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Honda: Takaaki Nakagami weinte, als er an die Box kam

Von Ivo Schützbach
Takaaki Nakagami wurde starker Vierter

Takaaki Nakagami wurde starker Vierter

Ohne Marc Marquez in Topform hat Honda weiterhin einen schweren Stand in der MotoGP-WM 2021. Takaaki Nakagami überzeugte im Jerez-GP als Vierter, fuhr aber mit dem letztjährigen Chassis der RC213V.

Nach Platz 5 im Qualifying, war Takaaki Nakagami auch im Rennen als Vierter bester Honda-Pilot. Auf Sieger Jack Miller (Ducati Lenovo) büßte das LCR-Ass 3,206 sec ein, zum Podium fehlen ihm nur knapp 7/10 sec.

«Über mich selbst bin ich glücklich, das war ein hartes Rennen», erzählte Nakagami. «Ich bin stolz auf meine Leistung, die Rennpace war sehr hoch. Wir waren in der Lage, den Rhythmus mitzugehen, ich hatte von Anfang bis Ende ein gutes Gefühl auf dem Motorrad. Platz 3 war nah – deshalb hatte ich nach dem Rennen gemischte Gefühle. Zu 50 Prozent bin ich glücklich und stolz, die anderen 50 Prozent – ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Enttäuscht ist das falsche Wort. Als ich an die Box kam, habe ich geweint. Mein erster Podestplatz war ich Reichweite, das war bitter. Trotzdem ist das ein gutes Ergebnis für uns. Jetzt haben wir eine gute Pace.»

Markenkollege Marc Marquez schaffte es im zweiten Rennen nach seiner langen Verletzungspause von Startplatz 14 bis auf Position 9. Wildcard-Pilot Stefan Bradl wurde Zwölfter und Alex Marquez stürzte bereits in der ersten Runde.

In der WM-Wertung ist Nakagami als bester Honda-Fahrer mit 19 Punkten nur auf Rang 11, in der Konstrukteurs-WM liegt lediglich KTM hinter dem größten Hersteller. Der Japaner setzte im Jerez-GP auf das letztjährige Chassis. «Das war die richtige Wahl», betonte der zweifache Moto2-Sieger. «Am Montag testen wir neue Teile und werden versuchen, das neue Motorrad voranzubringen.»

«Letztes Jahr, bei anderen Temperaturen, standen wir im Rennen viel schlechter da», hielt Nakagami fest. «Damals wollte ich gegen Rennende aufgeben. Dieses Mal ging es mir trotz meiner Verletzung von Portimao körperlich sehr gut, ich könnte noch ein Rennen fahren. Und wir zeigten das ganze Wochenende eine konstante Leistung. Wir waren in der Lage, auch den Seitengrip des Reifens zu nützen. So konnte ich die Geschwindigkeit durch die schnellen Kurven mitnehmen und meine Rundenzeiten wurden über die Distanz nicht viel langsamer. Das ist der Schlüssel. Die Stärke der Honda ist, dass wir die Reifen bis Rennende in recht gutem Zustand halten können. Schon letzte Saison konnte ich gegen Rennende immer etwas gutmachen, wir haben dann noch Spielraum mit den Rundenzeiten. In diese Richtung müssen wir weiterarbeiten.»

In Runde 19 sorgte Nakagami gegen Aleix Espargaro (Aprilia) für eines der sehenswertesten Manöver des Rennens, als der 29-Jährige den Spanier in Kurve 5 außen herum überholte. «Ich fuhr so viele Runden hinter Aleix», stöhnte Nakagami. «Runde für Runde überlegte ich mir, ihn in der letzten Kurve innen zu überholen. Nach Kurve 12 war ich aber nie nahe genug dran, um das zu versuchen. Dann sah ich die Möglichkeit, und ging in Kurve 4 nach innen. Aleix blieb neben mir und wir haben uns berührt – ich habe eine fette Reifenspur an der Schulter! Ich konnte mich dann durchsetzen, das war ein gutes Manöver, auf das ich stolz bin. Auch mein Überholmanöver gegen Quartararo in Kurve 6 war gut.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E:

1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen: 1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

Stand Marken-WM: 1. Yamaha, 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.

Stand Team-WM: 1. Monster Energy Yamaha, 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.

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