mir die verpassten Chancen der Saison 2020 anschaue, dann glaube ich, dass er mit dem Druck besser umgehen muss. Er hat das schon selbst gesehen und in einigen Interviews auch erwähnt. Ich bin zuversichtlich, dass das auch noch kommen wird mit der Zeit – und mit der Erfahrung.»
An mangelndem Einsatz soll es nicht scheitern. «Wir haben in den 25 Jahren unserer Teamgeschichte mit vielen Fahrern gearbeitet und verstanden, dass jeder seine eigene Persönlichkeit und seinen Stil hat. Nakagami ist definitiv einer von den engagiertesten Fahrern. Einer, der viel Zeit in der Box verbringt, um eng mit den Ingenieuren zusammenzuarbeiten und über jeden einzelnen Aspekt zu reden, den man verbessern kann: Seine Position, die Aerodynamik, die Getriebeübersetzung und viele andere Details. Ich glaube, das ist sehr positiv. Denn mit den winzigen Zeitunterschieden in der heutigen MotoGP, kann man nur dann den Unterschied machen, wenn man wie verrückt arbeitet», weiß Cecchinello.
Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:
1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Endstand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.
Endstand Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.