MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Jack Miller (Ducati): «Träume werden wahr»

Von Nora Lantschner
Jack Miller bejubelte in Jerez einen emotionalen MotoGP-Sieg

Jack Miller bejubelte in Jerez einen emotionalen MotoGP-Sieg

Jerez-Sieger Jack Miller blickte nach seinem ersten Erfolg als Ducati-Werksfahrer auf seinen MotoGP-Einstieg und seinen ersten Podestplatz in der spanischen Meisterschaft vor zehn Jahren zurück.

Jack Miller kam 2015 als Moto3-Vizeweltmeister direkt in die Königsklasse. Er gewann auf der Marc VDS-Honda zwar schon 2016 sensationell das Regenrennen von Assen, auf seinen zweiten MotoGP-Sieg musste er dann aber 1771 Tage warten.

Wäre es rückblickend einfacher gewesen, wenn der Australier den üblichen Weg gegangen und ein oder zwei Jahre in der Moto2-Klasse verbracht hätte? «Ich sage das immer wieder: Ich würde nichts anders machen. Sicher war es schwierig. Ich glaube aber, es ist generell nicht einfach, in die MotoGP und in ein Werksteam zu kommen», entgegnete er.

«Das war mein Weg, weil ich diese Möglichkeit hatte», fuhr der Ducati-Werksfahrer fort. «Ich würde nichts anders machen, weil es für mich funktioniert hat. Klar, wenn es nicht geklappt hätte und ich jetzt zu Hause auf dem Sofa sitzen würde, dann würde ich definitiv sagen: ‚Shit, ich wünschte, ich hätte es anders gemacht.‘ Das ist aber nicht der Fall und dafür schätze ich mich sehr glücklich.»

Das verdanke der inzwischen 26-jährige Miller eigenen Aussagen zufolge vor allem seinem Umfeld. «Sie haben dabei geholfen, mich in die richtige Richtung zu lenken, ich war zu diesem Zeitpunkt ja noch sehr jung. Und dazu kommt, so glaube ich, meine ‚Never give up‘-Einstellung. Ich versuche nie aufzugeben, immer weiterzuarbeiten und nicht nur auf die Dinge um mich, sondern auf mich selbst zu schauen.»

Hätte der 16-jährige Jack zu träumen gewagt, dorthin zu kommen, wo er jetzt steht – im Ducati-Werksteam, als nun zweifacher MotoGP-Sieger? «Das Beste, das ich im TV gesehen habe und das immer wieder gezeigt wurde, war der Vergleich mit der spanischen Meisterschaft», verwies er auf die Podiumsbilder von Albacete 2011: Pecco Bagnaia siegte damals vor Jack Miller.

«Ich werde das nie vergessen: Es war mein erstes Podium in der Meisterschaft, ich glaube, Peccos auch. Das Problem war, dass ich schon ungefähr so groß war wie jetzt, Pecco war dagegen ein kleiner Junge, der mir gerade so an die Hüfte reichte. Wenn ich an diesen Moment zurückdenke… Dass wir einmal Teamkollegen im Ducati-Werksteam sein und einen Doppelsieg in Jerez einfahren würden, das hätte man nie für möglich gehalten: ‚Du träumst.‘ Aber Träume werden wahr. Zehn Jahre später. Das ist cool, das ist verdammt cool», schwärmte der Jerez-Sieger.

Ergebnisse MotoGP Jerez/E:

1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:

1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

Stand Marken-WM nach 4 Rennen:
1. Yamaha 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.

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