Franco Morbidelli: «Ich werde auch richtig wütend»
Manuel gibt für Franco Morbidelli auch den Schirmhalter
In Jerez fuhr Franco Morbidelli am vergangenen Sonntag seinen ersten Podestplatz der laufenden Saison an. «Dieses Podest fühlt sich wundervoll an», schwärmte der Vizeweltmeister des Vorjahres anschließend.
Zuletzt hatte der bei Petronas SRT unter Vertrag stehende Moto2-Weltmeister von 2017 immer wieder durchblicken lassen, dass er sich mit seinem technischen Paket, der sogenannten «A-spec»-Yamaha, deutlich benachteiligt fühlte. Ist ein Podium damit noch mehr wert oder wächst stattdessen der Frust, weil sich der dreifache Sieger des Vorjahres fragt, was mit einem Werks-Bike drin wäre?
«Es fühlt sich süßer an als normalerweise. Auf uns liegt ein Schatten der Frustration, das ist sicher. Wenn wir es aber schaffen, gute Ergebnisse einzufahren, sind wir einfach nur glücklich. Ich zumindest bin einfach nur happy», erklärte «Franky» in seiner gewohnt ruhigen und überlegten Art.
Morbidelli, der sich in drei Sprachen eloquent ausdrückt, wirkt stets positiv gestimmt und so tiefentspannt, dass er manchmal fast schon in seiner eigenen Welt zu sein scheint. Bei wem aber lässt er diesen «Schatten der Frustration» aus?
«Mein Boxsack ist Manu», verwies der 26-Jährige auf seinen Kumpel und Assistenten Manuel Lucchetti, der ihn seit fünf Jahren zu jedem Grand Prix begleitet. «Ich schreie ihn an – ziemlich viel sogar. Ich muss immer lachen, wenn die Leute meinen, dass ich so ein entspannter und ruhiger Typ bin. Das bin ich auch, aber wenn ich wütend werde – und das werde ich ziemlich regelmäßig – dann richtig. Dann lass ich es bei Manu aus, denn er ist mein treuer Kumpel, er kennt mich schon sehr lange und weiß, wie er mit meiner Rage umgehen muss.»
«Wenn ich zu Hause bin, dann verbringe ich einfach Zeit mit meinen Freunden. Das hilft mir sehr, alles loszuwerden und mich auf den nächsten Kampf vorzubereiten», ergänzte der Italiener mit brasilianischen Wurzeln.
«Wir kennen ihn auch, wenn er wütend wird», bestätigte VR46-Kumpel Pecco Bagnaia lachend.
Ergebnisse MotoGP Jerez/E:
1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet
Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:
1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.
Stand Marken-WM nach 4 Rennen:
1. Yamaha 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.