MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Suzuki: Rennergebnisse Priorität, nicht Qualifying

Von Nora Lantschner
Joan Mir und Alex Rins: Im Rennen top, aber 2020 keine Pole

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Suzukis MotoGP-Projektleiter Shinichi Sahara erklärt vor der MotoGP-Saison 2021, wie das Weltmeisterteam an die Entwicklungsarbeit herangegangen ist. Welche Rolle spielt Testfahrer Sylvain Guintoli?

Sylvain Guintoli arbeitet seit 2017 im Hintergrund an der Suzuki GSX-RR, die Joan Mir im Vorjahr zum MotoGP-Titel trug. Wie wichtig ist der 38-jährige Franzose für den japanischen Hersteller aus Hamamatsu? «Sylvain ist sehr wichtig für uns, um das Motorrad zu entwickeln, um abzuwägen, in welche Richtung wir gehen», betonte Projektleiter Shinichi Sahara. «Seine Kommentare sind immer sehr akkurat. Seine Rundenzeiten liegen auch sehr nahe bei jenen der Rennfahrer, wenn man bedenkt, dass er ein Testfahrer ist.»

Ein anschauliches Beispiel: «Sylvain hat einmal etwas an der Elektronik getestet, aber aus Versehen wurde das Mapping gar nicht geändert, als er es ausprobieren sollte. Er hat es also getestet und ich habe ihn danach gefragt: ‚Welche Unterschiede gab es?‘ Er meinte: ‚Ich habe keinen Unterschied gespürt.‘ Und ich habe ihm gesagt, dass er damit Recht hatte», schmunzelte Sahara. «Er ist so präzise. Dazu sehr konstant und körperlich stark.»

«Leider konnte er im Vorjahr wegen der Covid-19-Pandemie nicht so viel testen, wie wir es eigentlich gewollt hätten», ergänzte Suzukis MotoGP-Projektleiter. «Wir haben auch einen weiteren Testfahrer in Japan, Tsuda, der seine Performance als MotoGP-Testfahrer verbessert hat, seine Kommentare sind präziser, die Rundenzeiten schneller. Ich glaube, dass wir anhand der Kommentare unserer Testfahrer immer den richtigen Weg finden können.»

Die Motorentwicklung wurde für 2021 bekanntlich eingefroren, worauf legte Suzuki den Fokus in der Entwicklung? «Das ist schwierig zu beantworten, denn Priorität hat bei uns immer, die Balance des Motorrads beizubehalten. Wir konzentrieren uns also nicht nur auf das Chassis oder nur den Motor. Wir versuchen, das gesamte Basis-Paket zu verbessert, die grundsätzliche Performance des Bikes», schickte Sahara voraus.

«Das, was wir verbessern müssen, ist sicher die Rundenzeit im Qualifying, aber die Priorität ist immer das Ergebnis des Rennens, nicht des Qualifyings», stellte der Suzuki-Projektleiter klar. «Aber klar, auch für das Rennergebnis müssen wir in der ersten oder zweiten Startreihe stehen. Wir entwickeln also im Hinblick auf die Rundenzeit, hauptsächlich durch kleine Anpassungen am Chassis, um ein verbessertes Front-Feeling zu erreichen. Das ist nur ein Beispiel, aber grundsätzlich versuchen wir immer, das Problem aus vielen Richtungen anzugehen und zu lösen», bekräftigte er.

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