Remy Gardner: Papa Wayne investierte nicht vergeblich
Mugello-Moto2-Sieger Remy Gardner
Remy Gardner wird 2022 in der MotoGP-WM für das Team von KTM Tech3 Factory Racing antreten. Damit muss entweder Iker Lecuona und Danilo Petrucci seinen Platz räumen, oder beide, wenn auch noch der erst 19-jährige Raúl Fernandez die Klasse wechseln sollte. Der mittlerweile 23-jährige Gardner zählt wie Brad Binder, Enea Bastianini und Jorge Martin zur neuen Generation jener Fahrer, die sich ihren Weg in die Königsklasse hart und mit vielen Rückschlägen erarbeiten mussten.
Vater Wayne Gardner (61), der 1992 zurückgetreten ist, hat seinen Sohn zu Beginn seiner Grand Prix-Karriere ständig begleitet und finanziell mit Mitteln aus dem privaten Geldbeutel unterstützt. Wayne musste nicht selten auch die Box und das Wohnmobil aufräumen, wenn sich der Sohnemann eine Verletzung zugezogen hatte. Die Europa-Basis haben die Gardners seit Jahren in Spanien. Gardner Senior kämpfte in der glorreichen 500er-Ära gegen Asse wie Schwantz, Rainey, Lawson, Mamola und Doohan.
Gardner fuhr 2016 in Barcelona erstmals in der Moto2 bei Tasca Racing. Ausgerechnet damals verunglückte der Spanier Luis Salom im FP2 am Freitag tödlich.
Ende 2018 ging Remy am verregneten Valencia-Wochenende mit P5 auf der Tech3 der Knopf auf. «Ich investiere etwa 300.000 bis 400.000 Dollar pro Jahr in die Karriere von Remy», verriet der 500-ccm-Weltmeister von 1987 damals. «Aber Remy ist mittlerweile richtig gut auf allem, was er bewegt. Er beeindruckt mich. Ich sehe klar, dass er Talent hat.»
Diese Vermutung sollte sich bewahrheiten. Vater Wayne lässt es sich auch jetzt nicht nehmen, die Erfolge seines Sohnes für die Öffentlichkeit auf den Social Media-Kanälen zu kommentieren.
Seit seinem Wechsel zur Truppe von Stop and Go-Racing im Jahr 2019 läuft es wie geschmiert. 2020 gewann Remy auf der SAG-Kalex in Portugal seinen ersten Moto2-WM-Lauf.
In der laufenden Saison hat Remy Gardner für die KTM-Ajo-Truppe zuletzt in Mugello gewonnen, er stand bei weiteren vier von total sechs Gelegenheiten auf dem Podium.
Fakt ist: Der populäre Name Gardner bringt auch Flair in die MotoGP-WM. Wayne gilt in Australien als Nationalheld.
Dazu kommt: Die MotoGP-WM und die Fans in «Down Under» lechzen nach einem weiteren schnellen Australier in der Königsklasse neben Ducati-Werksfahrer Jack Miller und einem zusätzlichen MotoGP-Lokalmatador für den Phillip Island-GP.