Honda-Debakel in Barcelona: Pol Espargaró hasst es
In einem Tausendstelduell schaffte Pol Espargaro im Qualifying 1 den Einzug ins Q2. Während Ducati-Ass Jack Miller die Pace vorgab und sich Marc Marquez dem Australier ans Hinterrad klemmte, bildete Espargaro die Nummer 3 des Zugs. Mit dem Ergebnis, dass er zwar 0,017 sec langsamer fuhr als Miller, aber 0,011 sec schneller als Marquez!
Im Q2 kam der Spanier nur zwei Runden weit uns stürzte mit seiner RC213V: Nur Startplatz 12, fast drei Sekunden hinter Polesetter Fabio Quartararo auf Yamaha.
Und damit ist Pol Espargaró noch der Beste des größten Motorradherstellers. Marc Marquez steht am Sonntag um 14 Uhr beim Grand Prix von Katalonien auf Startplatz 13, Takaaki Nakagami wurde 14. und Alex Marquez 20. und damit Vorletzter.
Pol Espargaro folgte im Q2 seinem Bruder Aleix auf der Aprilia RS-GP, welcher wiederum Maverick Vinales (Yamaha) nachjagte. «Ich hätte 1:39,1 min fahren können, was für die zweite Reihe gereicht hätte», ärgerte sich Pol Espargaro. «Ich pushte übers Limit. Mir passierte das heute dreimal, das ist zu viel. Ich sah den Crash kommen und habe ihn sogar erwartet. Für uns ist alles am Limit. Wenn wir nur ein bisschen Grip am Hinterrad haben, dann kann ich dieses Motorrad so fahren, wie es das braucht. Das merken wir, wenn wir mit dem weichen Hinterreifen fahren, dann sind wir näher an der Spitze dran. Das führt bei uns aber automatisch zu Problemen mit dem Vorderreifen. Wir hatten den harten Vorderreifen montiert, für ihn war die Asphalttemperatur aber sechs Grad zu niedrig – nur 42 statt 48 Grad.»
Die Honda-Werksfahrer Marquez und Espargaro wurden stark dafür kritisiert, dass sie sich ans Hinterrad eines Gegners hängten, um auf eine gute Rundenzeit zu kommen.
«Wir sind nicht gut, wir sind nicht schnell», unterstrich Pol. «Wenn es so aussieht, dann kannst du selbst gar nichts unternehmen. Wenn wir hinter jemandem herfahren, verbessern wir uns um eine Zehntelsekunde, möglicherweise um eineinhalb. Alle liegen sehr eng beisammen und unser Motorrad ist nicht in der Lage, alleine auf eine gute Zeit zu kommen. Heute sahen wir den Beweis dafür. Wir Fahrer versuchen alles, um schnell zu sein. Ich hasse es, einem anderen folgen zu müssen. Wenn du das nötig hast, dann bist du nicht mehr entspannt. Weil du ständig dazu gezwungen bist, einem anderen zu folgen. Du kannst nicht natürlich fahren, an deinem Stil arbeiten oder dich verbessern. So erreichst du keine Verbesserungen – nur eine bessere Rundenzeit. Das ist zu oberflächlich, wir müssen unsere Situation verbessern. Hinterherfahren ist nicht der richtige Weg, aber uns bleibt im Moment nichts anderes übrig.»
MotoGP-Ergebnis, Q2, Montmeló (5. Juni):
1. Quartararo, Yamaha, 1:38,853 min
2. Miller, Ducati, 1:38,890 min, + 0,037 sec
3. Zarco, Ducati, 1:39,049, + 0,196
4. Oliveira, KTM, 1:39,099, + 0,246
5. Morbidelli, Yamaha, 1:39,109, + 0,256
6. Viñales, Yamaha, 1:39,157, + 0,304
7. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,218, + 0,365
8. Binder, KTM, 1:39,343, + 0,490
9. Bagnaia, Ducati, 1:39,359, + 0,506
10. Mir, Suzuki, 1:39,431, + 0,578
11. Rossi, Yamaha, 1:39,605, + 0,752
12. Pol Espargaró, Honda, 1:41,791, + 2,938
Die weitere Startaufstellung:
13. Marc Márquez, Honda, 1:39,181 min
14. Nakagami, Honda, 1:39,347
15. Martin, Ducati, 1:39,532
16. Lecuona, KTM, 1:39,567
17. Bastianini, Ducati, 1:39,590
18. Petrucci, KTM, 1:39,744
19. Marini, Ducati, 1:39,942
20. Alex Márquez, Honda, 1:40,009
21. Savadori, Aprilia, 1:40,158