Danilo Petrucci zu Dakar-Debüt: «Zeit zum Nachdenken»
Danilo Petrucci in seinem neuen Umfeld
Nach zehn MotoGP-Jahren war in der Königsklasse der Motorrad-WM kein Platz mehr für Danilo Petrucci. Stattdessen wagt er sich ab 1. Januar 2022 an den Start der berüchtigten Dakar-Rallye. Er stieß dafür zum KTM Factory Racing Rally Team – in den Tech3-Farben.
«Sie schlugen mir das im August vor und, um ehrlich zu sein, es war auch die erste Sache, über die wir gesprochen haben, als wir uns zum ersten Mal getroffen haben», sagte der KTM-Pilot zu seinem Arbeitgeber. «Ich war immer schon begeistert davon, ich habe ohnehin eine große Leidenschaft für alles in der Rennsport-Welt. Ich kann im Motocross oder Enduro auf einem internationalen Niveau nicht konkurrenzfähig sein, aber bei der Dakar habe ich vielleicht einen Vorteil», hofft Petrucci.
«In der MotoGP bin ich schwer und alt, aber im Rallye-Sport gehöre ich zu den leichtesten und jüngsten», erklärte der 31-jährige Italiener. «Ich muss vielleicht erst sehen, ob ich vier oder fünf Jahre habe, um konkurrenzfähig zu sein und es zu genießen, aber dank KTM kann ich meinen Traum verwirklichen und das härteste Rennen der Welt bestreiten. Ich bin sehr stolz darauf, es macht mich sehr glücklich. Wir haben einen Vertrag unterschrieben, noch bevor sie mich auf einem Rallye-Bike gesehen hatten. Sie haben also ziemlich großes Vertrauen», ergänzte Petrucci im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Zeit zum Ausruhen blieb Petrucci nach dem Saisonfinale der Motorrad-WM am 14. November kaum. «Normalerweise fahre ich im Dezember in den Urlaub, jetzt hoffe ich, dass ich das Ende Januar machen kann. So habe ich in den zwei Monaten bis dahin vielleicht fünf oder sechs Tage zu Hause – und das nicht einmal hintereinander. Ich bin also ziemlich gut beschäftigt, aber sehr neugierig und aufgeregt», betonte er.
Der zweifache MotoGP-Sieger bereitete sich unter dem wachsamen Auge des ehemaligen Rennfahrers und KTM-Teammanagers Jordi Viladoms vor und war dafür unter anderem in Dubai unterwegs. Besondere Erwartungen im Hinblick auf das Ergebnis will Petrux aber keine aufkommen lassen. «In diesem Jahr können wir sicherlich nicht auf die Performance schauen», beteuerte der Dakar-Neuling. «Aber auf menschlicher Seite wird es eine komplett andere Erfahrung sein, drei Wochen irgendwo mitten im Nirgendwo. Ich glaube, ich werde viel Zeit zum Nachdenken haben.»