Miguel Oliveira (KTM/9.): Was ist 2021 anders?
Miguel Oliveira erwartet ein schwieriges MotoGP-Rennen in Österreich
Miguel Oliveira kämpfte sich über Q1 in die entscheidende zweite Qualifying-Session, die er als Neunter und bester KTM-Pilot abschloss. Zufrieden war er damit nicht. «Wir haben uns vom Vormittag auf den Nachmittag gut gesteigert, ich fühlte mich schneller. Es sind aber schwierige Zeiten», sagte der Portugiese ganz offen. «Wir haben ein bisschen Mühe und auch wenn wir über Q1 noch ins Q2 gekommen sind, war es ein schwieriges Qualifying. Ich hatte das Gefühl, dass ich in meinem Run im Q2 nicht das Maximum aus dem Reifen holen konnte. Die dritte Reihe ist aber immerhin schon besser als noch vor einer Woche.»
Zur Erinnerung: Das erste Rennen des Spielberg-Doppels nahm der 26-jährige Red Bull-KTM-Werksfahrer von Startplatz 12 in Angriff. Vor einer Woche hatte Oliveira zudem noch mehr mit den Nachwirkungen des Highsiders zu kämpfen. Wie geht es seiner lädierten rechten Hand nun? «Meiner Hand ging es nach gestern schlechter, ich musste für den Nachmittag Schmerzmittel nehmen. Am Nachmittag ging es dann aber schon wieder ein bisschen besser», schilderte er. «Das ist normal, es ist noch wieder zu 100 Prozent in Ordnung. Ich hoffe, dass es sich bis Silverstone erledigt hat.»
Schwierigkeiten hatte der dreifache MotoGP-Sieger aber nicht wegen seiner Hand, erklärte er. «Es ist einfach so, dass wir auf einer Drag-Racing-Stecke sind. Wir verbringen viel Zeit auf der Bremse und beim Beschleunigen und wir müssen das mechanisch in kürzerer Zeit tun, als wir es im Moment schaffen. Es ist keine Strecke wie Mugello oder Assen, auf der die Linien viel ausmachen. Hier geht es um das reine Vermögen, das Motorrad so abzustimmen, um es in kürzerer Zeit stoppen und so schnell wie möglich beschleunigen zu können. Im Moment haben wir damit ein bisschen Mühe. Vor allem haben wir Mühe, weil wir keinen großen Vorteil aus einem neuen Reifen oder einer besser Grip-Situation ziehen können.»
«In dieser Kategorie geht es so eng zu, du brauchst du immer überall etwas, um vorne dabei zu sein», weiß Oliveira. «Das Rennen morgen wird schwierig, das wird eine echte Herausforderung für uns.»
Dabei feierte der Portugiese auf dem Red Bull Ring im Vorjahr beim Steiermark-GP noch seinen ersten MotoGP-Sieg, dazu hatte Pol Espargaró die RC16 auf die Pole gestellt. Was hat sich im Vergleich zum Vorjahr verändert? «Im Vorjahr sahen wir eine der niedrigsten Asphalttemperaturen hier in Spielberg. Das war ein Faktor», analysierte Oliveira, der außerdem zu bedenken gab: «Viele Jungs hatten das Ride-Height-Device nicht. Auch wenn wir es haben, müssen wir es immer noch verbessern. Wir sind schneller geworden, das ist ein Fakt. Aber die anderen sind viel schneller geworden. Das bringt uns in eine schwierige Position.»
Der neue symmetrische Hard-Vorderreifen in Michelins Allocation für den Österreich-GP kommt KTM aber entgegen. «Der harte Reifen ist gut, der passt am besten zu unserem Motorrad. Das bedeutet, dass wir – wenn die Temperaturen hoch sind – die Bewegungen an der Front besser werden managen können und das Motorrad mit gutem Bremsdruck stoppen können.»
MotoGP-Ergebnis, Spielberg, Q2 (14. August):
1. Martin, Ducati, 1:22,643 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:22,677 min, + 0,034 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:23,063, + 0,420
4. Zarco, Ducati, 1:23,120, + 0,477
5. Marc Márquez, Honda, 1:23,227, + 0,584
6. Miller, Ducati, 1:23,320, + 0,677
7. Mir, Suzuki, 1:23,378, + 0,735
8. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:23,423, + 0,780
9. Oliveira, KTM, 1:23,499, + 0,856
10. Binder, KTM, 1:23,568, + 0,925
11. Pol Espargaró, Honda, 1:23,738, + 1,095
12. Nakagami, Honda, 1:23,990, + 1,347
Die weitere Startaufstellung:
13. Rins, Suzuki, 1:23,470
14. Alex Márquez, Honda, 1:23,535
15. Bastianini, Ducati, 1:23,790
16. Lecuona, KTM, 1:23,825
17. Marini, Ducati, 1:23,834
18. Rossi, Yamaha, 1:23,939
19. Petrucci, KTM, 1:24,405
20. Crutchlow, Yamaha, 1:24,509