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Fabio Di Giannantonio: «Wie ein Tritt in den Hintern»

Von Nora Lantschner
Fabio Di Giannantonio rang in Jerez nach seinem ersten Testtag als MotoGP-Fahrer um die richtigen Worte, sein Gesichtsausdruck sprach dafür Bände. Die bildlichen Schilderungen eines euphorischen Gresini-Ducati-Piloten.

Fabio Di Giannantonio war hin und weg von seiner ersten MotoGP-Erfahrung. «Das ist der beste Tag meines Lebens», schwärmte er. Seine Emotionen könne er aber nur schwer in Worte fassen: «Du erwartest etwas, aber es ist viel mehr – alles ist viel mehr. Es fällt mir wirklich schwer, das zu beschreiben. Auch in der Mittagspause, da saß ich da mit meinem Papa, der natürlich wissen wollte, wie sich ein MotoGP-Bike anfühlt... Es ist schwierig zu beschreiben. Die MotoGP ist eine ganz eigene Geschichte, es ist unglaublich, das Motorrad ist so stark. Für eine Person, die zum ersten Mal auf ein MotoGP-Bike steigt – natürlich fehlen noch zwei Sekunden, um wirklich schnell zu sein – aber bis zu diesem Punkte hast du den Eindruck, dass es das perfekte Motorrad ist. Es ist ein fantastisches Gefühl.»

Was hat ihn am meisten beeindruckt, die Carbon-Bremsen? «Die haben mich gar nicht so sehr beeindruckt, man muss auf eine andere Weise bremsen und sie auf Temperatur bringen, aber das war nichts, was dir ein ‚wow‘ entlockt», entgegnete der 23-jährige Römer. «Es ist mehr die Power – ich hatte mir schon viel Leistung vorgestellt, aber es ist noch viel mehr. Es ist unglaublich, wenn du den Punkt mit der maximalen Traktion erreichst, das ist wirklich wie ein Tritt in den Hintern. Und jedes Mal, wenn du den nächsten Gang einlegst, ist es gleich noch ein Tritt in den Hintern.»

«Und das Coolste sind die Schräglagen. Du liegst wirklich am Boden, das hatte ich so noch nie. Mit der Moto2 kannst du keine solchen Schräglagen fahren. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, die Fotos von mir in Barcelona zu sehen, wenn ich mit der Schulter auf dem Asphalt streife», grinste «Diggia».

Was konnte der Rookie an seinem ersten Testtag von den erfahreneren MotoGP-Assen lernen? «Sie sind sehr präzise, weil sie das Motorrad in der Hand haben. Das ist der größte Unterschied. Ich kann zwar vielleicht zwei ähnliche Runden fahren, aber es sind nie die exakt gleichen Linien, ich bremse oder drehe das Gas noch nicht am selben Punkt auf, weil ich das Motorrad noch nicht in der Hand habe. Ich war ein bisschen hinter Jack und Pecco unterwegs, Quartararo hat mich überholt, auch Mir. In den zwei Kurven hinter ihnen – denn mehr als zwei Kurven sind noch nicht drin – habe ich mehr gelernt, als den ganzen Tag über allein. Hinter ihnen verstehst du die Linien, wie du die Schräglage und das Gas nutzen musst, wo das Limit liegt – weil sie mit 10 km/h mehr in die Kurven kommen, dann sagst du dir: ‚Okay, da ist also noch Spielraum.‘ Der große Unterschied ist einfach, dass sie das Motorrad in der Hand haben. Dafür habe ich aber noch Zeit.»

MotoGP-Test Jerez, 18. November:

1. Nakagami, Honda, 1:37,313 min
2. Zarco, Ducati, + 0,043 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,089
4. Bagnaia, Ducati, + 0,102
5. Viñales, Aprilia, + 0,361
6. Rins, Suzuki, + 0,497
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,571
8. Miller, Ducati, + 0,689
9. Quartararo, Yamaha, + 0,707
10. Brad Binder, KTM, + 0,773
11. Marini, Ducati, + 0,836
12. Martin, Ducati, + 0,839
13. Pol Espargaró, Honda, + 0,852
14. Mir, Suzuki, + 0,881
15. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,894
16. Alex Márquez, Honda, + 0,975
17. Oliveira, KTM, + 0,999
18. Dovizioso, Yamaha, + 1,285
19. Fernandez, KTM, + 1,770
20. Kallio, KTM, + 1,963
21. Guintoli, Suzuki, + 2,183
22. Di Giannantonio, Ducati, + 2,315
23. Savadori, Aprilia, + 2,414
24. Gardner, KTM, + 2,857
25. Bezzecchi, Ducati, + 3,419
26. Tsuda, Suzuki, + 3,623
27. Darryn Binder, Yamaha, + 4,436

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