Pol Espargaró: KTM-Verlängerung wäre bequemer gewesen
Pol Espargaró möchte sich 2022 steigern
Pol Espargaró hat die Saison mit 100 Punkten als WM-Zwölfter beendet. Zufrieden war der ehrgeizige Spanier mit seiner ersten Saison bei Honda aber nicht.
Im Interview bei den Kollegen der spanischen Sporttageszeitung «Marca» sagte Espargaró: «Die Saison war seltsam und schlecht. Man könnte auch sagen, sie war ausschließlich schlecht. Das Jahr lief nicht so, wie wir es uns gewünscht haben. Andererseits hat man von den anderen Fahrern, die in der Vergangenheit zu Honda wechselten, nicht viel mehr am Anfang erwartet. Zweifellos habe ich aber nicht das erreicht, was ich erreichen wollte, obwohl wir uns gesteigert haben.»
Jorge Lorenzo holte in seinem einzigen Jahr bei Repsol Honda keinen Podestplatz und lediglich 28 Zähler. Dani Pedrosa holte in seinem letzten Jahr für das Werksteam auch nur 17 Punkte mehr als Espargaró in seinem Premierenjahr.
Glücklicher machen diese Werte Espargaró nicht: «Dani und Jorge sind großartige Fahrer. Ich habe Respekt vor ihnen und auch vor Álex Márquez, der ebenfalls hierherkam und ein kompliziertes Jahr erlebt hat. Das Motorrad ist offensichtlich nicht einfach. Ich wollte mit einem anderen Motorrad als der KTM etwas erreichen. Das hatte zur Folge, dass ich zum besten Fahrer des Feldes wechselte. Es war nicht die einfachste oder bequemste Option an der Seite von Marc zu fahren. Wahrscheinlich wäre es bequemer gewesen, bei KTM zu bleiben, aber wenn man diese Möglichkeit hat, muss man sie nutzen. Ich wollte nicht in Rente gehen, ohne zu wissen, was passiert wäre. Meine Zukunft lag bei Honda. Bei allem Respekt, den ich für die Fahrer habe, die hier waren: Ich hatte das Gefühl, dass ich über die Fähigkeiten verfüge, es besser zu machen.»
Nach der Saison 2022 endet Pol Espargarós Vertrag bei Honda. Verlängert hat er noch nicht. Wie sehen die Zukunftsplanungen aus? «Ich habe das Gefühl, dass ich mich im besten Moment meiner sportlichen Karriere befinde, und ich möchte das Beste herausholen, bis ich eines Tages aufwache und sage, dass ich keine Lust mehr habe. Ich habe Fahrer gesehen, die sich zur Ruhe gesetzt haben und sich dann die Haare gerauft haben. Das möchte ich nicht erleben. Wenn ich in den Ruhestand gehe, möchte ich zu 100 Prozent überzeugt sein. Außerdem will ich das Privileg noch weiter genießen, in einem Spitzenteam zu fahren. Ich möchte die Möglichkeit haben, jedes Rennen zu gewinnen oder um das Podium zu kämpfen. Ich musste bislang immer sehr hart für meine Podiumsplätze arbeiten. Bis wir es bei KTM geschafft hatten, musste ich auch eine Menge arbeiten, kämpfen und Verletzungen überstehen.»