Quartararo: Platz von «König Vale» sorgte für Druck
Fabio Quartararo und Valentino Rossi
«Wenn ich ehrlich bin, hatte ich am Anfang des Jahres keinen Druck vom Team, aber viel Druck von außen. Selbst wenn man versucht, nichts davon zu hören, bekommt man doch viel mit», räumte Fabio Quartararo ein. Für 2021 hatte er sein einstiges Kindheitsidol, den neunfachen Weltmeister Valentino Rossi, im Monster Energy Yamaha MotoGP Team abgelöst.
Der inzwischen 42-jährige Italiener hatte dem Yamaha-Werksteam in insgesamt 15 gemeinsamen Jahren 142 Podestplätze, darunter 56 Siege, und vier Titel beschert. «Du hast den Platz des Königs – den Platz von Vale, unbewusst schwingt da immer etwas Druck mit», verriet Quartararo rückblickend. «Dazu kamen auch die Kommentare von den Medien: ‚Du musst gut sein, du hast einen wichtigen Platz im Team.‘»
Der Befreiungsschlag gelang dem jungen Franzosen schon beim zweiten Saisonrennen in Katar mit dem ersten Sieg als Werksfahrer: «Ich war so glücklich damit und habe von dem Moment an nichts mehr gehört.»
Die eigenen Erwartungen waren beim dreifachen Saisonsieger von 2020 ebenfalls hoch. «Ich habe erwartet, gut abzuschneiden», bestätigte er. Auf der Strecke unterstrich er das mit dem Triumph beim Portugal-GP. Siege in Mugello und Assen sollten folgen. «Der Sieg in Portimão war wichtig für meinen Kopf, weil es dort 2020 ein Desaster war – und in diesem Jahr großartig. Sicher war ich 2020 nicht mehr wirklich konzentriert, weil ich wusste, dass ich die WM verloren hatte. In diesem Jahr war es dagegen am Beginn der Saison.»
Nach sechs Podestplätzen in neun Rennen führt «El Diablo» die WM-Tabelle 34 Punkte vor dem ersten Verfolger, Landsmann Johann Zarco auf der Pramac-Ducati, an. Ohne Armpump in Jerez und dem kuriosen Reißverschluss-Problem in Montmeló wäre die Bilanz sogar noch besser.
Quartararos Fazit lautete daher: «Ich habe einen guten Start erwartet, aber nicht so gut, wie es dann war. Ich befinde mich in einem wirklich guten Moment meiner Karriere. Ich habe dieses Extra-Vertrauen, mit jedem Mal auf dem Motorrad fühle ich mich noch besser.»
Kann sich der 22-Jährige also nur selbst schlagen? «Johann ist super stark, die Ducati sind super stark… Ich habe nicht das Gefühl, dass nur ich einen Fehler machen kann», entgegnete er. Gleichzeitig bekräftigte Fabio aber auch: «Ich fühle mich super gut und habe ein super Vertrauen. Das wiederum bedeutet, dass ich schnell bin. Ich möchte dieses Momentum bis zum letzten Rennen der Saison beibehalten.»
Stand Fahrer-WM nach 9 Rennen von 19 Rennen:
1. Quartararo, 156 Punkte. 2. Zarco 122. 3. Bagnaia 109. 4. Mir 101. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Aleix Espargaró 61. 9. Binder 60. 10. Marc Márquez 50. 11. Nakagami 41. 12. Pol Espargaró 41. 13. Morbidelli 40. 14. Rins 33. 15. Alex Márquez 27. 16. Bastianini 27. 17. Petrucci 26. 18. Martin 23. 19. Rossi 17. 20. Marini 14. 21. Lecuona 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.
Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha, 184 Punkte. 2. Ducati 167. 3. KTM 114. 4. Suzuki 105. 5. Honda 86. 6. Aprilia 62.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 251 Punkte. 2. Ducati Lenovo 209. 3. Pramac Racing 149. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Suzuki Ecstar 134. 6. Repsol Honda 98. 7. LCR Honda 68. 8. Aprilia Racing Team Gresini 65. 9. Petronas Yamaha SRT 57. 10. Esponsorama Racing Ducati 41. 11. Tech3 KTM Factory Racing 39.