MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Andrea Dovizioso (Ducati): «Leute vergessen schnell»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso ließ sich nach seinem Spielberg-Sieg 2019 feiern

Andrea Dovizioso ließ sich nach seinem Spielberg-Sieg 2019 feiern

Andrea Dovizioso verließ Ducati nach acht gemeinsamen Jahren. Auch wenn die MotoGP-WM 2020 in einer Enttäuschung endete, hat der 34-jährige Italiener die Erfolge und großen Emotionen nicht vergessen.

Andrea Dovizioso legt 2021 nach aktuellem Stand ein Sabbatical ein. Ob ihm eine Rückkehr in die MotoGP-Startaufstellung gelingt, wird die Zukunft zeigen. Fix ist, dass seine Zusammenarbeit mit Ducati nach acht gemeinsamen Jahren zu Ende ging – nach einer enttäuschenden Saison 2020: Nur ein dritter Platz zum Auftakt in Jerez und ein Sieg in Österreich standen am Ende zu Buche, der Titeltraum blieb für den MotoGP-Vizeweltmeister von 2017, 2018 und 2019 unerfüllt.

Der 34-Jährige aus Forlì legt trotzdem Wert darauf, die erfolgreichen Zeiten hervorzuheben: Insgesamt 40 Podestplätze und 14 Siege bescherte er dem Hersteller aus Borgo Panigale. «Wenn du die Macht hast, in den Leuten Emotionen zu wecken, und das Glück hatte ich in den vergangenen drei Jahren, ist es einfach ‚wow‘, das ist unbezahlbar. Das können nicht alle und dass ich in dieser Situation gewesen bin, ist einfach eine coole Sache», schwärmte er rückblickend.

«Ich sage immer: Die Leute vergessen die Vergangenheit schnell. Ich glaube, dass keiner erwartet hätte, dass wir mit Ducati so viel Gutes schaffen. Um ehrlich zu sein, auch wir nicht, wenn man bedenkt, wo wir angefangen haben und wie weit wir weg waren», erinnerte «Dovi» an die Anfänge mit Ducati. «Dass dann das passiert ist, was passiert ist – dass wir viele Siege geholt und drei Jahre um den Titel gekämpft haben – das ist wirklich eine große Sache, besser als erwartet. Aber dass es so aufhört, wie dieses Jahr gelaufen ist… Ganz ehrlich, ich hatte erwartet und gehofft, dass es besser zu Ende gehen würde. Aber so ist der Motorsport.»

Den Abschied von Borgo Panigale erlebte der Italiener trotzdem «unbeschwert»: «Jede Entscheidung hat Für und Wider. Ich kann gut damit leben. Es ist nicht so, dass ich mir sage, es wäre anders besser gewesen. Es gab verschiedene Situationen und Dynamiken – und es ist gut so, wie es ist.»

Was hätte er bei Ducati gerne verändert? Dovi wählte seine Worte mit Bedacht: «Mehr als über technische Dinge zu reden, hätte ich gerne gewisse andere Dinge verändert, die meiner Meinung nach viele Aspekte hätten beeinflussen können. Denn ich glaube, dass es bei Ducati viele Leute gibt, die sehr kompetent sind, und deshalb hätte man andere Dinge machen können – nicht besser oder schlechter, anders. Es tut mir leid, dass es mir nicht gelungen ist, das zu beeinflussen.»

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