Johann Zarco (Ducati): «MotoGP-Weltmeister das Ziel»
Johann Zarco will sich nach vorne orientieren
Johann Zarco geht als WM-Zweiter in den Urlaub. Kurzzeitig führte er das MotoGP-Klassement nach dem Katar-Doppel sogar an, nach neun Rennen liegt er 34 Punkte hinter seinem Landsmann und Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo zurück.
Ist Zarco zufrieden mit seiner ersten Saisonhälfte und den vier zweiten Plätzen? «Es ist besser als die Erwartungen zu Beginn der Saison», schickte er voraus. «Wenn du aber dabei bist, willst du die Gelegenheit auch nutzen. Es ist mein finales Ziel, um den Titel zu kämpfen und zu versuchen, ein MotoGP-Weltmeister zu sein. Dafür muss ich clever sein und die Chance nutzen.»
«Es ist besser als das, was ich zu Beginn gesagt hätte. Ich kann mich aber nicht darauf ausruhen, nur weil es besser ist. Ich muss diesen Moment nutzen, ihn beim Schopf packen», fügte der Pramac-Ducati-Pilot an.
Bei der Dutch TT in Assen war der Franzose am vergangenen Sonntag als Vierter die erste Desmosedici im Ziel. «Ich bin ziemlich happy. Wenn ich nur an den Titel denke, könnte ich enttäuscht darüber sein, Punkte auf Fabio eingebüßt zu haben. Wenn ich aber an die Weltmeisterschaft insgesamt denke, bin ich glücklich, dass ich im Vergleich zu den Fahrern, die im Klassement direkt hinter mir sind, Punkte gut gemacht habe», fasste Zarco zusammen.
Ohnehin wolle sich der zweifache Moto2-Weltmeister mehr nach vorne orientieren. Denn: «Es ist besser, nach vorne zu schauen. Das hilft immer, um gut vorwärts zu kommen.»
Ganz vorne im Klassement steht zur Halbzeit Quartararo. Die Stärke des WM-Leader sei laut Zarco vor allem dessen Vertrauen in sein Motorrad und auf das eigene Potenzial. «Man sieht an seiner Fahrweise, dass er nicht zögert, dass er volles Vertrauen hat. Das sind Dinge, die mir noch ein bisschen fehlen. Das kommt Stück für Stück und braucht Zeit», erklärte der Pramac-Hoffnungsträger, der seine zweite Saison auf Ducati bestreitet.
Der 30-Jährige will sich in Geduld üben, er weiß aber gleichzeitig auch, dass sich gleich nach der Sommerpause auf der Power-Strecke von Spielberg eine doppelte Gelegenheit auf den ersten MotoGP-Sieg bietet. «Man darf aber nicht meinen, dass es einfach sei», gab Zarco zu bedenken. «Denn wenn du in der MotoGP nicht mental darauf vorbereitet bist, wirklich das Maximum zu geben, holst du nicht viel. Und dieses Maximum müsste uns in Spielberg gewinnen lassen, denn die Strecke sollte bekanntlich zu unserem Vorteil sein.»
Mit «uns» bezog sich Zarco übrigens nicht nur auf sich selbst und die Ducati-Werksfahrer Miller und Bagnaia, sondern auch auf seinen jungen Teamkollegen Jorge Martin, vor dem Horror-Crash von Portimão schon Zweiter im zweiten Katar-Rennen. «Denn ihm steht jetzt eine etwas längere Pause zur Verfügung und er kann an den zwei Wochenenden das Vertrauen wiedergewinnen, auf einer Strecke, die er sehr mag und auf der er in der Moto2 schon sehr schnell war.»
Stand Fahrer-WM nach 9 Rennen von 19 Rennen:
1. Quartararo, 156 Punkte. 2. Zarco 122. 3. Bagnaia 109. 4. Mir 101. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Aleix Espargaró 61. 9. Binder 60. 10. Marc Márquez 50. 11. Nakagami 41. 12. Pol Espargaró 41. 13. Morbidelli 40. 14. Rins 33. 15. Alex Márquez 27. 16. Bastianini 27. 17. Petrucci 26. 18. Martin 23. 19. Rossi 17. 20. Marini 14. 21. Lecuona 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.
Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha, 184 Punkte. 2. Ducati 167. 3. KTM 114. 4. Suzuki 105. 5. Honda 86. 6. Aprilia 62.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 251 Punkte. 2. Ducati Lenovo 209. 3. Pramac Racing 149. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Suzuki Ecstar 134. 6. Repsol Honda 98. 7. LCR Honda 68. 8. Aprilia Racing Team Gresini 65. 9. Petronas Yamaha SRT 57. 10. Esponsorama Racing Ducati 41. 11. Tech3 KTM Factory Racing 39.